Autor: Presse TGF

Rheinpfalz: Vollgas und wenige Fehler (30.04.2022)

Hockey: Auch wenn die Vorbereitung nicht optimal war, wie Trainer Timo Schmietenknop sagt: Die TG Frankenthal geht optimistisch in die Rückrunde der Zweiten Feld-Bundesliga Süd. Die Neuen machen Hoffnung. Im Sturm ist die Personaldecke dünn. Zum Rückrundenstart gibt Aufstiegsfavorit Münchner SC am Samstag (13 Uhr) seine Visitenkarte auf dem Jahnplatz ab.

Von Christian Treptow

 
Frankenthal. Wie sich die Töne gleichen: Vor Beginn der Feldsaison 2021/22 sprach Timo Schmietenknop, Trainer der TG-Herren, davon, dass sein Team noch lange nicht bei 100 Prozent sei. Und auch jetzt, vor Beginn der Rückrunde, hört man Ähnliches vom Übungsleiter. Er spricht von einer durchwachsenen Vorbereitung. „Die ganz guten Spiele fehlen noch.“ Auch viele Verletzte habe er während der Vorbereitung zu beklagen gehabt. Als Beispiele nennt er Max Neumeier (Fingerbruch), Dominik Seel (Ball auf den Knöchel) und Bastian Schneider (Zerrung). Sven Becker sei drei Wochen lang krank ausgefallen, Sven Beringer habe beruflich bedingt einige Einheiten verpasst. „Da merkt man dann den Qualitätsverlust.“

Oft nur 16, 17 Mann im Training, das sei selbstverständlich nicht optimal, erläutert der Coach. Die Automatismen sind folglich noch nicht da. „Die Zahnräder greifen noch nicht so ineinander, wie ich mir das vorstelle“, sagt Schmietenknop. Das betreffe vor allem die Deckungsvarianten. Wenn während der Partie von Mann- auf Raumdeckung umgestellt wird, muss jeder Spieler wissen, was zu tun und wo seine Position ist. Zum zweiten Spiel werde man vermutlich bei 80, 90 Prozent des Leistungsvermögens sein, schätzt der Coach. Aber: In den letzten Wochen der Vorbereitung habe die Formkurve nach oben gezeigt. „Der MSC ist vielleicht die bessere Mannschaft, aber wir wollen uns nicht verstecken“, blickt der TG-Coach in Richtung Saisonstart.

Vor allem im Sturm plagen den TG-Trainer einige Sorgen. Denn speziell in diesem Mannschaftsteil ist die Personaldecke dünn. Weshalb Schmietenknop auch fest davon ausgeht, dass Jonathan Wiemer, der aus der Jugend aufgerückt ist, zu seinen Einsätzen kommt. Der Coach bezeichnet den Teenager als Top-Talent. „Aber er wird mit 16, 17 noch nicht die Welt retten“, dämpft er gleichzeitig die Erwartungen. Für Wiemer steht somit das Debüt bei den Aktiven an. Auf der Seite der Abgänge stehen Christian Dopp (zweite Mannschaft) und Volker Schwindt (Karriereende).

Der zweite Neuzugang, Lasse Schreiner, soll dagegen im defensiven Mittelfeld für Ordnung und Spielaufbau sorgen. Schreiner kam vom Mannheimer HC zur TG. „Er macht sein Ding gut“, meint Timo Schmietenknop.

Schreiner hat in der Schaltzentrale starke Konkurrenz, weshalb der Coach hier auch vom Prunkstück der Mannschaft spricht. Mit Sven Becker, Tim Ehret und Yannick Koch hat die TG technisch sehr versierte Akteure im Team. Hinzu kommt der laufstarke Johannes Zurke.

Die sportliche Zielsetzung ist klar: „Wir wollen so früh wie möglich die nötige Distanz zu den Abstiegsplätzen schaffen“, betont Timo Schmietenknop. Doch die Südgruppe der Zweiten Bundesliga ist zum Start der Rückrunde sehr eng. München ist an der Spitze mit 20 Punkten enteilt. Von Platz zwei (Stuttgarter Kickers) bis Platz acht (HG Nürnberg) sind es lediglich sieben Zähler Differenz. Nur der punktlose Berliner SC kann sich schon mit der Regionalliga befassen.

„Im Prinzip sind alle direkte Konkurrenten. Nur München ist überlegen. Den MSC sehe ich auch als Aufsteiger. Alles andere wäre ein Wunder“, sagt Timo Schmietenknop. Sein Team belegt mit elf Zählern Platz fünf. Und da irgendwo, in dem Bereich von Platz drei bis fünf, soll die TG nach Vorstellungen ihres Übungsleiters auch landen. „Das ist realistisch“, sagt Schmietenknop. Eine Zitterpartie solle es nicht geben.

Möglich soll das der gute Teamgeist machen, den der Trainer bei seiner Truppe ausgemacht hat. „Und wir haben zwei gute Neue.“ Schmietenknop verweist auf die Leistungssteigerung seiner Mannschaft in der Halle. Da sei man erst Kanonenfutter gewesen und habe dann absolut Erstligaformat nachgewiesen. „Wenn wir Vollgas geben, sind wir wettbewerbsfähig.“

Schmietenknop erwartet „erwachsenes Hockey“ von seiner Mannschaft. Sie soll sich auf einem hohen Niveau einpendeln. „Ich will, dass wir ein unangenehmer Gegner sind und einfache Fehler minimieren.“ Die Grundlage dafür soll eine solide Defensive sein, mit Bastian Schneider und Marc Beck in der Mitte.

Die solide Abwehr soll automatisch zu weniger Gegentoren führen. „Und ich erwarte, dass wir eine Führung auch mal halten und nicht aus der Hand geben.“ Doch nicht nur auf die Verteidigung legt Schmietenknop wert. „Wir wollen auch attraktives Offensiv-Hockey zeigen, den Ball schnell nach vorne bringen.“ Ein gutes Pressing soll dazu die Grundlage liefern. „Wir wollen die Bälle gewinnen und uns nicht hinten reinstellen. Mit einem vernünftigen Pressing kann man den Gegner vor große Probleme stellen.“ Und schon in der gegnerischen Hälfte den Ball gewinnen, was den Weg zum Tor kurz macht.

Analog zur Vorrunde hat die TG Frankenthal zum Start der Rückrunde wieder den einfachsten Gegner: Meisterschaftsfavorit Münchner SC kommt nach Frankenthal. „Dann haben wir die gleich weg“, sagt Schmietenknop.

Der Kader

TG Frankenthal: Bernet, Scharfenberger, Wagner – Beck, Schneider, Eck, Taubert, Holzhauser – Becker, Reinhard, Schreiner, Koch, Ehret, Zurke – Wiemer, Cunningham, Beringer, Seel, Frank, Martens, Zerm, Neumeier.

Der restliche Spielplan

7. Mai (12 Uhr): TGF – TuS Lichterfelde; 8. Mai (14 Uhr): HG Nürnberg – TGF; 14. Mai (14 Uhr): TGF – Berliner SC; 15. Mai (12 Uhr): TGF – HC Ludwigsburg; 21. Mai (13 Uhr): Zehlendorfer Wespen – TGF; 22. Mai (13.30 Uhr): TC Blau-Weiss Berlin – TGF; 12. Juni (14 Uhr): HTC Stuttgarter Kickers – TGF.

Rheinpfalz: Tolle Serie verhilft zum Aufstieg (21.02.2022)

Hallenhockey: Frauen der TG Frankenthal gewinnen auch letztes Saisonspiel gegen den TSV Schott Mainz – Aufstieg in die Erste Regionalliga steht fest

Von Frank Geller
MAINZ. Mit einem 7:2 (2:0)-Sieg beim TSV Schott Mainz haben die Hockeyfrauen der TG Frankenthal am Samstag die Saison in der Zweiten Hallenhockey-Regionalliga Süd abgeschlossen. Als Vizemeister steigen sie in die Erste Regionalliga auf. Dem Team von Trainer Tobias Stumpf gelang eine beeindruckende Serie.

25 Punkte haben die Frankenthalerinnen in zehn Saisonspielen geholt. Nur ein Team war besser: Der Wiesbadener THC sicherte sich mit 26 Zählern den Titel in der Westgruppe der Zweiten Regionalliga Süd und kann mit einem Erfolg im Relegationsspiel gegen den Meister der Ostgruppe, den HC Ludwigsburg, direkt in die Zweite Hallenhockey-Bundesliga aufsteigen. Diese wird zur kommenden Saison neu eingeführt. „Wir müssen den Wiesbadenerinnen Respekt zollen“, sagte TG-Damentrainer Tobias Stumpf. „Sie haben als Aufsteiger aus der Oberliga eine hervorragende Saison gespielt und sind verdient Meister geworden.“

Doch auch mit der Leistung des eigenen Teams ist Stumpf sehr zufrieden: „Wir haben es Wiesbaden schwer gemacht und den Druck bis zum Schluss hochgehalten.“ Nur eine einzige Niederlage haben sich die TG-Damen in der Hallenrunde geleistet – im Auftaktspiel gegen den späteren Meister Wiesbaden.

In den folgenden neun Partien blieben die Frankenthalerinnen ungeschlagen, acht davon gewannen sie. Das Rückspiel gegen Wiesbaden im Januar endete mit einem Remis. Kein Wunder, dass Trainer Tobias Stumpf von einer „erfolgreichen Saison“ spricht.

Den Titel hätten die TG-Damen am letzten Spieltag noch holen können. Doch dazu hätten die Wiesbadenerinnen zeitgleich beim Rüsselsheimer RK II verlieren oder unentschieden spielen müssen. Der THC ließ jedoch nichts mehr anbrennen und setzte mit einem 11:0 (5:0)-Sieg noch einmal ein Ausrufezeichen. „Rüsselsheim hat in der zweiten Saisonhälfte stark nachgelassen und nicht mehr die Leistungen aus der Hinrunde gezeigt“, kommentierte TG-Coach Tobias Stumpf das Geschehen im Duell der hessischen Teams. Insofern habe man auch nicht mehr wirklich mit einer Sensation gerechnet.

Die Frankenthalerinnen fokussierten sich am Samstagnachmittag auf ihr eigenes Spiel in Mainz. Die Partie gestaltete sich ähnlich klar wie das Hinspiel in Frankenthal, das die TG 10:1 (6:1) gewonnen hatte. „Wir hätten auch diesmal wieder so hoch gewinnen können“, befand Stumpf nach dem Abpfiff. „Wir haben uns jedoch einige Unkonzentriertheiten geleistet und waren auch bei der Chancenverwertung sehr nachlässig.“ So habe man unter anderen einen Siebenmeter verschossen. Ein Problem seien auch die Kurzen Ecken gewesen. Von elf Strafecken hätten gerade einmal drei ihren Weg ins Ziel gefunden. Das Fehlen von Marie Sattler, die bei vielen Ecken der TG die Hereingabe übernimmt, habe sich da bemerkbar gemacht. Die Torschützin hieß in allen drei Fällen Marie Fischer.

„Es war ein zweikampfintensives Spiel mit vielen kleinen Unterbrechungen. Am Ende haben wir aber klar die Oberhand behalten“, berichtete Stumpf. Die übrigen vier Tore der TG gingen auf das Konto von Klara Galijasevic, Laura Hilbert, Kim Lauer und Hannah Schiller, die Sattlers Part im Sturm übernommen hatte.

Rheinpfalz: „Wichtiger Schritt“ (17.02.2022)

Hallenhockey: TG-Herren II machen Aufstieg perfekt

Von Stefan Tresch

ALZEY. 7:6 (5:1) hat die zweite Herrenmannschaft der TG Frankenthal ihr letztes Saisonspiel in der Hallenhockey-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar beim TV Alzey gewonnen. Damit wurden die Meisterschaft und der Aufstieg in die Zweite Regionalliga Süd gesichert. Für TG-Trainer Daniel Radmann ist das ein ganz wichtiger Schritt.

Nach dem 7:4-Erfolg einige Tage zuvor über den zu diesem Zeitpunkt noch an der Tabellenspitze stehenden Dürkheimer HC II war die TG alleiniger Spitzenreiter und ging zumindest als Titelfavorit in den Saisonendspurt. Doch der neue Trainer an der Seitenlinie bei den zweiten Herren, Daniel Radmann, wollte ganz sicher gehen. Den Aufstieg wollte er unter keinen Umständen noch auf den letzten Metern aus der Hand geben. Da Johannes Gans, der in den Spielen zuvor für die „Zweite“ aufgelaufen war, nicht in Alzey dabei sein konnte und auch Paul Zettler, Benjamin Otto und Richard Henk ausfielen, aktivierte Radmann mit Timo Schmietenknop, dem Trainer der ersten TG-Herren, und Eike Bumb zwei erfahrene Kräfte.

Der Schritt aus der Oberliga heraus sei ein ganz wichtiger, damit die zweiten Herren ihre Funktion als Unterbau für die Bundesliga-Mannschaft der TG erfüllen könnten, sagt der Coach. Radmann will dem Team, dem in der Vergangenheit oft nicht die nötige Aufmerksamkeit zuteil wurde, zu mehr Beachtung verhelfen.

Gefeiert habe man nach dem Sieg in Alzey noch nicht wirklich, berichtet Radmann. Das wäre bei den verschärften Hygieneregeln in der Corona-Pandemie auch nicht angezeigt gewesen. Aber die Grillhütte am heimischen Jahnplatz sei für April schon gebucht. „Dann werden wir das nachholen“, erzählt der neue Coach.

Ähnlich wie gegen Bad Dürkheim legte die TG II auch am Sonntag in der ersten Hälfte gut los. Dabei sei es gegen die „klassische Oberliga-Mannschaft von Alzey“ nicht leicht gewesen. „Da rennt man gegen ein Bollwerk an. Die spielen schon seit Jahren konstant in dieser Formation zusammen“, berichtet Radmann. In der Mannschaft der TG II gab es dagegen schon häufiger Wechsel. Doch Timo Schmietenknop kann es nach wie vor: Zwei Treffer steuerte er zum Sieg bei.

Beim Stand von 5:1 für die TG II wurden die Seiten gewechselt. Nach der Pause habe Alzey etwas nickliger gespielt, resümiert Radmann. Doch daran habe es nicht alleine gelegen, dass es bei den Gästen nicht mehr ganz so flott lief. Da seien bei seiner Mannschaft nach drei Spielen in sieben Tagen leichte Konditionsdefizite bemerkbar gewesen, legt Radmann den Finger in die Wunde und zeigt auf, woran gearbeitet werden muss.

Rheinpfalz: Ende mit Erfolg (29.01.2022)

Hockey: TG-Verteidiger Volker Schwindt hört auf

Von Christian Treptow

Frankenthal. Man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist. Volker Schwindt macht genau das. Wenige Tage, nachdem die TG Frankenthal den Klassenverbleib in der Ersten Hallenhockey-Bundesliga geschafft hat, erklärt der Verteidiger, dass er den Hockeyschläger an den Nagel hängt. Der TG will er weiter die Treue halten.

Klar, es gibt noch ältere Spieler in der Mannschaft, sagt Volker Schwindt. Marc Beck und Sven Becker haben die 30 schon geknackt. Und doch hört er mit 29 (in ein paar Tagen wird er 30) auf. „Es ist wichtig, mit einem Erfolg aufzuhören“, sagt Schwindt und verweist auf den Klassenverbleib der TG-Herren in der Ersten Hallenhockey-Bundesliga.

Beruflich sei er sehr eingespannt, sagt der selbstständige Projektentwickler und Vermittler für Gewerbeimmobilien. Und auch für das Privatleben wolle er mehr Zeit haben. Deshalb zieht er jetzt nach 26 Jahren Hockey, den Großteil davon als Leistungssport, einen Schlussstrich.

Karrierestart beim TFC

auf der ParkinselAngefangen hat seine Karriere beim TFC Ludwigshafen auf der Parkinsel. Jürgen Matz und Roland Hildebrandt seien dort unter anderem die Trainer gewesen. „Heiner Dopp hat mich dann nach Dürkheim geholt“, erinnert sich der Rotschopf.

Die Zeit in der Kurstadt nennt er „Jugenderfolgsjahre“. Er schaffte es in die Landesauswahl und auch in den erweiterten Kader der Jugendnationalmannschaft (U16, U18). In der U16-Auswahl waren unter anderem Mats Grambusch (Rot-Weiss Köln), Dieter Linnekogel (Club an der Alster Hamburg) sowie Jan-Philipp Fischer und Christopher Held (Mannheimer HC) seine Mitspieler.

Seit 2011 in Trikot

der TG Frankenthal2011, nach einem Jahr Bundesliga mit dem DHC, habe ihn Trainer Fabian Rozwadowski zur TG Frankenthal geholt. Der TG ist er seitdem treu geblieben. Auf über 300 Partien in Erster und Zweiter Bundesliga (Feld und Halle zusammen) kommt er nach eigener Schätzung.

Als Außenverteidiger spulte er unzählige Kilometer ab. Der große Torjäger war er dabei nie. Er habe die Partien gerne von hinten raus gelenkt und Verantwortung übernommen, sagt Volker Schwindt. Als sportlichen Tiefpunkt nennt er den Abstieg mit der TG Frankenthal in die Erste Regionalliga im Feld. Höhepunkte seien die Jahre in der Ersten Hallenbundesliga gewesen.

Jetzt gibt er den Staffelstab weiter. Im Feld will er noch ein bisschen mittrainieren, um eventuell mal aushelfen zu können. Ab Sommer sei dann Schluss. Der TG will er aber weiter erhalten bleiben. In welcher Funktion? „Ich kann mir alles vorstellen“, sagt Volker Schwindt.

Rheinpfalz: Hausaufgaben machen (28.01.2022)

Hallenhockey: TG-Damen am Samstag in Hanau

Von Christian Treptow

 Frankenthal. Die Damen der TG Frankenthal machen in diesen Tagen ein ordentliches Kontrastprogramm mit. Erst die Partie gegen Spitzenreiter Wiesbaden, dann bei Schlusslicht Alzey, und am Samstag (15 Uhr) geht’s zum Tabellendritten 1. Hanauer THC. TG-Trainer Tobias Stumpf weiß, worauf es ankommt.

Das Hinspiel gegen die Hessen ist bei Tobias Stumpf noch gut in Erinnerung. Zum einen, weil die TG Anfang Dezember 5:2 gewann. Zum anderen, weil die Gäste in der zweiten Halbzeit die Torfrau zugunsten einer zusätzlichen Feldspielerin vom Platz nahmen. In diese Situation kann die TG auch am Samstag wieder kommen.

„Wir haben das damals gut gemacht bei fünf gegen sechs“, erinnert sich der Trainer. Nicht so gut gefallen habe ihm, dass es fast keine Entlastung nach vorne gegeben habe. Sollte Hanau wieder zu diesem taktischen Mittel greifen, werde die TG wohl erneut mit einer Spielerin weniger agieren. „Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Es wird eher keinen offenen Schlagabtausch bei sechs gegen sechs geben“, sagt Stumpf. Gegen Hanau komme es vor allem darauf an, körperlich gut dagegenzuhalten. „Hanau ist athletisch sehr gut“, betont der Coach. Sein Team habe schon im Hinspiel gezeigt, dass es damit zurechtkomme.

Stumpf ist mit der Saison seines Teams sehr zufrieden. „Es ist nur ein Team da, gegen das wir zwei Punkte zu wenig geholt haben“, spielt er auf das Remis gegen Wiesbaden an. Das Ziel lautet jetzt: „Mindestens Platz zwei halten.“ Platz eins berechtigt zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur neu gegründeten Zweiten Hallenbundesliga.

Die Teams auf den Rängen zwei und drei steigen in die Erste Regionalliga auf. Daran, dass das gelingt, hat Stumpf keine Zweifel. Der Rüsselsheimer RK II hat als Vierter schon sieben Punkte Rückstand auf die TG bei noch drei ausstehenden Spielen. Wenn alles gut läuft, kann Frankenthal also am Samstag schon das Minimalziel unter Dach und Fach bringen.

So ganz hat der Übungsleiter aber auch Platz eins noch nicht abgeschrieben. Denn Wiesbaden muss am letzten Spieltag (19. Februar) in Rüsselsheim antreten. „Da haben wir uns schwer getan. Und wer weiß, wen Rüsselsheim dann vielleicht aus der ersten Mannschaft noch im Kader hat. Aber eigentlich ist mit einem Wiesbadener Ausrutscher nicht zu rechnen“, meint Stumpf.

Um einen Strauchler des Tabellenführers ausnutzen zu können, muss die TG zunächst ihre Hausaufgaben machen. Ein Sieg am Samstag in Hanau wäre der erste Schritt. Verzichten muss die TG dabei auf Verteidigerin Nina Büffor (krank). „Esther Peikert steht wieder zur Verfügung“, informiert der Coach. Hinter Annika Koch stehe dagegen noch ein Fragezeichen.

Im Angriff fehle Emma Finke. Hannah Schiller ist wieder ein Thema. Doch ob es bei ihr schon für einen Einsatz am Samstag reicht, lässt Stumpf noch offen. Im Tor werde es „keine Experimente“ geben. Heißt: Celine Hochstetter beginnt. Nadine Deimling hat gegen Alzey eine Halbzeit lang gespielt. „Sie hat den guten Eindruck aus dem Training bestätigt“, meint Stumpf.

Rheinpfalz: Das Kollektiv muss es richten (26.01.2022)

Saisonbilanz: Das Torverhältnis hat am Ende den Ausschlag gegeben, dass die TG Frankenthal auch in der kommenden Spielzeit in der Ersten Hallenhockey-Bundesliga antreten darf. TG-Coach Timo Schmietenknop sieht eine Entwicklung in der Mannschaft, die ihn für die Zukunft zuversichtlich macht. Das Hauptproblem ist ein altbekanntes.

Von Christian Treptow

 Frankenthal. Ende November vergangenen Jahres, zu Beginn der Hallensaison, durfte man schon Angst haben um die Pläne in Sachen Klassenverbleib bei der TG Frankenthal. 3:14 zum Start beim Mannheimer HC, am Tag drauf gleich noch ein 2:7 in eigener Halle gegen den SC Frankfurt 1880 – da war klar, dass es keine einfache Saison werden würde. „Wir waren am Anfang nicht wettbewerbsfähig“, bekennt Timo Schmietenknop offen. Aber: „Wir sind immer besser reingekommen. Vor allem die Leistung in der Defensive wurde stärker. In der Offensive sind wir kreativer geworden.“Der Schock sei am Anfang schon groß gewesen, gesteht der Trainer. Vor allem Defizite in Sachen Schnelligkeit und Passqualität hätten ihn geärgert. „Der Mannheimer HC oder der TSV Mannheim, die machen keine fünf Fehlpässe pro Spiel. Da waren wir einfach noch nicht erstligareif.“ In der Vorbereitung auf die kommende Hallensaison werde er schauen, dass es in den Testspielen gegen qualitativ bessere Gegner gehe.

Der 3:2-Heimsieg im dritten Saisonspiel gegen den Nürnberger HTC, der am Ende als Absteiger aus der Südgruppe hervorging, war enorm wichtig. Das gilt auch für das 8:4 zu Hause gegen den Münchner SC, der erst am Sonntag durch das 6:4 gegen Frankenthal Nürnberg in die Zweite Liga schickte.

Was bei den beiden einzigen Siegen in dieser Saison klappte waren die Strafecken. Ansonsten waren aber genau diese wichtigen Standards wieder das Problem der TG Frankenthal. Das konnte man auch am Wochenende bei den beiden Nachholspielen noch mal sehen.

„Es gibt Eckenschützen, die sind dazu geboren, haben das eben im Blut. Bei uns sind viele auf dieser Position, die das nicht von früher Jugend an gemacht haben“, erklärt Timo Schmietenknop. Von der Erfolgsquote her sei er nicht zufrieden. „Aber in den wichtigen Spielen haben wir sie gemacht.“

Der Übungsleiter weiß aber auch, dass in der kommenden Spielzeit sechs Punkte wohl nicht noch mal zum Klassenverbleib reichen werden. „Neun oder zehn Punkte müssen wir wohl schon holen“, sagt Schmietenknop. Da sei es wichtig, dass die Leistungsträger wie Bastian Schneider, Lauritz Fuchs und Tim Ehret dem Verein die Treue hielten.

Von den Nachwuchskräften, die in der Zweiten Feld-Bundesliga noch begeisterten, spielte sich nur Yannick Koch in die Mannschaft. Alexander Eckert fehlte wegen seiner Abi-Prüfungen. „Schade, er hätte viel Einsatzzeit bekommen. Er ist ein extremes Hallentalent“, sagt Schmietenknop. Constantin Holzhauser sei im Training sehr bemüht gewesen, habe auch gute Ansätze und gute Leistungen in der zweiten Mannschaft gezeigt. „Aber er hat sehr gute Stürmer vor sich.“ Simon Taubert habe es schwer, sich in der Verteidigung gegen die Etablierten durchzusetzen.

Doch die Talente werden ihre Chance eher früher als später bekommen, denn ein Großteil der Stammverteidigung – Marc Beck, Christian Dopp, Sandro Reinhard – gehört schon zur Altersklasse Ü30. „Die Jungen müssen ran. Aber in der Ersten Liga ist die Luft für Versuche dünn“, erläutert Timo Schmietenknop. Wobei er speziell bei Beck nicht das Gefühl habe, dass dieser kurz vorm Aufhören stehe.

Gefehlt hat der TG aus Sicht des Trainers ein Top-Spieler, der mit Einzelaktionen mal ein Spiel habe rumreißen können. Andererseits: Als die TG einen solchen Akteur mit Johannes Gans, der jetzt zum SC Frankfurt 1880 wechselt, in ihren Reihen hatte, holte sie keinen Zähler. Es ist das Kollektiv, das die Stärke der Mannschaft ausmacht. Das muss in der Offensive allerdings zulegen: 39 Tore sind der schwächste Wert in der Südgruppe. 71 Gegentore kassierte das Team.

Das Kollektiv ist auch gefordert, wenn es wieder auf den Kunstrasen geht. Die TG-Spieler haben jetzt ein paar Tage Pause, bevor das Athletiktraining beginnt. Frühestens Anfang März gehe es an die Schläger, sagt Trainer Schmietenknop. Am 30. April geht’s auf dem Jahnplatz mit der Zweiten Bundesliga weiter – passenderweise gegen den Münchner SC.

Rheinpfalz: TG Frankenthal bleibt erstklassig (24.01.2022)

Hallenhockey: Keine Erfolge in Nürnberg und München

Von Stefan Tresch

Frankenthal.Dank des besseren Torverhältnisses bleibt die TG Frankenthal in der Ersten Hallenhockey-Bundesliga. Nach zwei Niederlagen – 9:11 beim Nürnberger HTC (4:6) und 4:6 (2:4) beim Münchner SC – beendet Frankenthal die Saison auf dem vorletzten Platz.

Im Prinzip war der Klassenerhalt der TG vor dem Nachholspiel beim Münchner SC (MSC) sicher. Nach der knappen Niederlage in Nürnberg hatte sie ein Plus von 22 Toren zu den punktgleichen Franken (jeweils sechs Zähler). Trotzdem wollte die Mannschaft von Trainer Timo Schmietenknop dem MSC Paroli bieten, schon alleine aus Respekt vor den Nürnbergern. Denn der MSC steckte noch tief im Abstiegskampf: München, bis dato vier Punkte, musste das letzte Spiel gewinnen, um die Klasse zu halten. Mit dem 6:4-Erfolg gegen die TG überflügelt der MSC in der Tabelle sowohl Nürnberg als auch Frankenthal.

Da für die TG am Sonntag die Saison im Prinzip gelaufen gewesen sei, sei es nicht leicht gewesen, noch einmal richtig Spannung aufzubauen, sagte der TG-Coach. Sein Team habe jedoch dagegengehalten. „München hat nicht unverdient gewonnen. Doch mit mehr Offensivglück hätten wir einen Punkt holen können. Im letzten Viertel hatten die Münchner quasi gar keine Torchance mehr“, resümierte Schmietenknop. Aber nicht alles klappte. „Wir hatten bestimmt zehn Ecken und haben aus dieser Situation kein Tor geschossen“, sagte der TG-Coach.

Wohl inspiriert von der Begegnung am Vortag, als Nürnberg die gesamte Partie ohne Torwart und dafür mit einem Feldspieler mehr bestritten hatte, nahm Schmietenknop im letzten Viertel beim Stand von 2:6 Torwart Timo Bernet vom Feld. Das taktische Mittel trug zumindest ansatzweise Früchte. Der TG gelang es, das Ergebnis um zwei Treffer, ein Doppelschlag durch Johannes Zurke (58./59.), zu verbessern – mehr nicht.

Nach Treffern von Xaver Kalix (7.) und Christian Schellinger (11.) war der MSC mit 2:0 in Front gegangen, ehe Tim Ehret auf 1:2 (14.) verkürzte. Moritz Rünzi (18./Strafecke) und erneut Schellinger (22.) schraubten das Ergebnis für die Hausherren auf 4:1. Vor der Pause verkürzte Lauritz Fuchs auf 2:4 (25.). Kilian Sollermann (35.) und Björn Szerdahelyi (41.) taten mit den Treffern fünf und sechs viel dafür, dass auch der MSC weiter erstklassig ist.

Insgesamt war Schmietenknop mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden. „Eine super Leistung. Ich bin stolz auf die Spieler“, konstatierte der Coach mit Blick auf die erwähnte Eingangssituation. Dass die TG weiter erstklassig sei, daran hätten zwei tolle Torleute einen hohen Anteil, lobte der Coach. Am Samstag stand Oliver Scharfenberger im TG-Gehäuse, am Sonntag Bernet.

Doch nun sei er froh darüber, dass die Hallensaison für die TG beendet sei, sagte Schmietenknop. Die vergangenen zwei Wochen seien anstrengend gewesen. Eigentlich hätte die Saison ja schon am Wochenende zuvor beendet gewesen sein sollen. Am ersten Spieltag des Jahres war die Partie gegen Nürnberg ausgefallen, da sich Spieler der Franken mit Corona infiziert hatten. Aus dem gleichen Grund war das Spiel gegen München, das bereits vor Weihnachten hätte stattfinden sollen, verlegt worden. So gab es nun einen Saisonnachschlag in doppelter Form – trotz zweier Niederlagen mit gutem Ausgang für die TG.

Rheinpfalz: Gas geben für ein ruhigeres Fest (17.12.2021)

Hallenhockey: Die TG Frankenthal kann am Sonntag (12 Uhr) einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. Voraussetzung: ein Heimsieg gegen den Münchner SC. Bereits am Freitagabend (20 Uhr) kommt es in der Primus-Valor-Arena zum Rückspiel gegen Spitzenreiter TSV Mannheim. Schon da will die TG die Leistungssteigerung vom vergangenen Sonntag bestätigen.

Von Christian Treptow

 Frankenthal/München. „Ich gehe davon aus, dass wir mit einem spielfähigen Kader anreisen“, sagt Stefan Kermas. Der Ex-Nationaltrainer hat für die Hallenrunde die Mannschaft des Münchner SC vom eigentlichen Coach Patrick Fritsche übernommen, der als Assistenztrainer der U21-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Indien war und dort mit dem Team Silber gewann.

In der Aussage von Kermas stecken zwei wertvolle Informationen. Erstens: Das Spiel der TG am Sonntagmittag gegen den MSC wird nach derzeitigem Stand stattfinden. Zweitens: Den Münchnern sind nicht die Spieler ausgegangen. Das Hinspiel zwischen den beiden Teams hätte ursprünglich am vergangenen Samstag in der bayerischen Landeshauptstadt über die Bühne gehen sollen.

MSC-Spiele vergangenes Wochenende abgesagt

Doch der MSC meldete Ende vergangener Woche insgesamt ein halbes Dutzend Corona-Fälle aus Mannschaft und Trainerstab. Weshalb sowohl die Partie des MSC zu Hause gegen die TG als auch das Spiel beim Nürnberger HTC abgesagt wurde. Die Verläufe seien alle milder Natur, informiert Stefan Kermas. Alle seien mindestens doppelt geimpft. Ab Mittwoch vergangener Woche seien die Betroffenen in Isolation gewesen. Seitdem habe es keine weiteren Fälle beim MSC gegeben. „Wir wollen spielen“, betont Kermas.

Sein Team steht bislang noch ohne Zähler am Tabellenende, weshalb der Partie in Frankenthal schon eine wegweisende Bedeutung zukommen kann – für beide Teams. Beide Mannschaften haben in den vergangenen Wochen aufsteigende Form unter Beweis gestellt. Die TG zog sich zuletzt beim 3:8 gegen den Mannheimer HC achtbar aus der Affäre und zeigte dabei eine klare Leistungssteigerung. Vor allem die kämpferische Einstellung hat gestimmt.

München hat sich nach dem 4:9 zum Auftakt gegen den Nürnberger HTC gegen die drei Top-Mannschaften der Süd-Gruppe wacker geschlagen und nie mehr als mit zwei Toren Unterschied verloren. „Wir haben nach dem Nürnberg-Spiel die Kurve bekommen. Der Dämpfer hat gut getan“, meint Stefan Kermas. Weshalb das Torverhältnis des MSC (14:23) auch besser ist als das der TG (12:41).

Nicht wieder zweistellig gegen TSV verlieren

Für die erste Aufgabe der TG am Freitagabend in Mannheim hat Timo Schmietenknop schon nach der Partie am vergangenen Sonntag klar gemacht, was er erwartet. Er wolle auf keinen Fall, dass sein Team wieder zweistellig verliere. Und auch offensiv soll von seinen Schützlingen dann mehr kommen als bei der 1:10-Pleite in eigener Halle.

Torschütze des Frankenthaler Ehrentreffers war Johannes Zurke. Die Stimmung in der Mannschaft sei okay, berichtet er von den Eindrücken der Trainingswoche. „Wir haben noch mal mehr Tempo ins Spiel gebracht, und auch die Passqualität war besser“, erzählt er zuversichtlich. Beim TSV Mannheim, der aktuell mit einer perfekten Bilanz von sechs Siegen aus sechs Spielen als Spitzenreiter der Süd-Gruppe in das Duell gegen die TG geht, erwartet er ein ähnlich hartes Match wie jüngst gegen den Mannheimer HC. „Da dürfen wir keine unnötigen Fehler machen und leichte Tore kassieren“, erläutert er.

Frühen Gegentreffer gegen Spitzenteams vermeiden

Vor allem frühe Gegentreffer haben die TG in der jüngeren Vergangenheit schnell ins Hintertreffen geraten lassen. Gegen den TSV Mannheim stand es schon in der ersten Minute 0:1. Gegen den Mannheimer HC lag die TG nach drei Minuten durch zwei Eckentore 0:2 zurück. Gegen diese Mannschaften sind frühe Rückstände Gift. „Die Top-Teams gehen von Anfang an ein höheres Tempo, da müssen wir gleich wach sein“, betont Zurke.

Ein Schwachpunkt der TG in dieser Saison ist die Offensive. Das betreffe zwar die ganze Mannschaft. „Aber das Problem war, dass wir als Stürmer nicht gut angelaufen sind. Auch da haben wir einige Sachen geübt und verbessert, damit wir dann auch freier zum Schuss kommen“, erläutert Johannes Zurke.

Zurke: Von Anfang an hellwach sein

Das Spiel gegen München sei wahrscheinlich das wichtigere an dem Wochenende. „Aber wir dürfen uns auch in Mannheim keine unnötig hohe Niederlage erlauben wegen des Torverhältnisses.“

Gegen den MSC müsse die TG von Anfang an Gas geben. „Wir dürfen nicht leichtfertig an die Sache rangehen.“ München sei individuell sehr stark. „Da müssen wir vor allem in der Defensive gut in die Zweikämpfe kommen.“ Drei Punkte würden auf jeden Fall helfen. Dann hätte die TG mit sechs Zählern schon ein kleines Polster auf München und könnte noch beruhigter Weihnachten feiern.

Rheinpfalz: Erneut Geduld gefragt (13.12.2021)

Hallenhockey: TG-Damen gewinnen in Rüsselsheim

Von Frank Geller

 Rüsselsheim.Es läuft derzeit gut für die ersten Damen der TG Frankenthal in der Zweiten Hallenhockey-Regionalliga Süd. Nach dem wichtigen Heimsieg gegen Hanau vor einer Woche hat das Team von Trainer Tobias Stumpf am Samstag das Auswärtsspiel gegen die Bundesligareserve des Rüsselsheimer RK 2:1 (0:0) gewonnen. Alle drei Tore fielen im letzten Viertel.

„Das war ein schweres Spiel gegen einen starken Gegner. Deshalb fühlt sich der Sieg auch richtig gut an“, erläuterte Stumpf im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Wie bereits gegen den 1. Hanauer THC sei seine Mannschaft auch gegen Rüsselheim enorm gefordert gewesen. Die zweite RRK-Auswahl habe sich am Samstag mit vielen ehemaligen Bundesligaspielerinnen präsentiert, und die hätten ihre Erfahrung bewiesen. „Wir hatten es mit einem über 60 Minuten sehr tief stehenden und auf Konter lauernden Gegner zu tun“, berichtete der TG-Coach. „Wir hatten so um die 70 Prozent Ballbesitz und auch ein klares Chancenplus. Der Sieg war am Ende verdient.“

Doch es war erneut Geduld gefragt. Und da habe sein Team die gute Entwicklung in den vergangenen Wochen bestätigt, freute sich Stumpf. „Wir haben gut verteidigt und auch in unseren Angriffsbemühungen nicht nachgelassen. Meine Spielerinnen haben die Ruhe bewahrt und sind immer wieder gegen die gegnerische Abwehr angerannt.“ Die Partie sei ähnlich spannend gewesen wie die eine Woche zuvor gegen Hanau.

Tatsächlich dauerte es wieder bis zum letzten Viertel, bis die Weichen Richtung Sieg gestellt wurden. TG-Kapitänin Kim Lauer brachte ihr Team nach einer Strafecke in Führung. Verteidigerin Esther Peikert erhöhte, ebenfalls nach Kurzer Ecke, auf 2:0 aus Frankenthaler Sicht. Zwei Treffer aus vier Strafecken – damit betrug die Eckenquote wie schon im Hanau-Spiel 50 Prozent. „Ein guter Wert, damit können wir sehr zufrieden sein“, betonte Stumpf.

Beide Treffer belegen, dass die TG-Damen auch bei den Strafecken viel sicherer geworden sind. In der Hinrunde der Feldsaison hatten sie viele Hereingaben noch verstoppt und dadurch viele gute Einschussmöglichkeiten liegengelassen. „Gerade in eng geführten Begegnungen, in denen aus dem Spiel heraus nicht so viel geht, sind Eckentore natürlich enorm wichtig“, meinte Stumpf.

Dass dem RRK II nach einem Konter in der vorletzten Minute noch der Anschlusstreffer gelang, konnte der Übungsleiter verschmerzen. „Vielleicht hätten wir in der Situation tiefer stehen und das Spiel einfach über die Zeit bringen sollen“, räumte er ein. „Wirklich gefährlich wurde es danach aber nicht mehr für uns.“

Dass sein Team nach der guten Leistung gegen Hanau nicht nachgelassen und zum dritten Mal in Folge drei Punkte geholt habe, sei enorm wichtig gewesen, befand Stumpf mit Blick auf die Tabelle: „Wir sind weiter an Wiesbaden dran.“ Der Spitzenreiter gab sich am Samstag auch in seinem vierten Saisonspiel gegen Schlusslicht TV Alzey keine Blöße und gewann souverän 11:2. Die TG-Damen folgen mit nun neun Punkten und drei Zählern Rückstand auf Wiesbaden auf dem zweiten Platz.

Rheinpfalz: Ungebrochener Kampfgeist (13.12.2021)

Hallenhockey: Das Ziel, den großen Favoriten ein bisschen zu ärgern, hat die TG Frankenthal am Sonntag geschafft. Das Heimspiel ging trotzdem 3:8 (2:4) verloren. Die TG zeigte eine gute kämpferische Leistung. Nach vorne fehlte aber bisweilen der Mut. Ein Routinier überzeugte bei seinem Comeback.

Von Christian Treptow

 
Frankenthal. Auch Eike Bumb vermochte am Ende die nächste Niederlage der TG nicht zu verhindern. Der Routinier, der sich als Athletiktrainer im Verein um den Nachwuchs kümmert, zeigte bei seinem Comeback auf dem Bundesligaparkett eine solide Leistung. „Es war in Ordnung. Ein paar Leichtsinnsfehler waren drin. Aber die kommen vielleicht mit dem Alter“, meinte TG-Trainer Timo Schmietenknop und grinste.

Vor zwei Jahren habe er das letzte Spiel bestritten – bei den zweiten Herren der TG, meinte Bumb. Und wie war die Rückkehr in die Bundesliga? „Anstrengend“, sagte er und lachte. Große Eingewöhnungsschwierigkeiten habe er nicht gehabt. „Das ist wohl wie Fahrradfahren“, meinte der 34-Jährige. Ein bisschen aufgeregt sei er gewesen. „Weil ich mich nicht blamieren wollte.“ Mit seinem Einsatz wolle er seinem ältesten Kumpel – Timo Schmietenknop – einen Gefallen tun. Und es habe auch einen gewissen Charme, da, wo alles angefangen hat in Sachen Hockey, einen Schlussstrich zu ziehen.

Bumb hat nichts verlernt

Die Sorge, dass er etwas verlernt haben könnte, war unbegründet. Dass Bumb es immer noch drauf hat, bewies der Verteidiger mit einem tollen Pass aus dem eigenen in den gegnerischen Schusskreis zu Alexander Cunningham. Der Stürmer schloss zum 2:4 ab. Es war der Schlusspunkt unter eine erste Halbzeit, nach der man sich wieder fragen durfte, wie solch ein Spiel wohl verläuft, wenn die TG mal nicht früh in Rückstand gerät und wenn der Favorit länger an einem 0:0 knabbert.

Doch grau ist alle Theorie, weil der Mannheimer HC – wie der TSV Mannheim vor einer Woche – früh nach zwei Strafecken 2:0 führte. Den Kampfgeist der Gastgeber brach das jedoch nicht. Die TG setzte das defensivere Konzept von Timo Schmietenknop gut um und kam oft schnell ins Doppeln. Frankenthal machte die Räume eng und stellte gut die Passwege zu. Alles war gegen den MHC freilich nicht zu verhindern.

Niederlage zu hoch

Ein bisschen zu hoch war die Niederlage trotzdem. Etwas mehr Mut in der Offensive hätte der TG gut getan. Oft wurden vielversprechende Aktionen abgebrochen. Da war der Respekt vor dem Favoriten wohl noch ein bisschen zu groß bei den jungen Spielern. „Das gehört zum Lernprozess dazu“, meinte Schmietenknop. Oft hätten Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Wie beispielsweise bei Max Neumeier. Der Stürmer kam einige Male in aussichtsreicher Position zum Schuss, wartet aber weiterhin auf sein erstes Bundesligator.

Das hat Alexander Cunningham schon längst auf dem Konto. Gegen den MHC traf er doppelt. Darüber freue er sich, das sei gut fürs Selbstvertrauen. „Das gibt schon einen kleinen Schub.“ Vor den anstehenden Aufgaben am Freitag beim TSV Mannheim und am Sonntag zu Hause gegen den Münchner SC sei ihm nicht bange. „Wenn wir die Leistung von heute abrufen, wird es gegen den TSV enger als beim 1:10. Und gegen München müssen wir gewinnen.“

Dann könnte auch wieder Eike Bumb für Stabilität in der Abwehr sorgen. Ob er spiele, entscheide selbstverständlich der Trainer. Aber Zeit hätte er, meinte er mit einem schelmischen Grinsen.

So spielten sie

TG Frankenthal: Scharfenberger – Beck, Schneider, Bumb, Reinhard – Becker, Koch – Cunningham, Fuchs, Zurke, Ehret, Neumeier

Mannheimer HC: Stumpf, Simon (ab 57.) – Nguyen Luong, Müller, Anzeneder, Himmler – Hartkopf, Holste, Zmyslony, Weigand, Fischer, Leser

Tore: 0:1 Zmyslony (2., Strafecke), 0:2 Zmyslony (3., Strafecke), 1:2 Becker (4.), 1:3 Holste (14.), 1:4 Hartkopf (22.), 2:4 Cunningham (30.), 2:5 Holste (42.), 2:6 Weigand (47.), 3:6 Cunningham (48.), 3:7 Zmyslony (55.), 3:8 Zmyslony (58.) – Strafecken: 2/0 – 6/2 – Grüne Karten: Zmyslony, Himmler – Beste Spieler: Becker, Scharfenberger, Cunningham – Zmyslony, Holste, Nguyen Luong – Zuschauer: 75 – Schiedsrichter: Lange (Remseck)/Leiber (Stuttgart).

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