Kategorie: 1. Damen

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Echte Torchancen Mangelware (10.10.2022)

Hockey: TG-Damen bleiben in Zweiter Bundesliga auch gegen TuS Lichterfelde und ATV Leipzig ohne Erfolg

Von Frank Geller FRANKENTHAL. Es läuft im Moment einfach nicht bei den Damen der TG Frankenthal. Auf das 1:3 (1:0) am Samstag gegen den TuS Licherfelde folgte am Sonntag in der Zweiten Feld-Bundesliga eine bittere 0:2 (0:1)-Niederlage gegen den ATV Leipzig. Dabei hatte sich der Aufsteiger insbesondere gegen das Team aus Sachsen etwas ausgerechnet.

Eigentlich hatte Tobias Stumpf bei seiner Saisonplanung drei Punkte einkalkuliert im Hinspiel gegen den ATV Leipzig, der die Klasse im Sommer nur halten konnte, weil der Bietigheimer HTC seine Mannschaft zurückgezogen hatte. Am Sonntag wäre der TG-Trainer auch mit einem Punkt zufrieden gewesen. Doch erneut offenbarte sich die derzeit größte Schwäche seines Teams. „Wir erarbeiten uns im Moment einfach zu wenige zwingende Torchancen“, befand Stumpf. „Das ist uns bislang nur im Spiel gegen den Nürnberger HTC gelungen. So wird es für uns schwierig werden, die Klasse zu halten.“Schlecht gespielt haben die Frankenthalerinnen nicht. Im zweiten und dritten Viertel waren sie sogar die spielbestimmende Mannschaft. Doch da mussten sie bereits einem Rückstand hinterherlaufen. ATV-Kapitänin Stella Schniewind hatte die Gäste per Siebenmeter in Führung gebracht (14.). Der Rückstand war für die TG-Damen doppelt bitter. In der dem Strafstoß vorausgegangenen Aktion zog sich Junioren-Nationalspielerin Marie Fischer beim Versuch, den Ball wegzuschlenzen, eine Verletzung an der Schulter zu. Für die Spielmacherin der TG war die Partie damit beendet. „Das hat dem Team natürlich erst mal einen Schreck versetzt“, berichtete Tobias Stumpf.

Während sich Leipzigs Coach Christian Hufnagl darüber ärgerte, „dass wir in dieser Phase nicht gleich nachgelegt haben“, präsentierten sich die Gastgeberinnen engagierter als zuvor. Insbesondere Klara Galijasevic und Laura Hilbert brachten viele Bälle nach vorne. Das machte sich im dritten Viertel dann auch an der Eckenausbeute der TG bemerkbar. Drei Strafecken bekamen die Frankenthalerinnen zugesprochen, allerdings fand keine davon ihren Weg ins Ziel. Ansonsten blieben echte Torchancen Mangelware.

Das zweite Siebenmetertor der Gäste durch Cosima Rocktäschel (46.) verpasste den TG-Damen dann den entscheidenden Nackenschlag. Am Ende war der ATV dem dritten Tor näher als Frankenthal dem Anschlusstreffer. Stumpf sprach denn auch von einer „verdienten Niederlage“.

„Wir können mit den anderen Teams mithalten, das sieht man in jedem Spiel. In den entscheidenden Momenten lassen wir uns jedoch den Schneid abkaufen. Am Ende fehlt uns dann der Wille, den Schalter noch einmal umzulegen, so wie wir das in der Regionalliga getan haben, wenn es mal nicht so lief“, haderte TG-Stürmerin Laura Hilbert. „Unser Hauptproblem ist aber, dass wir zu wenige Tore schießen. Das müssen wir ändern, wenn wir in der Zweiten Bundesliga bleiben wollen.“

Die von Stumpf und Hilbert angesprochenen Probleme hatten sich am Samstag auch beim 1:3 gegen Bundesliga-Absteiger TuS Lichterfelde gezeigt. Dabei lief es in der ersten Halbzeit für den Aufsteiger richtig gut. Nach einer Strafecke hatte Marie Fischer die TG in Führung gebracht (10.). Mit einem sicheren Passspiel und schnellen Kombinationen in die Spitze ließen die Frankenthalerinnen die Gäste nicht zur Entfaltung kommen, versäumten es aber, ein zweites Tor zu erzielen. Treffer gab es dann nur noch auf der anderen Seite. Sophie Ullrichs erstes Tor direkt nach der Pause sorgte für Verunsicherung auf Frankenthaler Seite, und die wurde durch Ullrichs zweiten Treffer (42.) noch größer. Die zunehmende Unordnung in der Hintermannschaft der TG nutzte TuS-Stürmerin Janne Jungenkrüger zum 1:3 (45.).

Zum Ende der Hinrunde hatte Tobias Stumpf eigentlich auf eine zweistellige Punktezahl gehofft. Aktuell kommt der Aufsteiger nur auf vier Zähler, was den vorletzten Tabellenplatz bedeutet. Sieben Punkte können es noch werden, wenn die TG-Damen am Donnerstagabend (18.30 Uhr) beim Feudenheimer HC gewinnen. „Doch das wird alles andere als leicht“, betonte der Coach.

 

Nach Niederlage steigt Druck auf TG-Damen (04.10.2022)

München. 0:1 (0:1) mussten sich die ersten Damen der TG Frankenthal beim TuS Obermenzing geschlagen geben. Somit bleibt es für den Aufsteiger nach sechs Saisonspielen in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga bei vier Punkten. Der Druck im Kampf um den Klassenverbleib nimmt allmählich zu.

Es war wohl kein schönes Hockeyspiel. TG-Trainer Tobias Stumpf sprach von einer zerfahrenen Partie, die sich hauptsächlich zwischen den Schusskreisen abgespielt habe. „Beide Teams haben sich gegenseitig neutralisiert und auch keine große Torgefahr ausgestrahlt. Es war ein Spiel, das eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte“, befand Stumpf. Dass es für die Münchnerinnen am Ende trotzdem zu drei Punkten reichte, lag an einer Unachtsamkeit der Frankenthalerinnen im ersten Viertel im eigenen Schusskreis. Richtig zwingend sei jedoch auch dieser Angriff der Gastgeberinnen nicht gewesen, meinte Stumpf. „Da hatte Obermenzing auch ein wenig Glück.“

Genug Zeit, die Niederlage abzuwenden, wäre noch gewesen. Zumal der Gegner selbst nicht überragend gespielt habe. „Wir haben uns auch mehr und mehr Spielanteile erarbeitet, haben es aber versäumt, klare Torchancen zu kreieren. Da muss mehr von uns kommen, das war einfach nicht zwingend genug“, berichtete Stumpf. Stattdessen hätten sich seine Spielerinnen in den Zweikämpfen aufgerieben. Dass es nur wenige Kreisszenen gab, zeigte sich auch an der Anzahl der Strafecken. Lediglich eine bekam jedes Team. „Unsere Ecke wurde wiederholt. Doch auch daraus konnten wir kein Kapital schlagen.“

Für den TG-Coach bleibt es somit bei der Erkenntnis, „dass wir in der Zweiten Liga grundsätzlich mithalten können, aber die Punkte nicht machen“. Und so stehen die TG-Damen vor den letzten drei Partien der Hinrunde nun schon etwas unter Druck. In den Heimspielen am kommenden Wochenende gegen Bundesliga-Absteiger TuS Lichterfelde und den ATV Leipzig benötige man eine klare Leistungssteigerung, betonte Stumpf. „Sonst wird es hinten raus eng für uns.“

Lob von „Stapy“ (19.09.22)

Hockey: TG-Damen gewinnen in Zweiter Bundesliga 4:1 bei Mitaufsteiger Mariendorfer HC

Von Frank Geller

 BERLIN. Die Damen der TG Frankenthal haben in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga den ersten Saisonsieg geschafft. Der Aufsteiger gewann am Sonntag beim Mariendorfer HC mit 4:1 (1:0). Auch beim 0:3 am Tag zuvor gegen die Zehlendorfer Wespen hat die TG laut Trainer Tobias Stumpf gute Ansätze gezeigt.

Pflichtaufgabe erfüllt: Gegen Mitaufsteiger Mariendorfer HC hatten sich die TG-Damen fest vorgenommen, drei Punkte zu holen. Und das hat ohne größere Mühe geklappt, wie Tobias Stumpf im Gespräch mit der RHEINPFALZ berichtete. Lediglich im ersten Viertel hätten die Gastgeberinnen mithalten können: „Mariendorf hat früh gepresst, davon haben wir uns in der Anfangsphase etwas beeindrucken lassen.“ Ab dem zweiten Viertel sei seine Mannschaft dann aber im Umschaltspiel sicherer geworden, auch bei den Anspielen in der Vorwärtsbewegung habe die Sicherheit gestimmt. „Ab da war es eigentlich ein Spiel auf ein Tor“, sagte Stumpf. Der Lohn der Mühe: Mittelfeldspielerin Lea Schopper brachte die TG noch vor der Halbzeitpause nach einer Strafecke 1:0 in Führung.

Im dritten Viertel erzielte Verteidigerin Yvonne Müller das 2:0 aus Frankenthaler Sicht. Auch dieses Tor ging aus einer Kurzen Ecke hervor. U21-Nationalspielerin Marie Fischer erhöhte kurz darauf nach einem laut Stumpf sehenswerten Sololauf auf 3:0. Was ihm weniger gefiel, war die Chancenverwertung seines Teams: „Nach dem dritten Viertel hätten wir eigentlich mit sechs oder sieben Toren führen müssen.“ Gerade mit Blick auf das Torverhältnis sei man da nach zwei Saisonspielen ohne eigenen Treffer zu nachlässig gewesen.

Ein weiterer Kritikpunkt des Coaches gilt dem Anschlusstor der Gastgeberinnen kurz vor dem Ende des dritten Viertels. „Nach dem 3:0 waren wir uns unserer Sache zu sicher. Da haben sich einige Nachlässigkeiten eingeschlichen, die sich im Hockey schnell rächen können.“ Für klare Verhältnisse sorgte dann Elisa Haselmaier im letzten Viertel. Sie vollendete einen Konter der Gäste zum 4:1-Endstand aus TG-Sicht. Ein Extra-Lob des Trainers gab es für Liv Schütze. „Sie hat mit ihrem Tempo unser Angriffsspiel belebt.“

Am Vortag gegen die Zehlendorfer Wespen musste die Stürmerin noch pausieren. Am Samstag hatte Giovanna Di Fede Einsatzzeit bekommen, beim Mariendorfer HC musste sie dann aussetzen. Insbesondere an den Doppelspieltagen setzt Stumpf auf Rotation. „Ich entscheide das nach Leistung und Trainingsbeteiligung“, erklärte der Übungsleiter.

Mit drei Punkten aus den ersten drei Saisonspielen sieht er seine Mannschaft im Soll. „Natürlich hätten wir auch gerne zum Auftakt gegen Rüsselsheim oder am Samstag in Zehlendorf etwas mitgenommen. Gegen die beiden Topteams sind die Niederlagen aber verschmerzbar.“ Zumal die eigene Leistung auch in diesen beiden Partien gestimmt habe, insbesondere gegen Zehlendorf. „Nach einem nervösen ersten Viertel mit zwei Gegentoren haben wir uns gefangen und uns bis zum Schluss viele gute Kreisszenen erarbeitet“, befand Stumpf. „Meine Spielerinnen sind trotz der 0:3-Niederlage mit einem guten Gefühl vom Platz gegangen.“ Für den couragierten Auftritt der Aufsteigerinnen habe es sogar ein Lob von Wespen- und Nationalspielerin Charlotte „Stapy“ Stapenhorst gegeben.

Gäste gnadenlos effektiv (12.09.2022)

Hockey: TG-Damen verkaufen sich beim 0:4 gegen Rüsselsheim teuer – Gastgeber mit guten Ansätzen

Von Frank Geller

 FRANKENTHAL. Zum Saisonauftakt in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga der Damen musste Aufsteiger TG Frankenthal am Samstag eine 0:4 (0:2)-Heimniederlage gegen den Rüsselsheimer RK hinnehmen. Dass TG-Trainer Tobias Stumpf trotz des Ergebnisses mit der Partie nicht unzufrieden war, lag an der guten spielerischen Leistung, die sein Team über weite Strecken zeigte. Die Gäste erwiesen sich als gnadenlos effizient.

Die Aufgabe, die sich den TG-Damen bei ihrem Zweitliga-Debüt stellte, war keine einfache. Ausgerechnet der Zweite der Vorsaison und Meisterschaftsfavorit war der Gegner auf dem Jahnplatz. Die Südhessinnen, die die Rückkehr in die Erste Bundesliga anpeilen, sind als offensivstarkes Team bekannt. Doch davon war in den ersten 30 Minuten nur wenig zu sehen.

Die Frankenthalerinnen versuchten aus einer stabilen Defensive heraus, die Gäste früh unter Druck zu setzen. Und das gelang insbesondere im ersten Viertel gut. Was fehlte, war die letzte Durchschlagskraft im gegnerischen Schusskreis. Es mangelte an richtig guten Torgelegenheiten. Die beste vergab TG-Stürmern Liv Schütze in der 24. Spielminute, als sie frei vor RRK-Keeperin Chiara-Julie Demirarslan zum Abschluss kam.

RRK nutzt EckenWie man seine Chancen nutzt, bewiesen die Rüsselsheimerinnen. Zwei Strafecken spielten sie in der ersten Halbzeit heraus. Beide verwandelte Nationalspielerin Pauline Heinz sicher (14., 25.). „Wir haben in der Vorbereitung einen Schwerpunkt auf das Eckentraining gelegt, um gegen sehr defensiv ausgerichtete Gegner erfolgreicher zu sein. In der vergangenen Saison haben wir in solchen Spielen viele Punkte liegengelassen, das soll uns nicht wieder passieren“, berichtete RRK-Trainer Norman Hahl im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

„Die Ecken waren sehr gut geschossen, eine technisch so versierte Spielerin wie Pauline Heinz ist kaum zu halten“, räumte TG-Verteidigerin Yvonne Müller ein. Ansonsten habe die Abwehr gut funktioniert. „Aus dem Spiel heraus haben wir kaum etwas zugelassen.“ Mit zunehmender Dauer sei der Druck der Gäste jedoch immer größer geworden. „Am Ende haben sie ihre ganze Erfahrung ausgespielt, da hatten wir nichts mehr zuzusetzen“, bekannte Müller, die nach überstandener Knieverletzung wieder zum Aufgebot der TG gehört. In der Rückrunde der Regionalliga bestritt sie lediglich eine Partie. „Es ist schön wieder dabei zu sein, und es ist noch schöner, jetzt in der Zweiten Bundesliga zu spielen“, verriet sie.

Nur die Gäste treffenDie Tore indes erzielten die Gäste. Nach dem 0:3 durch Celina Hocks (40.) setzte Nationalspielerin Pauline Heinz mit dem 0:4 den Schlusspunkt (60.). Erneut verwandelte sie eine Strafecke. „Aus insgesamt vier Kurzen Ecken drei Tore zu machen – das war beeindruckend effektiv von Rüsselsheim“, erkannte Tobias Stumpf an. Mit der Leistung seiner eigenen Mannschaft war er nicht unzufrieden: „Spielerisch haben wir das über drei Viertel gegen einen sehr starken Gegner gut gemacht.“ Erfreulich gut habe auch die Raumdeckung funktioniert. Weil in der Vorbereitung nur selten die komplette Mannschaft zusammen gewesen sei, habe man diese taktische Variante nur unzureichend trainieren können. „Wir müssen das jetzt im laufenden Spielbetrieb verinnerlichen.“ Erst im letzten Viertel habe man auf die gewohnte Manndeckung umgestellt. „Am Ende hatten die Rüsselsheimerinnen mehr Körner“, bekannte Stumpf.

An der geänderten Defensivtaktik machte der Übungsleiter auch fest, dass es seinem Team gegen den Rüsselsheimer RK an dem in der Regionalliga gezeigten Zug zum gegnerischen Tor gefehlt hat: „Die Spielerinnen haben sich so sehr auf die Raumdeckung konzentriert, dass sie ihre Offensivaufgaben etwas vernachlässigt haben. Das soll am kommenden Wochenende in Berlin wieder anders werden.“ Vor den Spielen in der Hauptstadt gegen die Zehlendorfer Wespen und Mit-Aufsteiger Mariendorfer HC ist Stumpf positiv gestimmt: „Man hat gesehen, dass wir in der Zweiten Liga mithalten können.“

Jetzt geht’s los (09.09.2022)

Vor der Saison: Für die ersten Damen der TG Frankenthal beginnt das Abenteuer Zweite Feldhockey-Bundesliga. Nach dem souveränen Aufstieg aus der Regionalliga wartet am Samstag (16.30 Uhr) auf dem heimischem Jahnplatz zum Auftakt ein echter Hochkaräter auf das Team von Tobias Stumpf: der Rüsselsheimer RK, Zweiter der vergangenen Runde.

Von Frank Geller

 
FRANKENTHAL. TG-Damen-Chefcoach Tobias Stumpf könnte in den nächsten Wochen vermehrt als Psychologe gefordert sein. Denn die Perspektive wird sich für sein Team ab Samstag grundlegend ändern. Im vergangenen November begann für die Frankenthalerinnen eine monatelange Welle des Erfolgs. Nach einer sehr guten Hallenrunde, die im Aufstieg in die Erste Regionalliga mündete, setzten sie ab April im Feld noch eins drauf: Ohne einen einzigen Verlustpunkt in diesem Jahr erreichten sie im Juli das langgehegte Ziel: den Bundesliga-Aufstieg. „Jetzt sind wir es, die unten anklopfen“, sagt Stumpf.

In der Zweiten Bundesliga werde es Rückschläge geben. „Da dürfen wir jetzt nicht alles infrage stellen, was wir uns erarbeitet haben“, erklärt der Hockeylehrer. „Wir werden erfahren, dass nicht alles von selbst läuft, so wie wir das in den vergangenen Monaten erlebt haben. Wir sind in der Regionalliga sehr dominant aufgetreten, das werden jetzt andere Mannschaften tun.“ Stumpf umreißt die Aufgaben, die vor dem Team liegen, so: „Die Spielerinnen sollen in der Zweiten Bundesliga lernen, sie sollen sich weiterentwickeln. Darum geht es in den nächsten Wochen.“ Die Mannschaft werde sich an vieles erst gewöhnen müssen, an mehr technische und taktische Finesse – und an das höhere Tempo. „In der Bundesliga werden Freischläge sofort ausgeführt, da darf man sich keine Unkonzentriertheiten erlauben.“

Dass mit dem Rüsselsheimer RK gleich im ersten Spiel der Topfavorit auf den Aufstieg auf dem Jahnplatz zu Gast sein wird, kommt Stumpf nicht ungelegen. „Das wird eine echte Prüfung für uns.“ Den Gegner beschreibt er als sehr offensivstark. „Sie sind sehr schnell im Umschaltspiel und entwickeln viel Zug zum Tor. Wenn man da eine Sekunde nicht aufpasst, verliert man sofort einige Meter.“

Was den Übungsleiter kurz vor dem Bundesligastart fuchst, ist die Vorbereitung, die er als „suboptimal“ beschreibt. Weil die Regionalliga-Saison bis Mitte Juli dauerte, blieben den TG-Damen nur wenige Wochen. Und in die fielen auch noch die Sommerferien. Stumpf hätte sich gewünscht, dass der Großteil seiner Spielerinnen ihren Urlaub mit Blick auf die Vorbereitung zu Beginn der Ferien genommen hätte. „Wir waren im Training und in den Testspielen so gut wie nie vollzählig. Da ist es schwierig, etwas einzustudieren“, betont der Coach.

Gerade im taktischen Bereich hätte er gerne an einer größeren Flexibilität gearbeitet. „In der Regionalliga hat die Manndeckung, die wir hauptsächlich gespielt haben, gut funktioniert. In der schnelleren Zweiten Bundesliga müssen wir uns auf mehr Raumdeckung einstellen“, erläutert der Übungsleiter. Jetzt müsse man das eben im laufenden Spielbetrieb verinnerlichen. Bis einschließlich 13. Oktober stehen für die TG-Damen an sechs Wochenenden neun Spiele auf dem Programm.

Ziel: KlassenverbleibAls Aufsteiger sei der Klassenverbleib das Ziel. „Alles, was am Ende obendrauf kommen sollte, wäre ein Bonus“, sagt Stumpf. Um in der Zweiten Bundesliga zu bleiben, müsse man wohl zwei Mannschaften hinter sich lassen. Als wahrscheinliche Konkurrenten nennt er Mitaufsteiger Mariendorfer HC und den ATV Leipzig, der seinen Nicht-Abstieg in der Vorsaison der Entscheidung des Bietigheimer HTCs zu verdanken hat, freiwillig in die Regionalliga runter zu gehen. Damit am Ende nichts anbrennt, müssten auch gegen Teams wie den TuS Obermenzing, Feudenheimer HC, Nürnberger HTC oder die HG Nürnberg Punkte gesammelt werden. Um den Aufstieg werden wohl der RRK, die Zehlendorfer Wespen und Bundesliga-Absteiger TuS Lichterfelde spielen, glaubt Stumpf.

Personelle Veränderungen gibt es bei den TG-Damen erst einmal nicht. „Wir gehen mit dem Kader in die Runde, der den Aufstieg gemeistert hat“, sagt der Übungsleiter. Einziger Neuzugang wird Sophia Loddenkemper von den Zehlendorfer Wespen sein. In der Hinrunde wird sie aber noch nicht zur Verfügung stehen. Ebenfalls erst einmal nicht dabei sein wird Ersatzkeeperin Benita Main, die ein Auslandssemester absolviert. Weil neben Mittelfeldspielerin Katja Schneider auch Nadine Deimling zum Saisonbeginn verhindert ist, steht an den ersten zwei Wochenenden nur Celine Hochstetter als Torhüterin zur Verfügung. „Ganz optimal ist das nicht“, räumt Stumpf ein. Hochstetters Bundesliga-Erfahrung werde jetzt noch wertvoller sein. Positiv: Verletzte sind derzeit keine zu beklagen. Nach überstandener Knieverletzung hat auch Verteidigerin Yvonne Müller die komplette Vorbereitung bestritten.

 

DER GEGNER DER TG

Rüsselsheimer RK

Sieben Punkte haben dem Rüsselsheimer RK im Juni gefehlt. Den Titel in der Zweiten Liga und den Aufstieg in die Bundesliga sicherte sich der TSV Mannheim. „Die Punkte haben wir nicht unbedingt gegen die direkten Konkurrenten verloren, sondern gegen die schwächeren Teams“, berichtet RRK-Trainer Norman Hahl. Als ein Beispiel nennt der Frankenthaler ein 3:3 gegen den damaligen Aufsteiger HG Nürnberg: „Wir haben 3:0 geführt und den Gegner dann etwas unterschätzt.“ Das soll am Samstag gegen die TG-Damen nicht passieren: „Wir wollen unserer Favoritenrolle gerecht werden und gewinnen.“

Das Ziel seines Teams sei ganz klar der Bundesligaaufstieg. Der Abstieg in die Zweite Liga in der von Corona geprägten Rückrunde der Saison 2019/20 sei sehr unglücklich gewesen, sagt Hahl. Das erste Jahr im „Unterhaus“ habe aber insbesondere den jüngeren Spielerinnen in seinem Kader gutgetan. „Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen“, erklärt Hahl. Große Hoffnungen setzt er in Nationalspielerin Pauline Heinz, die im Kreis des A-Kaders 2021 die Olympischen Spiele in Tokio und in diesem Jahr auch die Feldhockey-Weltmeisterschaft absolviert hat.

Den Auftaktgegner sieht er nicht als typischen Aufsteiger: „Die TG hat viele talentierte Spielerinnen in ihren Reihen und das Potenzial, sich in der Zweiten Liga zu etablieren.“ Der RRK-Coach, der selbst für die TG gespielt hat, erwartet einen „griffigen Gegner, der versuchen wird, uns das Leben schwer zu machen“. Beim Gastspiel in seiner Heimatstadt hofft er auf gutes Wetter und viele Zuschauer.

Im Takt beim Freudentanz (30.07.2022)

Hockey: Marie Fischer von der TG Frankenthal spielt mit der deutschen U21 gegen Belgien um den EM-Titel

Von Christian Treptow

 Gent. Mit einem 4:3 nach Penaltyschießen gegen die Niederlande hat sich die deutsche U21 mit Marie Fischer (TG Frankenthal) für das Endspiel der Hockey-Europameisterschaft in Gent (Belgien) qualifiziert. Dafür mussten Fischer und Co. früher aufstehen als gedacht.

Nachdem die deutsche Torfrau Chiara Vischer vom Münchner SC den entscheidenden Penalty gehalten hatte, gab’s kein Halten mehr. Ihre Mitspielerinnen stürmten auf sie zu und begruben sie unter sich. Da konnte man sich schon Sorgen machen um die Gesundheit der Keeperin. Doch Marie Fischer gibt wenig später Entwarnung: „Beim Jubeln ist keiner verletzt worden“, sagt die Hüffelsheimerin, die vor Kurzem mit der TG Frankenthal in die Zweite Feld-Bundesliga aufgestiegen ist. Die 18-Jährige selbst war bei den Freudentänzen als eine der ersten im Takt. Den kennt sie ja noch von den Aufstiegsfeierlichkeiten mit der TG.

Ursprünglich war das Spiel am Freitag für 12 Uhr angesetzt. „Aber Belgien konnte sich als Gastgeber aussuchen, wann sie spielen wollen“, erklärt Fischer. Das Team entschied sich fürs zweite Halbfinale. Und so musste Deutschland schon um 10 Uhr gegen die Niederlande ran.

Das bedeutete für die Schützlinge von Bundestrainer Akim Bouchouchi: aufstehen um 6.30 Uhr. „Ganz schön früh. Ich hätte gerne noch länger geschlafen“, gesteht Marie Fischer und lacht. Ihr und ihren Teamkolleginnen machte der vorgezogene Anpfiff nichts aus. Lena Frerichs (Bremer HC) gelang schon in der ersten Minute das 1:0, das Lilli de Nooijer in der 14. Minute ausglich. Dabei blieb’s bis zum Shootout, weil beide Teams zu wenig aus ihren zahlreichen Möglichkeiten machten. Im Penaltyschießen hatte der deutsche Nachwuchs die besseren Nerven.

„Wir hatten uns darüber gefreut, dass es gegen die Niederlande geht“, verrät Fischer. Beide Teams seien im selben Hotel untergebracht. „Wenn man essen geht, sieht man sich“, erzählt sie. Und dann wisse man auch, wen man geschlagen habe.

Im Endspiel geht’s für Marie Fischer und Co. heute (15.30 Uhr, live bei eurohockeytv.org) gegen Belgien um den Titel. Die Gastgeberinnen bezwangen England 2:1. „Belgien macht viel Druck nach vorne und versucht, viel Stress auf die Innenverteidiger auszuüben“, erläutert Fischer. Davon wird sie als Verteidigerin besonders betroffen sein, oder? „Ich denke, wir werden uns da schon das geeignete taktische Mittel einfallen lassen“, meint sie und lacht.

Dass der Europameistertitel das Ziel ist, daraus hat Marie Fischer keinen Hehl gemacht. Das wäre dann nach dem Aufstieg der perfekte Sommer für die 18-Jährige. „Wir haben gegen die Niederlande sehr gut gespielt. Daran müssen wir im Endspiel anknüpfen und uns vielleicht noch steigern“, sagt Fischer. Bis dahin hat sie ein paar Stunden mehr Regenerationszeit als der Gegner. Vielleicht ist das entscheidend.

TG-Damen: Mit Vollgas in die Zweite Bundesliga

Zum Abschluss haben es die ersten Damen der TG Frankenthal doch noch einmal richtig spannend gemacht. Beim SC Frankfurt 1880 musste das Team von Tobias Stumpf im letzten Viertel zittern, am Ende brachte es das 1:1 (1:0) über die Zeit und besiegelte damit den vorzeitigen Titelgewinn in der Feldhockey-Regionalliga Süd. Das letzte Saisonspiel am Sonntag gegen den 1. Hanauer THC geriet da fast zur Nebensache.

Direkt nach dem Abpfiff am Samstagnachmittag rannten die TG-Spielerinnen an den Teil der Tribüne, auf dem die mehr als 50 mitgereisten Frankenthaler Fans Platz genommen und 60 spannende Minuten lang mit ihren Anfeuerungsrufen fast schon für so etwas wie Heimspielatmosphäre gesorgt hatten. Als die „Uffstieg!“-T-Shirts übergestreift waren, kannten die TG-Damen kein Halten mehr. Unter spritzigen Sektduschen wurde ausgiebig getanzt und gesungen. Auch die ein oder andere Träne wurde vergossen. Schon die Rückfahrt geriet zur Party, die bei der Ankunft am Jahnplatz nahtlos auf der großen Feier der TG anlässlich des 100-jährigen Bestehens ihrer Hockeyabteilung fortgesetzt wurde.

Nach dem Abpfiff in Frankfurt gab es am Samstagnachmittag kein Halten mehr.
Nach dem Abpfiff in Frankfurt gab es am Samstagnachmittag kein Halten mehr.

Zehn Jahre nach dem Abstieg der TG-Damen aus der Zweiten Bundesliga gelang dem aktuellen Team damit der Aufstieg. Eine Spielerin, die schon damals dabei war, ist Kim Lauer. „Gerade für uns älteren Spielerinnen ist das ein sehr emotionaler Moment“, bekannte die Kapitänin. „Wir haben in den vergangenen zehn Jahren hart gekämpft. Wir mussten um den Klassenerhalt in der Regionalliga bangen, und dann waren wir auch schon mal nah dran am Wiederaufstieg. Jetzt hat es endlich geklappt.“

Nervös im vorletzten Spiel

Noch ein paar Jahre länger dabei ist Esther Peikert. Sie hat 2009 schon einmal einen Aufstieg mit den TG-Damen in die Zweite Bundesliga mitgemacht – und drei Jahre später auch den Abstieg in die Regionalliga. „Wir sind überglücklich und hoffen, dass sich die Mannschaft diesmal dauerhaft in der Zweiten Liga etablieren kann“, sagte Peikert. Dass es in Frankfurt nach einem guten Start – U21-Nationalspielerin Marie Fischer hatte die TG im ersten Viertel nach einer Kurzen Ecke in Führung gebracht –, noch richtig eng wurde, war laut Kapitänin Kim Lauer der Nervosität geschuldet. „Wir waren in vielen Aktionen zu hektisch.“ Dass die Frankfurterinnen nach dem Ausgleich von Paula Heuser (32.) Druck machen würden, um mit einem Sieg gegen die TG ihre Titelchance zu wahren, sei zu erwarten gewesen, meinte Lauer. „Auch wenn es am Ende knapp war, hat das Spiel unheimlich viel Spaß gemacht. Dass sind die Partien, für die man Hockey spielt.“

Auch am Sonntag blieben die Frankenthalerinnen ohne Niederlage. Nach einer kurzen Nacht stand noch das Heimspiel gegen den 1. Hanauer THC an, in dem beide Teams befreit an die Sache gehen konnten. Auch wenn vielleicht nicht mehr um den allerletzten Meter gekämpft wurde, bot sich den Zuschauern eine unterhaltsame Partie mit mehreren Führungswechseln. Das 0:1 für die Gäste durch Alina Pillmann (27.) glich Annika Koch nach einer Strafecke aus (41.). In der gleichen Spielminute erzielte Elisa Haselmaier das 2:1 für die TG. Dann war wieder Hanau am Drücker: Theresia Noll traf nicht nur zum 2:2 (44.), sie brachte ihr Team mit 2:3 sogar wieder in Führung (49.). Das wiederum ließ der Regionalliga-Meister nicht auf sich sitzen: Marie Fischer glich in der letzten Spielminute nach Kurzer Ecke zum 3:3-Endstand aus.

Geschafft: Die ersten Damen der TG Frankenthal haben den Titel in der Regionalliga Süd gewonnen.
Geschafft: Die ersten Damen der TG Frankenthal haben den Titel in der Regionalliga Süd gewonnen.

TG-Damen ungeschlagen

TG-Trainer Tobias Stumpf freute sich darüber, dass sein Team auch in den letzten beiden Partien ungeschlagen geblieben ist. Die sieben Saisonspiele davor hatten die Frankenthalerinnen alle gewonnen. „Zwei Siege wären zum Abschluss natürlich schöner gewesen. Aber auch so haben wir eine tolle Saison gekrönt“, befand Stumpf. Zumal die Mannschaft im Frühjahr nicht als Topfavorit ins Restprogramm der Regionalliga Süd gestartet sei. „Weil wir in der Hinrunde ein paarmal gestolpert sind, war es zunächst unser Ziel gewesen, oben mitzuspielen“, bekannte der Coach. Als man dann die letzten beiden Spiele der Hinrunde gegen die direkten Konkurrenten SC Frankfurt 1880 und 1. Hanauer THC gewonnen habe, sei klar gewesen, dass es fortan um den Aufstieg gehen würde. „In der Folge hat meine Mannschaft von Spiel zu Spiel eine konzentrierte Leistung gezeigt.“

Für Stumpf setzt sich damit die gute Entwicklung der TG in den vergangenen Jahren im Damenhockey fort. Schon in der Halle war seinem Team der Aufstieg von der Zweiten in die Erste Regionalliga Süd gelungen. Auch die übrigen Damenmannschaften der TG rückten in der Halle jeweils eine Spielklasse nach oben. Der abermalige Aufstieg der ersten Damen ist für den Verein und den Hockeystandort Frankenthal von großer Bedeutung. Ab der kommenden Feldrunde spielen sowohl die ersten Herren als auch die ersten Damen der TG in der Zweiten Bundesliga.

TG-Damen bauen Tabellenführung aus (20.06.2022)

FRANKENTHAL. Die ersten Damen der TG Frankenthal mussten sich am Samstag lange gedulden, am Ende gewannen sie ihr Gastspiel bei der Eintracht Frankfurt 1:0 (0:0). Durch den neuerlichen Sieg hat sich der Tabellenführer der Feldhockey-Regionalliga Süd vor den letzten beiden Saisonspielen in eine hervorragende Ausgangssituation gebracht.

„Das war ein hartes Stück Arbeit“, sagte TG-Trainer Tobias Stumpf am Samstagnachmittag nach dem zwölften Saisonspiel und meinte damit nicht nur die brütende Hitze. Die Partie gegen extrem defensiv ausgerichtete Frankfurterinnen habe sich fast komplett im gegnerischen Schusskreis abgespielt. „Wir haben uns vor dem Tor sehr schwer getan. Meine Spielerinnen mussten immer wieder anlaufen, das hat viel Kraft gekostet.“ Für Erlösung im TG-Lager sorgte Mittelfeldspielerin Marie Sattler. Sie stand im dritten Viertel goldrichtig, fackelte nicht lange und versenkte den Ball im langen rechten Toreck, wie Stumpf berichtete.Danach zeigte sich den Zuschauern das gleiche Bild wie zuvor: Die Gäste dominierten, die Eintracht kam nur selten gefährlich vor das Tor der TG-Damen. Benita Main, die am Samstag die verhinderte Stammkeeperin Celine Hochstetter vertrat, verlebte einen ruhigen Nachmittag. Bis auf einen Querpass der Gastgeberinnen im Schusskreis der TG musste sie laut Stumpf nicht nennenswert ins Spielgeschehen eingreifen.

Auch wenn die Zuschauer kein schönes Spiel zu sehen bekamen, mit dem Ergebnis ist Tobias Stumpf zufrieden: „Der Sieg hätte höher ausfallen müssen. Die drei Punkte bringen uns aber in eine sehr gute Lage.“ Mit jetzt 31 Zählern haben die Frankenthalerinnen ihren Vorsprung vor dem Tabellenzweiten SC Frankfurt 1880 und dem Dritten 1. Hanauer THC auf zwölf beziehungsweise 13 Punkte ausgebaut. Während die TG jetzt eine zweiwöchige Spielpause vor sich hat, bestreiten die beiden Verfolger jeweils drei Partien, die sie aktuell in der Tabelle noch zurückliegen. Aufschließen können sie jedoch auch bei maximaler Ausbeute noch nicht.

TG-Damen setzen sich mit 4:1 gegen Rosenheim durch (13.06.2022)

Am Ende passte zumindest das Ergebnis: Die Damen der TG Frankenthal besiegten am Sonntag in der Feldhockey-Regionalliga Süd den SB Rosenheim 4:1 (1:0). Gegen das personell dezimierte Schlusslicht genügte dem Tabellenführer eine mäßige Leistung.

Der wichtigste Punkt aus Frankenthaler Sicht nach dem elften Saisonspiel: Die TG-Damen haben ihre Erfolgsserie fortgesetzt und die Tabellenführung mit nunmehr 28 Punkten weiter ausgebaut. Ihr Vorsprung auf den SC Frankfurt 1880 auf dem zweiten Platz beträgt inzwischen satte neun Zähler. Wobei zu beachten ist, dass die meisten anderen Regionalliga-Teams am Wochenende spielfrei waren. Sowohl der SC Frankfurt 1880 (19) als auch der Tabellendritte 1. Hanauer THC (18) haben aktuell zwei Partien weniger absolviert als die TG.

Mit der Leistung seines Teams gegen Schlusslicht Rosenheim konnte Tobias Stumpf am Sonntag indes nicht zufrieden sein. „Wir haben unheimlich viele Fehler gemacht, unser Passspiel war schlampig, im Abschluss waren wir viel zu ungenau – unter dem Strich war das einfach viel zu wenig“, haderte der TG-Trainer. Während der Partie rief er seine Spielerinnen immer wieder zur Ordnung, ermahnte sie, die gute Ausgangslage des Teams im Kampf um den Titel und den Aufstieg in die Zweite Bundesliga nicht leichtfertig zu verspielen.

Mehrere Stammkräfte fehlen

Es lief dennoch lange Zeit nicht viel zusammen bei den TG-Damen, die am Sonntag viele Ausfälle zu kompensieren hatten. Mit Giovanna Di Fede, Marie Fischer, Annika Koch und Hannah Schiller fehlten gleich mehrere Stammkräfte. Dafür rückte Nachwuchsspielerin Emily Behrendt ins Team, außerdem bestritt Verteidigerin Yvonne Müller nach langer Verletzungspause ihr erstes Spiel in diesem Jahr in der Feldrunde.

Richtig große Personalprobleme hatten die Gäste zu beklagen. Mit exakt elf Spielerinnen waren die Oberbayerinnen nach Frankenthal gereist. „Wir leiden seit Wochen unter vielen Ausfällen. Im Moment ist es schwierig für uns, überhaupt genug Spielerinnen für eine Partie zusammenzubekommen“, berichtete SB-Trainer Rainer Brech. Die Konsequenz: Auswechslungen waren nicht möglich, alle Rosenheimerinnen mussten 60 Minuten lang durchspielen. „Am Ende war mein Team natürlich platt, da hat uns Frankenthal überrannt.“

Lange keine Sicherheit

Es dauerte tatsächlich lange, bis die TG-Damen aus dem personellen Engpass des Gegners einen Vorteil zogen. Das 1:0 durch Klara Galijasevic (11.) gab ihnen zunächst keine Sicherheit, obwohl die Gäste keine allzu große Torgefahr ausstrahlten. Daran änderte auch der späte Ausgleich durch Xenia Stalla nichts (44.). Vorentscheidend für den erneuten Sieg der Frankenthalerinnen war, dass es Katharina Koppel kurz vor Schluss des dritten Viertels irgendwie gelang, den Ball mit einer „Bogenlampe“ über SB-Keeperin Barbara Auer hinweg ins Tor zu bugsieren. Womit sich die alte Sportlerweisheit bewahrheitete, dass der Tabellenführer das Glück gepachtet hat, während das Schlusslicht auf verlorenem Posten steht.

Im letzten Viertel immerhin klappte es aufseiten der TG doch noch mit dem kontrollierten Spiel nach vorne: Liv Schütze sorgte mit ihren Toren zum 3:1 (46.) und 4:1 (58.) für die Entscheidung und unterstrich damit ihre gute Saisonleistung im Sturm. „Ein noch höheres Ergebnis wäre auch nicht gerechtfertigt gewesen“, befand TG-Coach Tobias Stumpf. „Das Spiel müssen wir schnell abhaken, um uns auf die nächsten Aufgaben zu konzentrieren.“

So spielten sie

TG Frankenthal: Hochstetter (Main) – Behrendt, Büffor, Finke, Galijasevic, Haselmaier, Hilbert, Koppel, Lauer, Müller, Peikert, Sattler, Schopper, Schneider, Schütze

SB DJK Rosenheim: Auer – Blattmann, Brunner, Labonte, Ober, Richter, Schmöller, Stalla, Van Dijk, Wachenfeld, Weber

Tore: 1:0 Galijasevic (11.), 1:1 Stalla (44.), 2:1 Koppel (45.), 3:1 Schütze (46.), 4:1 Schütze (58.) – Kurze Ecken: 1/0 – 4/0 – Beste Spielerinnen:Galijasevic, Koppel, Schütze – Labonte, Stalla, Van Dijk – Zuschauer: 100 – Schiedsrichter: Bachmann (Worms)/Ritter (Heidesheim).

TG-Damen gewinnen gegen Regionalliga-Schlusslicht ESV München (29.05.2022)

Die ersten Damen der TG Frankenthal bleiben in der Feldhockey-Regionalliga Süd auf Erfolgskurs. Im Heimspiel am Samstag gegen Schlusslicht ESV München wurde der Tabellenführer seiner Favoritenrolle gerecht und gewann am Ende klar 5:1 (2:0). TG-Trainer Tobias Stumpf war mit der Leistung seines Teams dennoch nicht ganz zufrieden.

Strohhutfest und Titelkampf in der Regionalliga Süd – passt das zusammen? Am Abend vor dem Spiel habe man sich im Vereinszelt getroffen, gefeiert habe man aber nur in Maßen, erzählte Laura Hilbert. „Jeder von uns weiß, um was es geht. Wir wollen den Aufstieg in die Zweite Bundesliga schaffen, auf dem Weg zur Meisterschaft wollen wir nichts mehr anbrennen lassen“, sagte die TG-Stürmerin. Am Besuch des Strohhutfestes habe es jedenfalls nicht gelegen, dass man sich insbesondere im ersten Viertel etwas schwergetan habe.

Tatsächlich waren die Gastgeberinnen von Beginn an die dominierende Mannschaft. Gegen extrem defensiv ausgerichtete Münchnerinnen entwickelten sie aber lange keine richtige Torgefahr. „Wir mussten sehr viel arbeiten, das hat Kraft gekostet“, bekannte Marie Sattler, die im Mittelfeld erneut engagiert agierte. „Im Schusskreis waren wir am Anfang viel zu hektisch und haben keinen Druck hinter den Ball bekommen.“

Koppel macht kurzen Prozess

Wenn aus dem Spiel heraus nichts geht, sind Standards ein probates Mittel, um die Blockade zu durchbrechen. Und gleich die erste Strafecke der TG stach: Marie Fischer, die mit sauberem Passspiel glänzte, sorgte mit ihrem Treffer kurz vor Schluss des ersten Viertels für die Frankenthaler Führung. Wenige Minuten danach machte Katharina Koppel im Schusskreis kurzen Prozess – 2:0 (18.).

Im zweiten Viertel zeigten sich die Münchnerinnen erstmals vor Frankenthals Schlussfrau Celine Hochstetter, blieben im Abschluss aber zu harmlos. Glück hatten die Gastgeberinnen, als ein Treffer nach der einzigen Strafecke des ESV vom Schiedsrichtergespann nicht gegeben wurde. „Wenn das Tor gezählt hätte, wäre es vielleicht noch einmal spannend geworden“, mutmaßte Sattler.

Mit Tor fünf ist alles geklärt

In der zweiten Hälfte spielte der Tabellenführer dann seine Erfahrung aus. U21-Nationalspielerin Marie Fischer mit dem 3:0 (36.) nach einer Strafecke und Lea Schopper mit dem 4:0 (39.) sorgten für die Vorentscheidung, ehe Laura Hilbert nach einem schönen Pass von Liv Schütze mit dem fünften TG-Tor (47.) alles klar machte. „Am Ende haben wir noch etwas für das Torverhältnis getan“, meinte Hilbert, die sich über ihren ersten Treffer in der Rückrunde freute.

Dass ESV-Verteidigerin Jule-Susann Schuler kurz vor Schluss noch der Anschluss gelang, war nur noch Ergebniskosmetik. Sein Team befinde sich nach einer umfassenden Verjüngung im Neuaufbau, erläuterte ESV-Co-Trainer Georg Krautscheid. „Den Abstieg werden wir wohl nicht mehr verhindern können, bis zum Saisonende wollen wir in der Regionalliga noch Erfahrungen sammeln. Unser Ziel für das nächste Jahr wird der Wiederaufstieg sein.“

Am Ende überwiegt die Freude

In der zweiten Hälfte hätten seine Spielerinnen „eine ganz andere Körpersprache an den Tag gelegt als zu Beginn“, befand Tobias Stumpf. „Entscheidend war, dass wir die Tore wieder zur rechten Zeit gemacht haben.“ Was ihm nicht gefiel: „Unser Leistungsvermögen haben wir heute nicht über 60 Minuten abgerufen.“ Am Ende überwog beim TG-Coach aber die Freude, dass die Tabellenführung ausgebaut wurde. Der Vorsprung der Frankenthalerinnen auf den aktuellen Zweiten SC Frankfurt 1880, der am Samstag Lokalrivale SC SaFo Frankfurt 2:0 bezwang, beträgt sechs Punkte. Auch wenn 1880 bislang ein Spiel weniger absolviert hat als die TG, durfte das auf dem Strohhutfest richtig gefeiert werden.

So spielten sie

TG Frankenthal: Hochstetter (Main) – Büffor, Di Fede, Fischer, Galijasevic, Haselmaier, Hilbert, Koch, Koppel, Lauer, Peikert, Sattler, Schiller, Schneider, Schopper, Schütze

ESV München: Pailhès – Berndt, Dunn, Düsedau, Hartl, Hummel, Lefranc, Liesenhoff, Carlotta Meiss, Paula Meiss, Pereira, Scholz, Schneid, Schuler, Wunderlich

Tore: 1:0 Fischer (14., Kurze Ecke), 2:0 Koppel (18.), 3:0 Fischer (36., Kurze Ecke), 4:0 Schopper (39.), 5:0 Hilbert (47.), 5:1 Schuler (55.) – Kurze Ecken: 7/2 – 1/0 – Beste Spielerinnen: Fischer, Hilbert, Koppel, Schütze – Schuler, Wunderlich – Zuschauer: 150 – Schiedsrichter: Bachmann (Worms)/Ritter (Heidesheim).

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