Echte Torchancen Mangelware (10.10.2022)

Hockey: TG-Damen bleiben in Zweiter Bundesliga auch gegen TuS Lichterfelde und ATV Leipzig ohne Erfolg

Von Frank Geller FRANKENTHAL. Es läuft im Moment einfach nicht bei den Damen der TG Frankenthal. Auf das 1:3 (1:0) am Samstag gegen den TuS Licherfelde folgte am Sonntag in der Zweiten Feld-Bundesliga eine bittere 0:2 (0:1)-Niederlage gegen den ATV Leipzig. Dabei hatte sich der Aufsteiger insbesondere gegen das Team aus Sachsen etwas ausgerechnet.

Eigentlich hatte Tobias Stumpf bei seiner Saisonplanung drei Punkte einkalkuliert im Hinspiel gegen den ATV Leipzig, der die Klasse im Sommer nur halten konnte, weil der Bietigheimer HTC seine Mannschaft zurückgezogen hatte. Am Sonntag wäre der TG-Trainer auch mit einem Punkt zufrieden gewesen. Doch erneut offenbarte sich die derzeit größte Schwäche seines Teams. „Wir erarbeiten uns im Moment einfach zu wenige zwingende Torchancen“, befand Stumpf. „Das ist uns bislang nur im Spiel gegen den Nürnberger HTC gelungen. So wird es für uns schwierig werden, die Klasse zu halten.“Schlecht gespielt haben die Frankenthalerinnen nicht. Im zweiten und dritten Viertel waren sie sogar die spielbestimmende Mannschaft. Doch da mussten sie bereits einem Rückstand hinterherlaufen. ATV-Kapitänin Stella Schniewind hatte die Gäste per Siebenmeter in Führung gebracht (14.). Der Rückstand war für die TG-Damen doppelt bitter. In der dem Strafstoß vorausgegangenen Aktion zog sich Junioren-Nationalspielerin Marie Fischer beim Versuch, den Ball wegzuschlenzen, eine Verletzung an der Schulter zu. Für die Spielmacherin der TG war die Partie damit beendet. „Das hat dem Team natürlich erst mal einen Schreck versetzt“, berichtete Tobias Stumpf.

Während sich Leipzigs Coach Christian Hufnagl darüber ärgerte, „dass wir in dieser Phase nicht gleich nachgelegt haben“, präsentierten sich die Gastgeberinnen engagierter als zuvor. Insbesondere Klara Galijasevic und Laura Hilbert brachten viele Bälle nach vorne. Das machte sich im dritten Viertel dann auch an der Eckenausbeute der TG bemerkbar. Drei Strafecken bekamen die Frankenthalerinnen zugesprochen, allerdings fand keine davon ihren Weg ins Ziel. Ansonsten blieben echte Torchancen Mangelware.

Das zweite Siebenmetertor der Gäste durch Cosima Rocktäschel (46.) verpasste den TG-Damen dann den entscheidenden Nackenschlag. Am Ende war der ATV dem dritten Tor näher als Frankenthal dem Anschlusstreffer. Stumpf sprach denn auch von einer „verdienten Niederlage“.

„Wir können mit den anderen Teams mithalten, das sieht man in jedem Spiel. In den entscheidenden Momenten lassen wir uns jedoch den Schneid abkaufen. Am Ende fehlt uns dann der Wille, den Schalter noch einmal umzulegen, so wie wir das in der Regionalliga getan haben, wenn es mal nicht so lief“, haderte TG-Stürmerin Laura Hilbert. „Unser Hauptproblem ist aber, dass wir zu wenige Tore schießen. Das müssen wir ändern, wenn wir in der Zweiten Bundesliga bleiben wollen.“

Die von Stumpf und Hilbert angesprochenen Probleme hatten sich am Samstag auch beim 1:3 gegen Bundesliga-Absteiger TuS Lichterfelde gezeigt. Dabei lief es in der ersten Halbzeit für den Aufsteiger richtig gut. Nach einer Strafecke hatte Marie Fischer die TG in Führung gebracht (10.). Mit einem sicheren Passspiel und schnellen Kombinationen in die Spitze ließen die Frankenthalerinnen die Gäste nicht zur Entfaltung kommen, versäumten es aber, ein zweites Tor zu erzielen. Treffer gab es dann nur noch auf der anderen Seite. Sophie Ullrichs erstes Tor direkt nach der Pause sorgte für Verunsicherung auf Frankenthaler Seite, und die wurde durch Ullrichs zweiten Treffer (42.) noch größer. Die zunehmende Unordnung in der Hintermannschaft der TG nutzte TuS-Stürmerin Janne Jungenkrüger zum 1:3 (45.).

Zum Ende der Hinrunde hatte Tobias Stumpf eigentlich auf eine zweistellige Punktezahl gehofft. Aktuell kommt der Aufsteiger nur auf vier Zähler, was den vorletzten Tabellenplatz bedeutet. Sieben Punkte können es noch werden, wenn die TG-Damen am Donnerstagabend (18.30 Uhr) beim Feudenheimer HC gewinnen. „Doch das wird alles andere als leicht“, betonte der Coach.

 

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