Rheinpfalz: Schmietenknops nahtloser Übergang (27.12.2019)
Hockey: Die ersten Herren der TG Frankenthal machen ihren Fans in diesem Jahr viel Freude. Allerdings will der ganz große Wurf mit dem Aufstieg in die Erste Hallen-Bundesliga nicht gelingen. Zur Jahresmitte steht wieder ein Trainerwechsel an. Timo Schmietenknop wechselt von der Rolle des Dirigenten auf dem Feld in die des Taktgebers an der Seitenlinie. Und das mit Erfolg.
Von Christian Treptow
Frankenthal. Hinterher ist man ja bekanntlich immer klüger. Aber wenn die TG-Spieler gewusst hätten, dass es am Ende so knapp werden würde … Nun ja, zu ändern ist es eh nicht mehr. Allerdings war das 2:2 zu Hause gegen den Rüsselsheimer RK ganz besonders bitter. Denn diese zwei verschenkten Punkte kosten die TG schlussendlich den Aufstieg. Das Team von Trainer Hans-Christian Damm bietet teilweise begeisterndes Offensivhockey. Mit einem Timo Schmietenknop, der in seiner letzten Hallenrunde noch mal richtig aufdreht und nach Belieben knipst (38 Tore). Na ja, nach dem 2:2 gegen Rüsselsheim eben.
Die TG, die in der Hallenrunde ungeschlagen bleibt, liefert sich bis zum letzten Spieltag ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem HC Ludwigsburg. Dieser hat dann auch die Nase vorne, weil die beiden direkten Duelle unentschieden enden.
Jetzt nimmt die TG einen neuen Anlauf. Mit Timo Schmietenknop als Trainer. Er löst im Sommer Hans-Christian Damm ab, der aus beruflichen Gründen aufhört. Damm erfüllt allerdings im Sommer noch die Aufgabe „Wiederaufstieg in die Zweite Feld-Bundesliga“.
Timo Schmietenknop hängt den Hockeyschläger an den berühmten Nagel und wechselt vom Spielfeld an die Seitenlinie. Und das mit Erfolg. Die TG bietet in der Hinrunde der neuen Feldsaison phasenweise sehr ansprechendes Hockey.
Die beste Leistung gelingt am 14. September, als die TG teilweise wie im Rausch auftritt und Erstligaabsteiger TC Blau-Weiss Berlin mit 5:1 nach Hause schickt. Dass es für ganz oben noch nicht reicht, merkt die Mannschaft erst in den letzten Partien, als es gegen die vermeintlich Großen geht. Gegen den HC Ludwigsburg, den SC Frankfurt 1880 und den Münchner SC verliert die mittlerweile von Verletzungen geplagte TG jeweils nur mit einem Tor Differenz. Doch die Leistungen machen Lust auf mehr.
Aber auch abseits des Platzes schreibt die TG wieder positive Schlagzeilen. Norbert Grimmer kehrt zurück und steigt als Sportlicher Leiter Aktive beim Verein ein. Und auch Heiner Dopp kommt zurück und engagiert sich als Jugendtrainer am Jahnplatz. Hinzu kommt, dass das Konzept von Stephan Decher, Sportlicher Leiter Jugend, zu greifen beginnt. Es gibt mehr Trainer, und auch die Anzahl der Kinder, die zum Krummstock greifen wollen, nimmt wieder zu. Das zarte Pflänzchen TG wird langsam aber stetig aufgepäppelt.
Die TG ist international vertreten. Marie Fischer, Hannah Schiller und Maja Becker dürfen in der U16-Nationalmannschaft vorspielen. 2020 könnten sie die Damen verstärken.
Zur Sache – Das Jahr der TG Damen
Das Jahr beginnt mit einem Paukenschlag. Nach der Trennung von Trainer Udo Specht nach nur fünf Spielen springen erneut Fridolin Lüschen und Timo Schmietenknop als Betreuer ein. Aufhalten können sie den Abwärtstrend nicht. Nach einer katastrophalen Saison ohne einen Sieg steigen die Damen aus der Ersten Hallenhockey-Regionalliga Süd ab. Mit ein Grund dafür: Misstöne innerhalb des Kaders.
Zur Feldrunde übernimmt Rainer Schwenk die TG-Damen. Der neue Trainer haucht dem Team wieder Leben ein. Er integriert Jugendspielerinnen, probiert altgediente Kräfte auf neuen Positionen aus und beweist auch taktisch ein gutes Näschen. Der Klassenerhalt in der Feldhockey-Regionalliga Süd gelingt am Ende ohne Mühe. Doch nach dem kurzen Auftaktprogramm in der neuen Feldrunde steht das Team erneut ohne Coach da, weil Schwenk kurzfristig ein Engagement in Neunkirchen annimmt.
Tobias Stumpf, der vom TSV Mannheim zu seinem Heimatverein zurückkehrt, übernimmt. Mit einer offensiven Spielweise bringt er die TG-Damen in der Zweiten Hallenhockey-Regionalliga Süd auf Kurs. Nach guter Hinrunde haben sie noch die Chance auf den direkten Wiederaufstieg