Autor: Presse TGF

Lob von „Stapy“ (19.09.22)

Hockey: TG-Damen gewinnen in Zweiter Bundesliga 4:1 bei Mitaufsteiger Mariendorfer HC

Von Frank Geller

 BERLIN. Die Damen der TG Frankenthal haben in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga den ersten Saisonsieg geschafft. Der Aufsteiger gewann am Sonntag beim Mariendorfer HC mit 4:1 (1:0). Auch beim 0:3 am Tag zuvor gegen die Zehlendorfer Wespen hat die TG laut Trainer Tobias Stumpf gute Ansätze gezeigt.

Pflichtaufgabe erfüllt: Gegen Mitaufsteiger Mariendorfer HC hatten sich die TG-Damen fest vorgenommen, drei Punkte zu holen. Und das hat ohne größere Mühe geklappt, wie Tobias Stumpf im Gespräch mit der RHEINPFALZ berichtete. Lediglich im ersten Viertel hätten die Gastgeberinnen mithalten können: „Mariendorf hat früh gepresst, davon haben wir uns in der Anfangsphase etwas beeindrucken lassen.“ Ab dem zweiten Viertel sei seine Mannschaft dann aber im Umschaltspiel sicherer geworden, auch bei den Anspielen in der Vorwärtsbewegung habe die Sicherheit gestimmt. „Ab da war es eigentlich ein Spiel auf ein Tor“, sagte Stumpf. Der Lohn der Mühe: Mittelfeldspielerin Lea Schopper brachte die TG noch vor der Halbzeitpause nach einer Strafecke 1:0 in Führung.

Im dritten Viertel erzielte Verteidigerin Yvonne Müller das 2:0 aus Frankenthaler Sicht. Auch dieses Tor ging aus einer Kurzen Ecke hervor. U21-Nationalspielerin Marie Fischer erhöhte kurz darauf nach einem laut Stumpf sehenswerten Sololauf auf 3:0. Was ihm weniger gefiel, war die Chancenverwertung seines Teams: „Nach dem dritten Viertel hätten wir eigentlich mit sechs oder sieben Toren führen müssen.“ Gerade mit Blick auf das Torverhältnis sei man da nach zwei Saisonspielen ohne eigenen Treffer zu nachlässig gewesen.

Ein weiterer Kritikpunkt des Coaches gilt dem Anschlusstor der Gastgeberinnen kurz vor dem Ende des dritten Viertels. „Nach dem 3:0 waren wir uns unserer Sache zu sicher. Da haben sich einige Nachlässigkeiten eingeschlichen, die sich im Hockey schnell rächen können.“ Für klare Verhältnisse sorgte dann Elisa Haselmaier im letzten Viertel. Sie vollendete einen Konter der Gäste zum 4:1-Endstand aus TG-Sicht. Ein Extra-Lob des Trainers gab es für Liv Schütze. „Sie hat mit ihrem Tempo unser Angriffsspiel belebt.“

Am Vortag gegen die Zehlendorfer Wespen musste die Stürmerin noch pausieren. Am Samstag hatte Giovanna Di Fede Einsatzzeit bekommen, beim Mariendorfer HC musste sie dann aussetzen. Insbesondere an den Doppelspieltagen setzt Stumpf auf Rotation. „Ich entscheide das nach Leistung und Trainingsbeteiligung“, erklärte der Übungsleiter.

Mit drei Punkten aus den ersten drei Saisonspielen sieht er seine Mannschaft im Soll. „Natürlich hätten wir auch gerne zum Auftakt gegen Rüsselsheim oder am Samstag in Zehlendorf etwas mitgenommen. Gegen die beiden Topteams sind die Niederlagen aber verschmerzbar.“ Zumal die eigene Leistung auch in diesen beiden Partien gestimmt habe, insbesondere gegen Zehlendorf. „Nach einem nervösen ersten Viertel mit zwei Gegentoren haben wir uns gefangen und uns bis zum Schluss viele gute Kreisszenen erarbeitet“, befand Stumpf. „Meine Spielerinnen sind trotz der 0:3-Niederlage mit einem guten Gefühl vom Platz gegangen.“ Für den couragierten Auftritt der Aufsteigerinnen habe es sogar ein Lob von Wespen- und Nationalspielerin Charlotte „Stapy“ Stapenhorst gegeben.

Gäste gnadenlos effektiv (12.09.2022)

Hockey: TG-Damen verkaufen sich beim 0:4 gegen Rüsselsheim teuer – Gastgeber mit guten Ansätzen

Von Frank Geller

 FRANKENTHAL. Zum Saisonauftakt in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga der Damen musste Aufsteiger TG Frankenthal am Samstag eine 0:4 (0:2)-Heimniederlage gegen den Rüsselsheimer RK hinnehmen. Dass TG-Trainer Tobias Stumpf trotz des Ergebnisses mit der Partie nicht unzufrieden war, lag an der guten spielerischen Leistung, die sein Team über weite Strecken zeigte. Die Gäste erwiesen sich als gnadenlos effizient.

Die Aufgabe, die sich den TG-Damen bei ihrem Zweitliga-Debüt stellte, war keine einfache. Ausgerechnet der Zweite der Vorsaison und Meisterschaftsfavorit war der Gegner auf dem Jahnplatz. Die Südhessinnen, die die Rückkehr in die Erste Bundesliga anpeilen, sind als offensivstarkes Team bekannt. Doch davon war in den ersten 30 Minuten nur wenig zu sehen.

Die Frankenthalerinnen versuchten aus einer stabilen Defensive heraus, die Gäste früh unter Druck zu setzen. Und das gelang insbesondere im ersten Viertel gut. Was fehlte, war die letzte Durchschlagskraft im gegnerischen Schusskreis. Es mangelte an richtig guten Torgelegenheiten. Die beste vergab TG-Stürmern Liv Schütze in der 24. Spielminute, als sie frei vor RRK-Keeperin Chiara-Julie Demirarslan zum Abschluss kam.

RRK nutzt EckenWie man seine Chancen nutzt, bewiesen die Rüsselsheimerinnen. Zwei Strafecken spielten sie in der ersten Halbzeit heraus. Beide verwandelte Nationalspielerin Pauline Heinz sicher (14., 25.). „Wir haben in der Vorbereitung einen Schwerpunkt auf das Eckentraining gelegt, um gegen sehr defensiv ausgerichtete Gegner erfolgreicher zu sein. In der vergangenen Saison haben wir in solchen Spielen viele Punkte liegengelassen, das soll uns nicht wieder passieren“, berichtete RRK-Trainer Norman Hahl im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

„Die Ecken waren sehr gut geschossen, eine technisch so versierte Spielerin wie Pauline Heinz ist kaum zu halten“, räumte TG-Verteidigerin Yvonne Müller ein. Ansonsten habe die Abwehr gut funktioniert. „Aus dem Spiel heraus haben wir kaum etwas zugelassen.“ Mit zunehmender Dauer sei der Druck der Gäste jedoch immer größer geworden. „Am Ende haben sie ihre ganze Erfahrung ausgespielt, da hatten wir nichts mehr zuzusetzen“, bekannte Müller, die nach überstandener Knieverletzung wieder zum Aufgebot der TG gehört. In der Rückrunde der Regionalliga bestritt sie lediglich eine Partie. „Es ist schön wieder dabei zu sein, und es ist noch schöner, jetzt in der Zweiten Bundesliga zu spielen“, verriet sie.

Nur die Gäste treffenDie Tore indes erzielten die Gäste. Nach dem 0:3 durch Celina Hocks (40.) setzte Nationalspielerin Pauline Heinz mit dem 0:4 den Schlusspunkt (60.). Erneut verwandelte sie eine Strafecke. „Aus insgesamt vier Kurzen Ecken drei Tore zu machen – das war beeindruckend effektiv von Rüsselsheim“, erkannte Tobias Stumpf an. Mit der Leistung seiner eigenen Mannschaft war er nicht unzufrieden: „Spielerisch haben wir das über drei Viertel gegen einen sehr starken Gegner gut gemacht.“ Erfreulich gut habe auch die Raumdeckung funktioniert. Weil in der Vorbereitung nur selten die komplette Mannschaft zusammen gewesen sei, habe man diese taktische Variante nur unzureichend trainieren können. „Wir müssen das jetzt im laufenden Spielbetrieb verinnerlichen.“ Erst im letzten Viertel habe man auf die gewohnte Manndeckung umgestellt. „Am Ende hatten die Rüsselsheimerinnen mehr Körner“, bekannte Stumpf.

An der geänderten Defensivtaktik machte der Übungsleiter auch fest, dass es seinem Team gegen den Rüsselsheimer RK an dem in der Regionalliga gezeigten Zug zum gegnerischen Tor gefehlt hat: „Die Spielerinnen haben sich so sehr auf die Raumdeckung konzentriert, dass sie ihre Offensivaufgaben etwas vernachlässigt haben. Das soll am kommenden Wochenende in Berlin wieder anders werden.“ Vor den Spielen in der Hauptstadt gegen die Zehlendorfer Wespen und Mit-Aufsteiger Mariendorfer HC ist Stumpf positiv gestimmt: „Man hat gesehen, dass wir in der Zweiten Liga mithalten können.“

Aufbauhilfe für den Gegner (12.09.2022)

Hockey: Die ersten Herren der TG Frankenthal sind mit einer Niederlage in die neue Saison in der Zweiten Bundesliga gestartet. Die TG unterlag am Samstag zu Hause dem HTC Stuttgarter Kickers 2:3 (0:2). Den Gastgebern gelang es erst spät, Druck aufzubauen. Doch dann wurde es noch einmal spannend.

Von Frank Geller

 
Frankenthal. Die Partie schien beim Stand von 0:3 aus TG-Sicht bereits entschieden zu sein, als Verteidiger Marc Beck in der 46. Spielminute einen Siebenmeter verwandelte und damit den Anschluss herstellte. Die Gäste aus Stuttgart erwiesen sich zwar weiter als konterstarke Mannschaft, brachten den Ball aber nicht mehr im von Thimo Bernet gehüteten Tor unter. Der TG-Keeper hatte entscheidenden Anteil daran, dass seine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt nicht bereits höher zurücklag. Wie schnell es im Hockey gehen kann, zeigte sich in der Schlussphase. Coach Timo Schmietenknop nahm seinen Torwart aus dem Spiel, wechselte Verteidiger gegen zusätzliche Stürmer aus und beorderte seine komplette Truppe nach vorne.

Der Lohn des späten Offensivdrangs: Mit seinem Treffer zum 2:3 (58.) setzte Dominik Seel die Kickers tatsächlich noch einmal unter Druck. In der letzten Spielminute hielt das Stuttgarter Lager die Luft an, ein Unentschieden schien plötzlich im Bereich des Möglichen zu sein. Die TG bekam hintereinander zwei Strafecken zugesprochen. Doch die wurden viel zu schlampig ausgeführt. „Einen Punkt hätten wir heute nicht wirklich verdient gehabt“, bekannte Timo Schmietenknop nach dem Abpfiff gegenüber der RHEINPFALZ.

Den Saisonauftakt hatte sich der TG-Coach ganz anders vorgestellt: „Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung und haben uns viel für die Saison vorgenommen. So wird es aber nicht gehen. Wir haben es den Stuttgartern in den ersten drei Vierteln viel zu leicht gemacht.“ Schmietenknop haderte mit der Leistung seiner Spieler: „Jeder war mit sich selbst beschäftigt. In den Zweikämpfen waren wir nicht zwingend genug, unsere Chancenverwertung war eine Katastrophe, und mit unseren Fehlpässen haben wir die Kickers regelrecht zu Kontern eingeladen.“

Tim Ehret blies ins gleiche Horn: „Wir hätten uns viel besser gegen Konter absichern müssen. Wir wussten ja, dass die schnellen Stuttgarter da brandgefährlich sind.“ Was den neuen Kapitän der Frankenthaler ebenfalls ärgerte: „Wir haben zu wenig aus unseren Überzahl-Situationen gemacht.“ Davon gab es einige. Die Gäste handelten sich zwei Grüne Karten ein, und als Timm Berger im letzten Viertel Gelb sah, hatte die TG sogar fünf Minuten am Stück einen Mann mehr auf dem Platz.

Cleverer präsentierten sich die Kickers, vor allem in der ersten Halbzeit. Während Alexander Cunningham, Yannick Koch und Sandro Reinhard für die Gastgeber gute Einschussmöglichkeiten vergaben, lauerten die Gäste mit gutem Stellungsspiel auf Gegenstöße. Nach einer Balleroberung ging es dann schnell nach vorne. HTC-Stürmer Nicolas Vogt erwischte die Abwehr der TG unsortiert (8.), Keeper Thimo Bernet war chancenlos. Die Gäste blieben gefährlich, holten bei ihren Angriffen zwei Strafecken heraus. Und die saßen: Die erste verwandelte Kai Schewe zum 0:2 (16.), die zweite netzte Lucca Epple ein – 0:3 (41.).

„Frankenthal war ungewohnt unkonzentriert, das haben wir genutzt“, sagte HTC-Trainer Till Ziemssen. „Nachdem wir in der vergangenen Rückrunde kein Spiel gewonnen hatten, war der Sieg sehr wichtig für den Kopf.“ Von einem „Schuss vor den Bug“ sprach TG-Coach Timo Schmietenknop. „So werden wir unser Ziel, am Ende Dritter zu werden, nicht erreichen. Die unnötige Niederlage hat die Mannschaft vor dem Berlin-Wochenende hoffentlich wachgerüttelt.“

Debüt für TG-TrioIhr erstes Pflichtspiel für die TG absolvierten Jonas Stroh, Ludovico Melideo und Torben Theobald, die alle drei vom Feudenheimer HC an den Jahnplatz gewechselt sind. Vom Team fühlen sie sich gut aufgenommen, zum Einstand hätten sie sich jedoch einen Sieg gewünscht. „Wir haben viele Bälle in den Schusskreis gebracht, waren im Abschluss aber zu ungenau“, befand Melideo. „Wir sind eine junge Truppe, die richtig Lust auf Hockey hat“, meinte Stroh. „Gegen Stuttgart haben wir nicht gezeigt, was wir können.“ Theobald ergänzte: „Dass wir einen Gegner unter Druck setzten können, hat man im letzten Viertel gesehen.“

Andere Ansprüche (10.09.2022)

Vor der Saison: Mit einem in der Theorie breiteren Kader gehen die Herren der TG Frankenthal in die neue Saison der Zweiten Feldhockey-Bundesliga. Erster Gegner ist auf dem Jahnplatz am Samstag (14 Uhr) der HTC Stuttgarter Kickers. Nach dem souveränen Klassenverbleib in der vergangenen Saison schielen Trainer Timo Schmietenknop und seine Truppe nach höheren Tabellenregionen.

Von Christian Treptow 
Frankenthal. 26 – so viele Spieler stehen TG-Trainer Timo Schmietenknop in dieser Saison zur Verfügung. Jedenfalls auf dem Papier. Denn das ist ja bekanntlich geduldig. Und so schlägt Timo Schmietenknop erst mal die Stirn in Falten, als er auf die Vorbereitung der TG-Herren zu sprechen kommt. Denn analog zu Damencoach Tobias Stumpf musste auch der Herrentrainer immer wieder auf Spieler verzichten, die ihren Urlaub nicht so gelegt hatten, dass er mit der Vorbereitung korrespondiert. Erst in der vergangenen Woche, sei der Kader annähernd vollständig gewesen. „Vergangene Saison gab’s da noch Strafen. Darauf habe ich diesmal verzichtet“, sagt Schmietenknop. Und sein Lächeln verrät, dass das im kommenden Sommer wohl wieder anders werden wird.

Unterm Strich fehlten seinen Schützlingen damit zwei Wochen Vorbereitung. Weshalb der Übungsleiter damit rechnet, dass sein Team erst am kommenden Wochenende bei den beiden Spielen in Berlin bei 100 Prozent angekommen ist. Im taktischen Bereich seien die Spieler schon weiter, was auch daran liegt, dass Schmietenknop, der wieder Co-Trainer Hans Damm zur Seite hat, ähnlich wie im American Football den Spielern eine Art Playbook geschickt hat. Darin ist auf über 40 Seiten aufgezeichnet, wie sich jeder Einzelne beim Pressing verhalten soll. „Das hat gut geklappt, die Jungs haben das gut umgesetzt.“

Trio aus FeudenheimEntgegengekommen ist der TG, dass sich die Herrenmannschaft des Feudenheimer HC aufgelöst hat. Drei Akteure aus Mannheim sind bei der TG gelandet und machen den Kader breiter: Ludovico Melideo sowie Jonas Stroh und Torben Theobald. Melideo sei vom Typ her wie Fridolin Lüschen, meint Schmietenknop. „Ein typischer Kreisstürmer.“ Stroh sei stark in der Defensive und erinnere mit seiner Laufstärke und Schnelligkeit an Johannes Zurke. An Torben Theobald sei er schon zwei, drei Jahre dran gewesen, sagt der Coach. „Er ist von den Dreien am variabelsten. Er ist quirlig und technisch stark“, sagt Schmietenknop über den Neuen, der in Mittelfeld und Sturm zum Einsatz kommen kann.

Grundsätzlich sei es ein gutes Gefühl, wenn die Leute aus Mannheim wieder rüberkommen in die Pfalz, gibt Timo Schmietenknop unumwunden zu. Und davon hat die TG in der jüngeren Vergangenheit schon profitiert. Aktuellstes Beispiel ist Tim Ehret, der vom Mannheimer HC nach Frankenthal kam und jetzt die Geschicke im Mittelfeld leitet.

Welchen Stellenwert er in der Mannschaft mittlerweile genießt, zeigt die Tatsache, dass ihn das Team zum neuen Kapitän gewählt hat. Routinier Sven Becker und Yannick Koch, der an Muskelmasse zugelegt hat, sind neben Ehret in der Schaltzentrale für die Impulse zuständig. Wobei vor allem Koch mit seinen technischen Fähigkeiten im Eins-gegen-eins immer wieder Lücken reißen kann.

Bernet in guter FormDen Anfang dieser Wanderbewegung hat Thimo Bernet gemacht. Der Keeper sei schon in einer „galaktisch guten Form“ und habe entsprechend auch die Nase vorn, was den Starterjob für das Spiel gegen Stuttgart betrifft. Aber: „Oliver Scharfenberger ist näher dran als in der vergangenen Saison“, betont der Trainer. Druck bekommt das Duo von Julius Wagner. „Er wird von Woche zu Woche stärker. Und er wird auch seinen Einsatz in dieser Saison bekommen. Wir sind auf dem Weg, drei gute Bundesliga-Torhüter zu haben“, frohlockt Timo Schmietenknop. Da wird der Konkurrenzkampf entsprechend sein, was dem Coach nur recht sein kann.

Das mit dem Konkurrenzkampf gilt auch für die Abteilung Attacke. „Im Sturm haben wir jetzt ein Überangebot“, sagt der Trainer. Das bedeutet, dass Schmietenknop wieder in Sachen Umschulung aktiv wird. Max Neumeier soll zum Mittelfeldspieler umfunktioniert werden.

Großer Kader hilft„Die Herausforderung ist, dass alle glücklich sind“, weiß Timo Schmietenknop. Aber er ist sich auch bewusst, dass man einen großen Kader braucht, um gut durch die Saison zu kommen. „Wir brauchen einen 20-Mann-Kader. Es gibt immer Verletzungen, oder einer kann mal nicht. Wir waren schon mal in Berlin und haben mit Bernet im Sturm gespielt.“ Aber er weiß auch, dass er von Spiel zu Spiel unangenehme Entscheidungen treffen muss. „Das habe ich in der Mannschaft auch schon angekündigt. Ich hoffe, die Spieler sehen das als Motivation.“

Seinen Schützlingen bescheinigt Timo Schmietenknop eine gute Athletik und viel Engagement. Man werde eine ehrgeizige und siegeshungrige Mannschaft sehen, verspricht er. „Die Jungs haben die Nase voll von Unentschieden“, verweist er auf die Rückrunde der vergangenen Spielzeit.

Ziel: Platz dreiUnd damit ist auch die Anspruchshaltung auf dem Jahnplatz auf einmal eine andere. Klar, oberste Maxime ist weiterhin, erst mal den Klassenverbleib zu sichern. Doch die Leistungen in der vergangenen Runde haben Lust auf mehr gemacht. Absteiger SC 1880 Frankfurt mit Johannes Gans sei wohl der erste Anwärter auf die Meisterschaft. Platz drei sei aber mit einer konstanten Leistung drin, meint der Coach.

Die ersten Punkte auf dem Weg sollen am Samstag gegen den HTC Stuttgarter Kickers eingefahren werden, traditionell ein unangenehmer Gegner. Die Duelle mit den Schwaben sind in der Regel eng. „Stuttgart ist sehr robust und konterstark. Wir dürfen ihnen nicht viel Luft zum Atmen lassen und müssen einfache Ballverluste vermeiden“, fordert der TG-Trainer.

Der Kader der TG

Tor: Thimo Bernet, Oliver Scharfenberger, Julius Wagner; Abwehr: Marc Beck, Manuel Eck, Sandro Reinhard, Bastian Schneider, Jonas Stroh, Simon Taubert, Johannes Zurke; Mittelfeld: Sven Becker, Tim Ehret, Constantin Holzhauser, Yannick Koch, Lars Schreiner, Torben Theobald; Sturm: Sven Beringer, Lel Brugger, Alexander Cunningham, Noah Frank, Vincent Martens, Ludovico Melideo, Max Neumeier, Dominik Seel, Jonathan Wiemer, Luca Zerm.

Die Hinrunde der TG

10. September (14 Uhr): TGF – HTC Stuttgarter Kickers; 17. September (14.30 Uhr): Zehlendorfer Wespen – TGF; 18. September (13 Uhr): SC Charlottenburg – TG Frankenthal; 24. September (14 Uhr): TGF – HG Nürnberg; 25. September (14 Uhr): TGF – Nürnberger HTC; 1. Oktober (14 Uhr): SC Frankfurt 1880 – TGF; 8. Oktober (14.30 Uhr): TGF – TuS Lichterfelde; 9. Oktober (14 Uhr): TGF – TC Blau-Weiss Berlin; 16. Oktober (12 Uhr): Wiesbadener THC – TGF.

 

Jetzt geht’s los (09.09.2022)

Vor der Saison: Für die ersten Damen der TG Frankenthal beginnt das Abenteuer Zweite Feldhockey-Bundesliga. Nach dem souveränen Aufstieg aus der Regionalliga wartet am Samstag (16.30 Uhr) auf dem heimischem Jahnplatz zum Auftakt ein echter Hochkaräter auf das Team von Tobias Stumpf: der Rüsselsheimer RK, Zweiter der vergangenen Runde.

Von Frank Geller

 
FRANKENTHAL. TG-Damen-Chefcoach Tobias Stumpf könnte in den nächsten Wochen vermehrt als Psychologe gefordert sein. Denn die Perspektive wird sich für sein Team ab Samstag grundlegend ändern. Im vergangenen November begann für die Frankenthalerinnen eine monatelange Welle des Erfolgs. Nach einer sehr guten Hallenrunde, die im Aufstieg in die Erste Regionalliga mündete, setzten sie ab April im Feld noch eins drauf: Ohne einen einzigen Verlustpunkt in diesem Jahr erreichten sie im Juli das langgehegte Ziel: den Bundesliga-Aufstieg. „Jetzt sind wir es, die unten anklopfen“, sagt Stumpf.

In der Zweiten Bundesliga werde es Rückschläge geben. „Da dürfen wir jetzt nicht alles infrage stellen, was wir uns erarbeitet haben“, erklärt der Hockeylehrer. „Wir werden erfahren, dass nicht alles von selbst läuft, so wie wir das in den vergangenen Monaten erlebt haben. Wir sind in der Regionalliga sehr dominant aufgetreten, das werden jetzt andere Mannschaften tun.“ Stumpf umreißt die Aufgaben, die vor dem Team liegen, so: „Die Spielerinnen sollen in der Zweiten Bundesliga lernen, sie sollen sich weiterentwickeln. Darum geht es in den nächsten Wochen.“ Die Mannschaft werde sich an vieles erst gewöhnen müssen, an mehr technische und taktische Finesse – und an das höhere Tempo. „In der Bundesliga werden Freischläge sofort ausgeführt, da darf man sich keine Unkonzentriertheiten erlauben.“

Dass mit dem Rüsselsheimer RK gleich im ersten Spiel der Topfavorit auf den Aufstieg auf dem Jahnplatz zu Gast sein wird, kommt Stumpf nicht ungelegen. „Das wird eine echte Prüfung für uns.“ Den Gegner beschreibt er als sehr offensivstark. „Sie sind sehr schnell im Umschaltspiel und entwickeln viel Zug zum Tor. Wenn man da eine Sekunde nicht aufpasst, verliert man sofort einige Meter.“

Was den Übungsleiter kurz vor dem Bundesligastart fuchst, ist die Vorbereitung, die er als „suboptimal“ beschreibt. Weil die Regionalliga-Saison bis Mitte Juli dauerte, blieben den TG-Damen nur wenige Wochen. Und in die fielen auch noch die Sommerferien. Stumpf hätte sich gewünscht, dass der Großteil seiner Spielerinnen ihren Urlaub mit Blick auf die Vorbereitung zu Beginn der Ferien genommen hätte. „Wir waren im Training und in den Testspielen so gut wie nie vollzählig. Da ist es schwierig, etwas einzustudieren“, betont der Coach.

Gerade im taktischen Bereich hätte er gerne an einer größeren Flexibilität gearbeitet. „In der Regionalliga hat die Manndeckung, die wir hauptsächlich gespielt haben, gut funktioniert. In der schnelleren Zweiten Bundesliga müssen wir uns auf mehr Raumdeckung einstellen“, erläutert der Übungsleiter. Jetzt müsse man das eben im laufenden Spielbetrieb verinnerlichen. Bis einschließlich 13. Oktober stehen für die TG-Damen an sechs Wochenenden neun Spiele auf dem Programm.

Ziel: KlassenverbleibAls Aufsteiger sei der Klassenverbleib das Ziel. „Alles, was am Ende obendrauf kommen sollte, wäre ein Bonus“, sagt Stumpf. Um in der Zweiten Bundesliga zu bleiben, müsse man wohl zwei Mannschaften hinter sich lassen. Als wahrscheinliche Konkurrenten nennt er Mitaufsteiger Mariendorfer HC und den ATV Leipzig, der seinen Nicht-Abstieg in der Vorsaison der Entscheidung des Bietigheimer HTCs zu verdanken hat, freiwillig in die Regionalliga runter zu gehen. Damit am Ende nichts anbrennt, müssten auch gegen Teams wie den TuS Obermenzing, Feudenheimer HC, Nürnberger HTC oder die HG Nürnberg Punkte gesammelt werden. Um den Aufstieg werden wohl der RRK, die Zehlendorfer Wespen und Bundesliga-Absteiger TuS Lichterfelde spielen, glaubt Stumpf.

Personelle Veränderungen gibt es bei den TG-Damen erst einmal nicht. „Wir gehen mit dem Kader in die Runde, der den Aufstieg gemeistert hat“, sagt der Übungsleiter. Einziger Neuzugang wird Sophia Loddenkemper von den Zehlendorfer Wespen sein. In der Hinrunde wird sie aber noch nicht zur Verfügung stehen. Ebenfalls erst einmal nicht dabei sein wird Ersatzkeeperin Benita Main, die ein Auslandssemester absolviert. Weil neben Mittelfeldspielerin Katja Schneider auch Nadine Deimling zum Saisonbeginn verhindert ist, steht an den ersten zwei Wochenenden nur Celine Hochstetter als Torhüterin zur Verfügung. „Ganz optimal ist das nicht“, räumt Stumpf ein. Hochstetters Bundesliga-Erfahrung werde jetzt noch wertvoller sein. Positiv: Verletzte sind derzeit keine zu beklagen. Nach überstandener Knieverletzung hat auch Verteidigerin Yvonne Müller die komplette Vorbereitung bestritten.

 

DER GEGNER DER TG

Rüsselsheimer RK

Sieben Punkte haben dem Rüsselsheimer RK im Juni gefehlt. Den Titel in der Zweiten Liga und den Aufstieg in die Bundesliga sicherte sich der TSV Mannheim. „Die Punkte haben wir nicht unbedingt gegen die direkten Konkurrenten verloren, sondern gegen die schwächeren Teams“, berichtet RRK-Trainer Norman Hahl. Als ein Beispiel nennt der Frankenthaler ein 3:3 gegen den damaligen Aufsteiger HG Nürnberg: „Wir haben 3:0 geführt und den Gegner dann etwas unterschätzt.“ Das soll am Samstag gegen die TG-Damen nicht passieren: „Wir wollen unserer Favoritenrolle gerecht werden und gewinnen.“

Das Ziel seines Teams sei ganz klar der Bundesligaaufstieg. Der Abstieg in die Zweite Liga in der von Corona geprägten Rückrunde der Saison 2019/20 sei sehr unglücklich gewesen, sagt Hahl. Das erste Jahr im „Unterhaus“ habe aber insbesondere den jüngeren Spielerinnen in seinem Kader gutgetan. „Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen“, erklärt Hahl. Große Hoffnungen setzt er in Nationalspielerin Pauline Heinz, die im Kreis des A-Kaders 2021 die Olympischen Spiele in Tokio und in diesem Jahr auch die Feldhockey-Weltmeisterschaft absolviert hat.

Den Auftaktgegner sieht er nicht als typischen Aufsteiger: „Die TG hat viele talentierte Spielerinnen in ihren Reihen und das Potenzial, sich in der Zweiten Liga zu etablieren.“ Der RRK-Coach, der selbst für die TG gespielt hat, erwartet einen „griffigen Gegner, der versuchen wird, uns das Leben schwer zu machen“. Beim Gastspiel in seiner Heimatstadt hofft er auf gutes Wetter und viele Zuschauer.

Im Takt beim Freudentanz (30.07.2022)

Hockey: Marie Fischer von der TG Frankenthal spielt mit der deutschen U21 gegen Belgien um den EM-Titel

Von Christian Treptow

 Gent. Mit einem 4:3 nach Penaltyschießen gegen die Niederlande hat sich die deutsche U21 mit Marie Fischer (TG Frankenthal) für das Endspiel der Hockey-Europameisterschaft in Gent (Belgien) qualifiziert. Dafür mussten Fischer und Co. früher aufstehen als gedacht.

Nachdem die deutsche Torfrau Chiara Vischer vom Münchner SC den entscheidenden Penalty gehalten hatte, gab’s kein Halten mehr. Ihre Mitspielerinnen stürmten auf sie zu und begruben sie unter sich. Da konnte man sich schon Sorgen machen um die Gesundheit der Keeperin. Doch Marie Fischer gibt wenig später Entwarnung: „Beim Jubeln ist keiner verletzt worden“, sagt die Hüffelsheimerin, die vor Kurzem mit der TG Frankenthal in die Zweite Feld-Bundesliga aufgestiegen ist. Die 18-Jährige selbst war bei den Freudentänzen als eine der ersten im Takt. Den kennt sie ja noch von den Aufstiegsfeierlichkeiten mit der TG.

Ursprünglich war das Spiel am Freitag für 12 Uhr angesetzt. „Aber Belgien konnte sich als Gastgeber aussuchen, wann sie spielen wollen“, erklärt Fischer. Das Team entschied sich fürs zweite Halbfinale. Und so musste Deutschland schon um 10 Uhr gegen die Niederlande ran.

Das bedeutete für die Schützlinge von Bundestrainer Akim Bouchouchi: aufstehen um 6.30 Uhr. „Ganz schön früh. Ich hätte gerne noch länger geschlafen“, gesteht Marie Fischer und lacht. Ihr und ihren Teamkolleginnen machte der vorgezogene Anpfiff nichts aus. Lena Frerichs (Bremer HC) gelang schon in der ersten Minute das 1:0, das Lilli de Nooijer in der 14. Minute ausglich. Dabei blieb’s bis zum Shootout, weil beide Teams zu wenig aus ihren zahlreichen Möglichkeiten machten. Im Penaltyschießen hatte der deutsche Nachwuchs die besseren Nerven.

„Wir hatten uns darüber gefreut, dass es gegen die Niederlande geht“, verrät Fischer. Beide Teams seien im selben Hotel untergebracht. „Wenn man essen geht, sieht man sich“, erzählt sie. Und dann wisse man auch, wen man geschlagen habe.

Im Endspiel geht’s für Marie Fischer und Co. heute (15.30 Uhr, live bei eurohockeytv.org) gegen Belgien um den Titel. Die Gastgeberinnen bezwangen England 2:1. „Belgien macht viel Druck nach vorne und versucht, viel Stress auf die Innenverteidiger auszuüben“, erläutert Fischer. Davon wird sie als Verteidigerin besonders betroffen sein, oder? „Ich denke, wir werden uns da schon das geeignete taktische Mittel einfallen lassen“, meint sie und lacht.

Dass der Europameistertitel das Ziel ist, daraus hat Marie Fischer keinen Hehl gemacht. Das wäre dann nach dem Aufstieg der perfekte Sommer für die 18-Jährige. „Wir haben gegen die Niederlande sehr gut gespielt. Daran müssen wir im Endspiel anknüpfen und uns vielleicht noch steigern“, sagt Fischer. Bis dahin hat sie ein paar Stunden mehr Regenerationszeit als der Gegner. Vielleicht ist das entscheidend.

TG-Damen: Mit Vollgas in die Zweite Bundesliga

Zum Abschluss haben es die ersten Damen der TG Frankenthal doch noch einmal richtig spannend gemacht. Beim SC Frankfurt 1880 musste das Team von Tobias Stumpf im letzten Viertel zittern, am Ende brachte es das 1:1 (1:0) über die Zeit und besiegelte damit den vorzeitigen Titelgewinn in der Feldhockey-Regionalliga Süd. Das letzte Saisonspiel am Sonntag gegen den 1. Hanauer THC geriet da fast zur Nebensache.

Direkt nach dem Abpfiff am Samstagnachmittag rannten die TG-Spielerinnen an den Teil der Tribüne, auf dem die mehr als 50 mitgereisten Frankenthaler Fans Platz genommen und 60 spannende Minuten lang mit ihren Anfeuerungsrufen fast schon für so etwas wie Heimspielatmosphäre gesorgt hatten. Als die „Uffstieg!“-T-Shirts übergestreift waren, kannten die TG-Damen kein Halten mehr. Unter spritzigen Sektduschen wurde ausgiebig getanzt und gesungen. Auch die ein oder andere Träne wurde vergossen. Schon die Rückfahrt geriet zur Party, die bei der Ankunft am Jahnplatz nahtlos auf der großen Feier der TG anlässlich des 100-jährigen Bestehens ihrer Hockeyabteilung fortgesetzt wurde.

Nach dem Abpfiff in Frankfurt gab es am Samstagnachmittag kein Halten mehr.
Nach dem Abpfiff in Frankfurt gab es am Samstagnachmittag kein Halten mehr.

Zehn Jahre nach dem Abstieg der TG-Damen aus der Zweiten Bundesliga gelang dem aktuellen Team damit der Aufstieg. Eine Spielerin, die schon damals dabei war, ist Kim Lauer. „Gerade für uns älteren Spielerinnen ist das ein sehr emotionaler Moment“, bekannte die Kapitänin. „Wir haben in den vergangenen zehn Jahren hart gekämpft. Wir mussten um den Klassenerhalt in der Regionalliga bangen, und dann waren wir auch schon mal nah dran am Wiederaufstieg. Jetzt hat es endlich geklappt.“

Nervös im vorletzten Spiel

Noch ein paar Jahre länger dabei ist Esther Peikert. Sie hat 2009 schon einmal einen Aufstieg mit den TG-Damen in die Zweite Bundesliga mitgemacht – und drei Jahre später auch den Abstieg in die Regionalliga. „Wir sind überglücklich und hoffen, dass sich die Mannschaft diesmal dauerhaft in der Zweiten Liga etablieren kann“, sagte Peikert. Dass es in Frankfurt nach einem guten Start – U21-Nationalspielerin Marie Fischer hatte die TG im ersten Viertel nach einer Kurzen Ecke in Führung gebracht –, noch richtig eng wurde, war laut Kapitänin Kim Lauer der Nervosität geschuldet. „Wir waren in vielen Aktionen zu hektisch.“ Dass die Frankfurterinnen nach dem Ausgleich von Paula Heuser (32.) Druck machen würden, um mit einem Sieg gegen die TG ihre Titelchance zu wahren, sei zu erwarten gewesen, meinte Lauer. „Auch wenn es am Ende knapp war, hat das Spiel unheimlich viel Spaß gemacht. Dass sind die Partien, für die man Hockey spielt.“

Auch am Sonntag blieben die Frankenthalerinnen ohne Niederlage. Nach einer kurzen Nacht stand noch das Heimspiel gegen den 1. Hanauer THC an, in dem beide Teams befreit an die Sache gehen konnten. Auch wenn vielleicht nicht mehr um den allerletzten Meter gekämpft wurde, bot sich den Zuschauern eine unterhaltsame Partie mit mehreren Führungswechseln. Das 0:1 für die Gäste durch Alina Pillmann (27.) glich Annika Koch nach einer Strafecke aus (41.). In der gleichen Spielminute erzielte Elisa Haselmaier das 2:1 für die TG. Dann war wieder Hanau am Drücker: Theresia Noll traf nicht nur zum 2:2 (44.), sie brachte ihr Team mit 2:3 sogar wieder in Führung (49.). Das wiederum ließ der Regionalliga-Meister nicht auf sich sitzen: Marie Fischer glich in der letzten Spielminute nach Kurzer Ecke zum 3:3-Endstand aus.

Geschafft: Die ersten Damen der TG Frankenthal haben den Titel in der Regionalliga Süd gewonnen.
Geschafft: Die ersten Damen der TG Frankenthal haben den Titel in der Regionalliga Süd gewonnen.

TG-Damen ungeschlagen

TG-Trainer Tobias Stumpf freute sich darüber, dass sein Team auch in den letzten beiden Partien ungeschlagen geblieben ist. Die sieben Saisonspiele davor hatten die Frankenthalerinnen alle gewonnen. „Zwei Siege wären zum Abschluss natürlich schöner gewesen. Aber auch so haben wir eine tolle Saison gekrönt“, befand Stumpf. Zumal die Mannschaft im Frühjahr nicht als Topfavorit ins Restprogramm der Regionalliga Süd gestartet sei. „Weil wir in der Hinrunde ein paarmal gestolpert sind, war es zunächst unser Ziel gewesen, oben mitzuspielen“, bekannte der Coach. Als man dann die letzten beiden Spiele der Hinrunde gegen die direkten Konkurrenten SC Frankfurt 1880 und 1. Hanauer THC gewonnen habe, sei klar gewesen, dass es fortan um den Aufstieg gehen würde. „In der Folge hat meine Mannschaft von Spiel zu Spiel eine konzentrierte Leistung gezeigt.“

Für Stumpf setzt sich damit die gute Entwicklung der TG in den vergangenen Jahren im Damenhockey fort. Schon in der Halle war seinem Team der Aufstieg von der Zweiten in die Erste Regionalliga Süd gelungen. Auch die übrigen Damenmannschaften der TG rückten in der Halle jeweils eine Spielklasse nach oben. Der abermalige Aufstieg der ersten Damen ist für den Verein und den Hockeystandort Frankenthal von großer Bedeutung. Ab der kommenden Feldrunde spielen sowohl die ersten Herren als auch die ersten Damen der TG in der Zweiten Bundesliga.

Souverän mit kleinen Fehlern (06.07.2022)

Saisonbilanz: Nur einmal hat sich die TG Frankenthal in der abgelaufenen Hockey-Zweitligasaison einen Totalausfall geleistet. Ansonsten spielte und kämpfte sich die Mannschaft von Trainer Timo Schmietenknop souverän in Richtung Klassenverbleib. Vor allem im Mittelfeld ist die Leistungsdichte hoch. Doch der Coach hat auch eine Baustelle ausgemacht.

Von Christian Treptow

 
Frankenthal. Selbstverständlich fällt noch mal der Name Johannes Gans, wenn man auf die Saison 21/22 in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga der TG Frankenthal zu sprechen kommt. Der hochveranlagte Offensivspieler zog es nach seinem Aufenthalt in Kanada in Richtung Frankfurt zum SC 1880. Doch in der kommenden Saison kommt Gans wieder nach Frankenthal. Denn der SC stieg ab und misst sich in der Spielzeit 22/23 mit der TG. „Natürlich hätte ich ihm die Erste Liga gegönnt. Aber ich freue mich immer, wenn er nach Frankenthal kommt – egal in welchem Trikot“, sagt TG-Trainer Timo Schmietenknop.Sein Team hat erneut eine gute Runde hingelegt. 21 Punkte, Platz sechs (punktgleich mit dem Vierten Stuttgarter Kickers) sind die nackten Zahlen unterm Strich. Abseits der reinen Ergebnisse hatte man aber nie das Gefühl, dass die TG in akute Abstiegsgefahr kommen könnte. Dank der Mithilfe der Konkurrenz war der Klassenverbleib schon zum Strohhutfest gesichert.

Schulnote Zwei minus Schmietenknop gibt seinen Schützlingen die Schulnote Zwei minus. „Es war eine spannende Saison. Wir haben viel ausprobiert. Die Vorbereitung war schwierig.“ Positiv vermerkt der Coach: „Wir haben immer die Chance zu gewinnen.“ Lediglich beim 2:5 in Nürnberg habe man sich einen Totalausfall geleistet. Die Saison abgeschlossen hat die TG mit vier Remis. „Es waren immer wieder einfache Fehler dabei. Die muss man abstellen, wenn man oben mitspielen will.“

Ja, ein Spieler wie Johannes Gans habe wegen seiner individuellen Fähigkeiten gefehlt. „Aber so waren wir spielerisch stärker. Wir haben es gut umgesetzt, hatten eine ordentliche Eckenquote.“ In der offensiven Schaltzentrale war die Last auf mehrere Schultern verteilt. Tim Ehret ist endgültig in Frankenthal angekommen und hat seine Qualitäten als Taktgeber im offensiven Mittelfeld unter Beweis gestellt. Yannick Koch hat überragende technische Fähigkeiten. Schmietenknop nennt ihn schon „tragende Säule und unstoppbar“. Und auch Max Neumeier sei zum Ende der Spielzeit immer besser in Schwung gekommen.

Hinzu kommt noch Sven Becker, der offenbar mit jedem Jahr besser wird. „Und fitter“, ergänzt Schmietenknop. „Im Mittelfeld tummeln sich bei uns viele intelligente Spieler. Da werden wir in Zukunft noch viel Freude haben. Das Mittelfeld ist unser Prunkstück“, schwärmt der Coach.

Der Klassenverbleib sei eine Teamleistung gewesen. Doch ein Akteur ragte regelmäßig heraus. Keeper Thimo Bernet hat der TG mit zahlreichen Paraden so manchen Zähler festgehalten und sich zur klaren und unangefochtenen Nummer eins im Feld gemausert. „Er war vor allem bei den Ecken stark“, lobt Timo Schmietenknop seinen Torwart. Die Problemzone der TG war der Angriff. 37 geschossene Tore sind noch ausbaufähig. „Wir waren im Kreis oft zu verspielt.“

In der Abwehr konnte sich die TG auf Kapitän Bastian Schneider, Routinier Marc Beck, Manuel Eck, Johannes Zurke und Sandro Reinhard verlassen. Letzterer hat, nachdem er schon in der Halle in der Defensive eingesetzt wurde, die Wandlung vom Offensivmann zum Abwehrspieler vollzogen. „Es war eine seiner besten Saisons in Frankenthal“, lobt Timo Schmietenknop den Schweizer. „Im letzten Spiel in Stuttgart hat er sogar freier Innenverteidiger gespielt. Er hat auf jeden Fall einen Sprung nach vorne gemacht. Und wenn die einzelnen Spieler besser werden, dann heißt das, dass wir als Trainerteam auch einen guten Job machen“, erläutert der Coach.

Trotzdem: Das Thema Verteidigung wird auch eins bis zum Ende der Transferperiode am 1. August sein. Denn Timo Schmietenknop macht keinen Hehl daraus, dass er es gerne sehen würde, wenn der Kader der TG in der Breite noch besser aufgestellt wäre. „Wir hatten immer wieder Probleme durch Verletzungen. Man braucht einen breiten Kader, um das aufzufangen.“

Zwei Alternativen hat die TG mit Lars Schreiner und Jonathan Wiemer zur Feld-Rückrunde bekommen. Doch die Verantwortlichen sind auf der Suche nach weiteren Spielern – nicht nur im eigenen Nachwuchs.

„Man braucht die Bereitschaft und die Einstellung im Kopf, wenn man in der Mühle Hockey-Bundesliga drin ist. Vorbereitung, Training, bei den Spielen ist man ein Wochenende auf Tour“, nennt Schmietenknop die Herausforderung für junge Spieler.

Der Coach selbst wird sich auch in der kommenden Spielzeit wieder der Herausforderung an der Seitenlinie stellen. „Auf jeden Fall für die Feld-Hinrunde und die Hallensaison. Dann müssen wir mal schauen, wie es beruflich bei mir weitergeht“, sagt Timo Schmietenknop. Hans Damm wird ihm dabei weiter als Co-Trainer zur Verfügung stehen. „Er wird gut angenommen von den Jungs.“

Das Ziel in der nächsten Saison soll dann sein, sich weiter in die oberen Regionen der Tabelle der Südgruppe der Zweiten Bundesliga zu orientieren. Und in der Halle soll natürlich die Erste Bundesliga weiter in der Halle Am Kanal präsentiert werden. Die TG wolle weiter eine gute Anlaufstelle und ein Sprungbrett für talentierte Spieler sein. Die können ab 14. Juli, wenn die TG in die Vorbereitung auf die nächste Saison einsteigt, zeigen, was sie können.

Auf gutem Weg

Die TG Frankenthal hat gezeigt, dass sie zurecht in der Zweiten Liga spielt. In Zukunft wird viel vom Nachwuchs abhängen.

Feldhockey-Zweitligist TG Frankenthal hat sich unterm Strich ohne größere Schwierigkeiten den Ligaverbleib gesichert. Es wäre sogar noch mehr drin gewesen, wenn aus einem der vier Remis zum Saisonabschluss ein Sieg geworden wäre.

Die TG-Herren sind auf einem guten Weg. Trainer Timo Schmietenknop hat dem Team taktische Variabilität verpasst und findet in der Ansprache offenbar den richtigen Ton. Von seiner Erfahrung profitieren vor allem die jungen Spieler, wie zum Beispiel Yannick Koch. Der Blondschopf zeigt regelmäßig, dass er die Stütze im Mittelfeld der TG in naher Zukunft sein kann.

Das Problem: Die Leistungen der TG bleiben der Konkurrenz nicht verborgen. Spieler wie Koch oder Keeper Thimo Bernet wecken Begehrlichkeiten. Da wird es auch in Zukunft umso wichtiger sein, dass aus dem eigenen Nachwuchs regelmäßig Spieler zum Kader der ersten Herren stoßen. Denn große finanzielle Sprünge werden auch weiterhin nicht möglich sein.

TG-Damen bauen Tabellenführung aus (20.06.2022)

FRANKENTHAL. Die ersten Damen der TG Frankenthal mussten sich am Samstag lange gedulden, am Ende gewannen sie ihr Gastspiel bei der Eintracht Frankfurt 1:0 (0:0). Durch den neuerlichen Sieg hat sich der Tabellenführer der Feldhockey-Regionalliga Süd vor den letzten beiden Saisonspielen in eine hervorragende Ausgangssituation gebracht.

„Das war ein hartes Stück Arbeit“, sagte TG-Trainer Tobias Stumpf am Samstagnachmittag nach dem zwölften Saisonspiel und meinte damit nicht nur die brütende Hitze. Die Partie gegen extrem defensiv ausgerichtete Frankfurterinnen habe sich fast komplett im gegnerischen Schusskreis abgespielt. „Wir haben uns vor dem Tor sehr schwer getan. Meine Spielerinnen mussten immer wieder anlaufen, das hat viel Kraft gekostet.“ Für Erlösung im TG-Lager sorgte Mittelfeldspielerin Marie Sattler. Sie stand im dritten Viertel goldrichtig, fackelte nicht lange und versenkte den Ball im langen rechten Toreck, wie Stumpf berichtete.Danach zeigte sich den Zuschauern das gleiche Bild wie zuvor: Die Gäste dominierten, die Eintracht kam nur selten gefährlich vor das Tor der TG-Damen. Benita Main, die am Samstag die verhinderte Stammkeeperin Celine Hochstetter vertrat, verlebte einen ruhigen Nachmittag. Bis auf einen Querpass der Gastgeberinnen im Schusskreis der TG musste sie laut Stumpf nicht nennenswert ins Spielgeschehen eingreifen.

Auch wenn die Zuschauer kein schönes Spiel zu sehen bekamen, mit dem Ergebnis ist Tobias Stumpf zufrieden: „Der Sieg hätte höher ausfallen müssen. Die drei Punkte bringen uns aber in eine sehr gute Lage.“ Mit jetzt 31 Zählern haben die Frankenthalerinnen ihren Vorsprung vor dem Tabellenzweiten SC Frankfurt 1880 und dem Dritten 1. Hanauer THC auf zwölf beziehungsweise 13 Punkte ausgebaut. Während die TG jetzt eine zweiwöchige Spielpause vor sich hat, bestreiten die beiden Verfolger jeweils drei Partien, die sie aktuell in der Tabelle noch zurückliegen. Aufschließen können sie jedoch auch bei maximaler Ausbeute noch nicht.

TG-Damen setzen sich mit 4:1 gegen Rosenheim durch (13.06.2022)

Am Ende passte zumindest das Ergebnis: Die Damen der TG Frankenthal besiegten am Sonntag in der Feldhockey-Regionalliga Süd den SB Rosenheim 4:1 (1:0). Gegen das personell dezimierte Schlusslicht genügte dem Tabellenführer eine mäßige Leistung.

Der wichtigste Punkt aus Frankenthaler Sicht nach dem elften Saisonspiel: Die TG-Damen haben ihre Erfolgsserie fortgesetzt und die Tabellenführung mit nunmehr 28 Punkten weiter ausgebaut. Ihr Vorsprung auf den SC Frankfurt 1880 auf dem zweiten Platz beträgt inzwischen satte neun Zähler. Wobei zu beachten ist, dass die meisten anderen Regionalliga-Teams am Wochenende spielfrei waren. Sowohl der SC Frankfurt 1880 (19) als auch der Tabellendritte 1. Hanauer THC (18) haben aktuell zwei Partien weniger absolviert als die TG.

Mit der Leistung seines Teams gegen Schlusslicht Rosenheim konnte Tobias Stumpf am Sonntag indes nicht zufrieden sein. „Wir haben unheimlich viele Fehler gemacht, unser Passspiel war schlampig, im Abschluss waren wir viel zu ungenau – unter dem Strich war das einfach viel zu wenig“, haderte der TG-Trainer. Während der Partie rief er seine Spielerinnen immer wieder zur Ordnung, ermahnte sie, die gute Ausgangslage des Teams im Kampf um den Titel und den Aufstieg in die Zweite Bundesliga nicht leichtfertig zu verspielen.

Mehrere Stammkräfte fehlen

Es lief dennoch lange Zeit nicht viel zusammen bei den TG-Damen, die am Sonntag viele Ausfälle zu kompensieren hatten. Mit Giovanna Di Fede, Marie Fischer, Annika Koch und Hannah Schiller fehlten gleich mehrere Stammkräfte. Dafür rückte Nachwuchsspielerin Emily Behrendt ins Team, außerdem bestritt Verteidigerin Yvonne Müller nach langer Verletzungspause ihr erstes Spiel in diesem Jahr in der Feldrunde.

Richtig große Personalprobleme hatten die Gäste zu beklagen. Mit exakt elf Spielerinnen waren die Oberbayerinnen nach Frankenthal gereist. „Wir leiden seit Wochen unter vielen Ausfällen. Im Moment ist es schwierig für uns, überhaupt genug Spielerinnen für eine Partie zusammenzubekommen“, berichtete SB-Trainer Rainer Brech. Die Konsequenz: Auswechslungen waren nicht möglich, alle Rosenheimerinnen mussten 60 Minuten lang durchspielen. „Am Ende war mein Team natürlich platt, da hat uns Frankenthal überrannt.“

Lange keine Sicherheit

Es dauerte tatsächlich lange, bis die TG-Damen aus dem personellen Engpass des Gegners einen Vorteil zogen. Das 1:0 durch Klara Galijasevic (11.) gab ihnen zunächst keine Sicherheit, obwohl die Gäste keine allzu große Torgefahr ausstrahlten. Daran änderte auch der späte Ausgleich durch Xenia Stalla nichts (44.). Vorentscheidend für den erneuten Sieg der Frankenthalerinnen war, dass es Katharina Koppel kurz vor Schluss des dritten Viertels irgendwie gelang, den Ball mit einer „Bogenlampe“ über SB-Keeperin Barbara Auer hinweg ins Tor zu bugsieren. Womit sich die alte Sportlerweisheit bewahrheitete, dass der Tabellenführer das Glück gepachtet hat, während das Schlusslicht auf verlorenem Posten steht.

Im letzten Viertel immerhin klappte es aufseiten der TG doch noch mit dem kontrollierten Spiel nach vorne: Liv Schütze sorgte mit ihren Toren zum 3:1 (46.) und 4:1 (58.) für die Entscheidung und unterstrich damit ihre gute Saisonleistung im Sturm. „Ein noch höheres Ergebnis wäre auch nicht gerechtfertigt gewesen“, befand TG-Coach Tobias Stumpf. „Das Spiel müssen wir schnell abhaken, um uns auf die nächsten Aufgaben zu konzentrieren.“

So spielten sie

TG Frankenthal: Hochstetter (Main) – Behrendt, Büffor, Finke, Galijasevic, Haselmaier, Hilbert, Koppel, Lauer, Müller, Peikert, Sattler, Schopper, Schneider, Schütze

SB DJK Rosenheim: Auer – Blattmann, Brunner, Labonte, Ober, Richter, Schmöller, Stalla, Van Dijk, Wachenfeld, Weber

Tore: 1:0 Galijasevic (11.), 1:1 Stalla (44.), 2:1 Koppel (45.), 3:1 Schütze (46.), 4:1 Schütze (58.) – Kurze Ecken: 1/0 – 4/0 – Beste Spielerinnen:Galijasevic, Koppel, Schütze – Labonte, Stalla, Van Dijk – Zuschauer: 100 – Schiedsrichter: Bachmann (Worms)/Ritter (Heidesheim).

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