Kategorie: 1. Herren

Rheinpfalz:“Und wieder von vorne“ (13.07.2019)

Kommentar

Die ersten Herren der TG Frankenthal brauchen einen Trainer.
Schon wieder. Gerade auf der Position wäre Konstanz enorm wichtig.
Die ersten Herren der TG Frankenthal haben das Minimalziel erreicht und den Abstieg aus der Zweiten Bundesliga in die Regionalliga nach nur einer Saison gleich wieder korrigiert. Einen ernsthaften Herausforderer hatte die Mannschaft von Trainer Hans-Christian Damm nicht. Trotzdem: Man muss die Leistung erst mal auf den Platz bringen.
Der Übungsleiter hat bei seiner ersten Station als Coach gleich überzeugt. In der Halle waren es noch Kleinigkeiten, wegen derer der Aufstieg knapp verpasst wurde. Im Feld war die TG dann das Maß aller Dinge, brachte auch knappe Spiele über die Zeit. Die Mannschaft präsentierte sich als Einheit und setzte die Vorgaben Damms sehr gut um.
Es ist bedauerlich, dass Hans-Christian Damm nicht mehr weitermachen kann an der Seitenlinie. Sein Stil tat der Mannschaft erkennbar gut. Auch bei den Herren wäre mehr Konstanz auf dem Trainerposten wünschenswert. Für Abteilungsleiter Timo Schmietenknop geht die Suche jetzt wieder von vorne los. Und das relativ kurzfristig. Keine einfache Aufgabe, zumal die TG finanziell nach wie vor keine großen Sprünge machen kann. Das erschwert die Suche nach einem Übungsleiter zusätzlich. Dabei braucht die junge Mannschaft gerade als Aufsteiger in der Zweiten Bundesliga dringend Impulse von der Seitenlinie.
Macht er wirklich als Spieler Schluss, wird Schmietenknop dem Team als Führungsspieler in der Zweiten Liga fehlen. Welchen Wert er hat, hat er in der Halle mit Toren am Fließband gezeigt. In der Feldsaison war er auch ohne Kapitänsbinde der verlängerte Arm des Trainers auf dem Platz.

Rheinpflaz: „Abschied nach Aufstieg“ (13.07.2019)

Saisonbilanz: Lange konnten die ersten Herren der TG Frankenthal den Aufstieg in die Zweite Feldhockey-Bundesliga nicht feiern. Schon in der kommenden Woche geht es weiter mit dem Training und dem Beginn der Mission Klassenerhalt. Die muss das Team ohne Trainer Hans-Christian Damm angehen, der aus beruflichen Gründen nicht weitermacht. Und auch bei einem Routinier stehen die Zeichen eher auf Aufhören.

Frankenthal. Der Aufstieg kam mit ein bisschen Verspätung. Die ersten Herren der TG Frankenthal hatten am 22. Juni – ein Samstag – die Chance, gegen den TuS Obermenzing den Aufstieg schon klar zu machen. Das klappte nicht. Die TG verlor 1:2 gegen die Oberbayern. Doch aufgeschoben war auch in diesem Fall nicht aufgehoben. Einen Tag später klappte es. Die TG bezwang Wacker München zu Hause 5:0, Obermenzing verlor in Mainz 0:3. „Wir haben gefeiert, so gut es ging“, verrät Aufstiegstrainer Hans-Christian Damm.Der TuS Obermenzing war der einzige ernstzunehmende Konkurrent der TG, die den Betriebsunfall Abstieg aus der Zweiten Bundesliga somit umgehend wieder korrigiert hat. Mit 47 Toren stellt Frankenthal den besten Sturm der Ersten Regionalliga Süd. Mit 19 Gegentoren war auch die Abwehr das Maß aller Dinge.
Was hat am Ende den Unterschied gemacht? „Wir haben konstant gut gepunktet gegen die Teams, die weiter unten stehen. Da haben wir uns keine Blöße gegeben“, erläutert Damm. Gut umgegangen ist die Mannschaft damit, dass sie permanent in der Favoritenrolle war. „Wir haben ständig an uns gearbeitet und dann auch unsere Stärken auf den Platz gebracht“, sagt Damm.
Die Entwicklung der Mannschaft beurteilt Damm als positiv. Vor allem das „gruppentaktische Abwehrverhalten“ habe sich stetig verbessert. „Wir haben wenige Chancen der Gegner zugelassen“, befindet Hans-Christian Damm. Da habe das Team auf jeden Fall einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Auf der anderen Seite sei die Chancenverwertung noch verbesserungswürdig. „Wir hätten einige Spieler klarer entscheiden müssen“, betont der Coach. Aber gegen die Raumdeckung, die in der Regionalliga bevorzugt gespielt werde, habe sich die Mannschaft generell schwer getan. „Da haben wir zu wenig gepasst. Und auch die Passgeschwindigkeit war oft nicht hoch genug“, analysiert Damm.
Einen einzelnen Spieler will er nicht herausheben. Das Team habe überzeugt. „Und wenn einer mal keinen guten Tag hatte, haben das die anderen ausgeglichen“, sagt Damm. Den größten Schritt nach vorne in seiner persönlichen Entwicklung habe aber Bastian Schneider als freier Innenverteidiger gemacht. Und dann sei da natürlich noch Kapitän Johannes Gans gewesen, der für wichtige Tore gesorgt habe.
Mit dem Aufstieg verabschiedet sich Hans-Christian Damm wieder von der Seitenlinie. Er hat das Team zum Beginn der Hallenrunde 2018/19 übernommen und in der Zweiten Bundesliga Süd auf Platz zwei geführt. In der Regionalliga hat er die Mannschaft zum Wiederaufstieg gecoacht. „Es war eine sehr intensive und schöne Zeit“, zieht Damm Bilanz. Aber der Trainerjob sei einfach nicht mehr mit dem Beruf vereinbar.
Die Mannschaft übergibt er mit einem guten Gefühl. „Das Team ist intakt und talentiert. Die Jungs sollten in der Zweiten Liga nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, ist er überzeugt. Allerdings wünsche er seinem Nachfolger einen breiteren Kader – und das in fast allen Mannschaftsteilen. „Wir hatten Glück, dass wir in der Rückrunde verletzungsfrei durchgekommen sind. Aber in der Zweiten Liga ist die Belastung höher“, betont Damm.
Bei den Torhütern sei die TG gut aufgestellt. Oliver Scharfenberger und Thimo Bernet, der vor der Rückrunde vom Mannheimer HC nach Frankenthal gewechselt war, haben sich ein interessantes Duell geliefert. Konstanz sei auf dieser Position wichtig, meint Damm. „Sie haben wenige Schüsse aufs Tor bekommen. Es war wichtig, dass immer einer da war, der den anderen gepusht hat“, sagt Damm.
Kurzfristig einen Nachfolger für Damm zu finden, sei schwierig, sagt Hockey-Abteilungsleiter Timo Schmietenknop. Und einen hauptamtlichen Trainer könne sich die TG nicht leisten. Man werde aber eine Lösung finden.
Auch auf dem Feld wird in der kommenden Saison aller Voraussicht nach ein wichtiger Spieler fehlen. Timo Schmietenknop tendiert nach eigener Aussage derzeit eher dazu, aus beruflichen Gründen den Hockeyschläger an den berühmten Nagel zu hängen. In irgendeiner Form werde er aber dem Team verbunden bleiben, betont er.
Ein anderer Routinier hängt dagegen noch ein Jahr dran. Verteidiger Marc Beck bleibt der TG in der Zweiten Liga sowohl im Feld als auch in der Halle erhalten. Er habe sich schon ein paar Gedanken gemacht, sagt der 29-Jährige. „Aber die Mannschaft ist intakt, es macht Spaß.“
Die Mannschaft bleibt laut Timo Schmietenknop zusammen. Abgänge gebe es keine. Allerdings sei es auch schwierig, Verstärkungen für den Verein zu bekommen. „Wir sind an zwei, drei Leuten dran, spruchreif ist aber noch nichts“, berichtet der Abteilungsleiter.
Am Dienstag beginnt für die TG-Herren mit dem ersten Training die Mission Klassenerhalt. Das erste Testspiel ist für den 5. August beim SC Frankfurt 1880 geplant. Die Spielzeit startet dann Anfang September.

Doppelter Abschied? Timo Schmietenknop (links) tendiert eher dazu, den Hockeyschläger an den Nagel zu hängen. Hans-Christian Damm hört als Trainer auf. Beide sind beruflich stark eingespannt.

Rheinpfalz: „Drei Tore gegen die Hitze“ (01.07.2019)

Die TG Frankenthal hat sich mit einem Sieg aus der Ersten Feldhockey-Regionalliga Süd der Herren verabschiedet. Beim TEC Darmstadt gewann die TG am Samstag 3:0 (1:0).

DARMSTADT. Bereits vor dem letzten Spieltag hatten die Frankenthaler in der Ersten Regionalliga Süd als Meister festgestanden. Sie hatten das Tableau schon vor der Partie in Darmstadt mit sechs Punkten angeführt, weil der Zweite TuS Obermenzing sein vorletztes Spiel am vergangenen Sonntag beim TSV Schott Mainz in den Sand gesetzt hatte. Da die TG-Herren am gleichen Tag Wacker München 5:0 besiegt hatten, konnten sie schon vor einer Woche jubeln. Ein Jahr nach dem Abstieg haben die Frankenthaler damit die Rückkehr in die Zweite Liga perfekt gemacht.
Für die erfolgreich gestaltete Saison und den klaren Sieg zum Abschluss an einem wirklich heißen Sommertag belohnte sich die Mannschaft am Samstagabend im Vereinsheim mit Kaltgetränken. „Wir müssen den Flüssigkeitsverlust wieder ausgleichen“, sagte TG-Trainer Hans-Christian Damm nach der Rückkehr aus Darmstadt und lachte.

TG vergisst Toreschießen nicht Keine Frage, bei mehr als 35 Grad gibt es angenehmere Dinge, als mit einem Ball am Schläger über einen Hockeyplatz zu jagen und Gegenspieler in Schach zu halten. „Ich muss den Jungs ein Kompliment machen, sie haben Charakter gezeigt“, betonte Damm. Seine Spieler hätten sich auch am letzten Tag nicht hängen lassen, obwohl es für sie um nichts mehr gegangen sei. Wobei er einräumen musste: „Es war von beiden Mannschaften kein supergutes Spiel. Die Partie hatte schon eher den Charakter eines Freundschaftsspiels.“
Trotzdem vergaßen die Gäste das Toreschießen nicht. Dafür, dass die Frankenthaler mit einer Führung in die Pause gingen, sorgte Lauritz Fuchs. Und auch das passte irgendwie zur Saison. Die knappe Führung war für die TG in den jüngsten Begegnungen eine Art Standardergebnis zur Halbzeit. Schon gegen den TuS Obermenzing und gegen Wacker München waren die Frankenthaler mit einem 1:0 in die Kabine gegangen.

Darmstadt hält KlasseMit dem knappen Rückstand zur Pause konnte auch der TEC Darmstadt gut leben. Für den Tabellensechsten hätte es schon außergewöhnlich schlecht laufen müssen, um am letzten Spieltag noch in die Abstiegszone zu rutschen. Da machte es auch nichts, dass die Gäste in der zweiten Halbzeit nachlegten. TG-Kapitän Johannes Gans erzielte das 2:0. Und dann klappte es auch nach einem Standard: Marius Haber versenkte eine Strafecke zum Endstand von 3:0. „Wir haben den Ball gut laufen lassen“, berichtete TG-Coach Hans-Christian Damm. Auch die Unparteiischen hätten mitgespielt: „Es gab im Spiel ausreichend Trinkpausen.“
Der Dürkheimer HC schaffte es am Samstag nicht mehr, mit den Darmstädtern die Plätze zu tauschen. Der Tabellenvorletzte musste sich auf eigenem Platz dem TuS Obermenzing 0:2 (0:1) geschlagen geben. Der DHC verzeichnet damit den zweiten Abstieg in Folge. Um den Gang in die Zweite Regionalliga Süd noch zu verhindern, hätten die Dürkheimer am letzten Spieltag 16 Tore schießen und drei Punkte aufholen müssen. Ein aussichtsloses Unterfangen. In der gesamten Saison hat der DHC nur 23 Tore erzielt. Die TG traf 47-mal.

Rheinpfalz: „Abschied von Regionalliga“ (29.06.2019)

Die erste Herrenmannschaft der TG Frankenthal kann den letzten Spieltag in der Ersten Feldhockey-Regionalliga Süd beim TEC Darmstadt locker angehen. Die TG steht bereits vor der Partie am Samstag (17 Uhr) als Meister und Aufsteiger in die Zweite Liga fest.

FRANKENTHAL. Die TG-Herren könnten allerdings mit einem hohen Sieg das letzte Fünkchen Hoffnung des Tabellenvorletzten Dürkheimer HC auf den Klassenverbleib erhalten. Jedoch spricht alles dafür, dass die Dürkheimer ein Jahr nach dem Abstieg aus der Zweiten Bundesliga in die nächsttiefere Klasse durchgereicht werden. Denn der heutige Gegner der Frankenthaler, der Drittletzte TEC Darmstadt, hat mit 28:27 Treffern ein weitaus besseres Torverhältnis als der DHC (23:38).
Die Dürkheimer spielen am Samstag zeitgleich zu Hause gegen den Tabellenzweiten TuS Obermenzing, der in der vergangenen Woche noch bei der TG gewonnen, sich dann allerdings durch eine 0:3-Niederlage beim TSV Schott Mainz aus dem Titelrennen verabschiedet hatte. Für Obermenzing geht es somit am letzten Spieltag genauso wie für die TG Frankenthal um nichts mehr.

Direkter WiederaufstiegSechs Punkte Vorsprung vor dem Zweiten Obermenzing, mit 44 Toren der mit Abstand beste Sturm, und mit nur 19 Gegentreffern die mit Abstand beste Abwehr der Liga – keine Frage, die TG-Herren kehren zu Recht ein Jahr nach dem Abstieg wieder in die Zweite Bundesliga zurück. Doch richtig zufriedenstellend war die Spielweise der Frankenthaler zuletzt nicht immer gewesen.
Gerade im Vergleich mit dem TuS Obermenzing auf eigenem Platz ließ die Truppe von Trainer Hans-Christian Damm den letzten Willen, den letzten Biss vermissen, schon vorzeitig alles klarmachen zu wollen. Die Niederlage war am Ende die Höchststrafe für eine lange Zeit überlegen geführte Begegnung.
„Das Auslassen von Torchancen zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison“, hadert Damm. Zuvor hatte die TG in Dürkheim und Mainz jeweils knapp 3:2 gewonnen. Auch gegen Schlusslicht Wacker München fielen die erlösenden Tore erst in der zweiten Halbzeit.

Der Druck ist wegOb das nun ausgerechnet am letzten Spieltag in Darmstadt anders läuft? Letztlich ist die Luft raus aus der Saison. Und für den Samstag sind wieder tropische Temperaturen gemeldet, was die Laufbereitschaft trüben könnte. Auf der anderen Seite ist nun bei der TG der Druck weg, den Betriebsunfall Abstieg aus der Zweiten Bundesliga reparieren zu müssen.
Das Training hat die Mannschaft unter der Woche schon runtergefahren, wie Damm einräumt. „Wir haben unser Ziel erreicht. Man muss den Spielern dann auch ein wenig Ruhe geben. Die haben alle noch ein Privatleben, Studium und Klausuren“, meint er. Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe die Mannschaft viel investiert. Aber natürlich wolle man zum Abschluss in Darmstadt noch ein ordentliches Spiel hinlegen. „Dafür sind die Jungs ehrgeizig genug. Es sind alles Wettkämpfer“, betont Damm. Der Kader soll dem vom vergangenen Wochenende entsprechen.

Rheinpfalz: „TG-Herren machen Aufstieg perfekt“ (24.06.2019)

Frankenthaler Regionalligist sichert sich vorzeitig Titel und kehrt in Zweite Bundesliga zurück – Sieg über Wacker München nach 1:2 gegen TuS Obermenzing

FRANKENTHAL. Feldhockey-Regionalligist TG Frankenthal ist zurück in der Zweiten Bundesliga. Nach der 1:2 (1:0)-Niederlage am Samstag gegen den Tabellenzweiten TuS Obermenzing gewann die TG gestern 5:0 (1:0) gegen Schlusslicht Wacker München. Weil Obermenzing gestern 0:3 in Mainz verlor, ist die Titelentscheidung bereits vor dem letzten Spieltag gefallen.
Gejubelt haben die Herren allerdings erst 45 Minuten nach dem Schlusspfiff der Partie gegen Wacker München. Durch die Niederlage von Obermenzing in Mainz hat Spitzenreiter TG wieder sechs Punkte Vorsprung, ist somit vor dem letzten Spiel in Darmstadt nicht mehr einzuholen. Hätte Obermenzing gewonnen, wären die Frankenthaler aber immer noch mit drei Punkten Vorsprung und dem klar besseren Torverhältnis in den letzten Spieltag gegangen.
So herrschte gestern Nachmittag Freude im TG-Lager. Das war nach dem Spitzenspiel am Samstag gegen Obermenzing noch anders. 50 Minuten lang hatte die TG diese Begegnung überlegen gestaltet, verlor dann aber 1:2. Dabei war die TG früh durch ein schön herausgespieltes Tor in Führung gegangen: Nach einem Solo passte Kapitän Johannes Gans auf Timo Schmietenknop, der legte quer auf den Torschützen Fridolin Lüschen – 1:0 (12.). Die Gäste blieben anfällig, wenn schnell kombiniert wurde. Nach einem Solo von Schmietenknop verpasste Alexander Cunningham das 2:0 (26.). Die Gastgeber waren feldüberlegen, spielten aber nicht mit dem letzten Biss. Die Münchner hatten im ersten Durchgang nur eine gute Chance. TG-Torwart Thimo Bernet reagierte nach einer Strafecke klasse.
Nach dem Seitenwechsel blieb die TG zunächst dominant, bekam den Ball aber nicht ein weiteres Mal im gegnerischen Tor unter. Sven Becker traf nur den Pfosten. Das 2:0 hätte angesichts der Kräfteverhältnisse wohl die Entscheidung bedeutet. Unerklärlicherweise verloren die Frankenthaler etwa 20 Minuten vor Schluss den Faden. Der TG unterliefen viele leichte Fehler und Ballverluste, was den Tabellenzweiten zurück ins Spiel brachte. Wobei die Chancen der Gäste nicht wirklich zwingend waren.
Leon Reuter gelang trotzdem der Ausgleich. Auch das 1:2 durch Maximilian Angermair (68.) war mehr der Sorglosigkeit der TG zuzuschreiben als den Offensivbemühungen der Gäste. Gans verpasste nach einer Strafecke das Tor knapp. Die Partie war gelaufen, Obermenzing war zurück im Titelrennen. „Wir waren heute nicht wach genug und haben die Tore nicht gemacht“, haderte TG-Trainer Hans-Christian Damm.

Glanzloser PflichtsiegGegen den nach der 1:10-Niederlage am Vortag in Mainz feststehenden Absteiger Wacker München taten sich die TG-Herren dann gestern in der ersten Halbzeit ebenfalls nicht leicht. Die Gastgeber waren zwar komplett feldüberlegen, kamen aber nur zu wenigen Chancen. Auch die frühe Führung durch Marius Haber nach einer Strafecke änderte nichts daran. Im Kreis der Münchner war es oft eng, die TG kam nicht durch. In der 45. Minute kamen die Gäste zu ihrer ersten wirklichen Chance, doch Daniel Sturm schien selbst überrascht. Das 2:0 durch Lauritz Fuchs (48.) wurde gefeiert. Es war eine Erlösung. Johannes Gans traf zum 3:0 (57.), Fridolin Lüschen zum 4:0 (63.) und Timo Schmietenknop zum 5:0 (69.).
So spielten sie
TG Frankenthal – TuS Obermenzing 1:2
TG Frankenthal: Bernet (Scharfenberger) – Becker, Cunningham, Hayn, Fuchs, Gans, Schmietenknop, Lüschen, Beck, Zurke, Haber, Schwindt, Kohlmann, Firsching, Schneider, Reinhard
TuS Obermenzing: Meiler – Lieberl, Poth, Deim, Stephan, Reuter, Eggert, Walter, Tanneberger, Angermair, Berendt, Nauck, Kranz, Neumeier, Dahm, Krüger
Tore: 1:0 Lüschen (12.), 1:1 Reuter (59.), 1:2 Angermair (68.) – Strafecken: 2/0 – 1/0 – Beste Spieler: Gans, Becker – Dahm, Angermair – Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Neideck (Neustadt)/Vossebein (Neunkirchen).

TG Frankenthal – Wacker München 5:0
TG Frankenthal: Bernet (Scharfenberger) – Becker, Cunningham, Hayn, Fuchs, Gans, Schmietenknop, Lüschen, Beck, Zurke, Haber, Schwindt, Kohlmann, Firsching
Wacker München: Fischer (Heß) – Krauss, Yannick Podschlapp, Schavoir, Winkler, Schamier, Rünzi, Blaschke, Sturm, Wohltat, Lukas Podschlapp, Ludwig Weinzier, Husarek
Tore: 1:0 Haber (8., Strafecke), 2:0 Fuchs (48.), 3:0 Gans (57.), 4:0 Lüschen (63.), 5:0 Schmietenknop (69.) – Strafecken: 4/1 – 0/0 – Beste Spieler: Gans, Zurke – Fischer, Wohltat – Zuschauer: 150 – Schiedsrichter: Bulla (Neustadt)/Brocker (Saarbrücken).

Rheinpfalz:“Frankenthal verpasst Aufstieg“ (23.06.2019)

Regionalligist TG Frankenthal hat gestern durch eine 1:2 (1:0)-Niederlage im Spitzenspiel gegen den Zweiten TuS Obermenzing die vorzeitige Rückkehr in die Zweite Bundesliga verpasst. Spitzenreiter Frankenthal hat noch drei Punkten Vorsprung vor Obermenzing und das klar bessere Torverhältnis. Selbst bei einem Sieg gegen Schlusslicht Wacker München heute (12 Uhr) hat die TG jedoch – bei gleichzeitigem Sieg des TuS in Mainz – vor dem letzten Spieltag den Aufstieg noch nicht ganz sicher. Das TG-Tor schoss Fridolin Lüschen (12.), für Obermenzing trafen Leon Reuter (59.) und Maximilian Angermair (68.).

Rheinpfalz:“Karten vermeiden und zwingender auftreten“ (22.06.2019)

Regionalligist TG Frankenthal kann heute mit einem Sieg gegen Obermenzing Aufstieg klarmachen – Morgen Wacker München auf Jahnplatz zu Gast

FRANKENTHAL. Macht Hockey-Regionalligist TG Frankenthal heute im Spiel gegen den Zweitplatzierten TuS Obermenzing (14 Uhr) auf dem Jahnplatz in Sachen Meisterschaft alles klar? Oder müssen die Anhänger der Frankenthaler noch bis morgen warten, wenn um 12 Uhr Schlusslicht Wacker München zu Gast ist? TG-Trainer Hans-Christian Damm hofft auf eine schnelle Klärung der Titelfrage.
Den direkten Wiederaufstieg in die Zweite Bundesliga würde er am liebsten gleich heute mit einem Sieg gegen Obermenzing klarmachen. Noch sei aber keine Meisterschaftsfeier geplant. „In dieser Beziehung haben wir nichts gemacht“, beteuert Damm. Allerdings gehe die TG optimal vorbereitet in die Spiele am Wochenende. Sechs Punkte Vorsprung haben die Frankenthaler drei Spieltage vor Saisonende vor dem heutigen Gast. Obermenzing bleibt nur mit einem Sieg im Titelrennen. Endet die Partie Unentschieden, hätten die Gastgeber morgen gegen Wacker München einen zweiten „Matchball“.Zuletzt hat die TG beim Dürkheimer HC und in Mainz Siege eingefahren, jeweils mit 3:2. Allerdings hat die Mannschaft nicht in allen Spielphasen die Dominanz gezeigt, auf die Hans-Christian Damm gehofft hatte. Wobei der Tabellenführer in beiden Spielen ausreichend Chancen hatte, um diese deutlicher für sich zu entscheiden. Gehapert habe es an deren Verwertung. „Vielleicht ist da im Laufe der Saison etwas die Konzentration verloren gegangen“, mutmaßt der Coach. Er stellt aber klar: „Die Spieler wissen genau, um was es geht.“ Und vor heimischem Publikum den „Betriebsunfall“ Abstieg aus der Zweiten Bundesliga wieder rückgängig machen zu können, das motiviere die Spieler besonders.

Manko ChancenverwertungWas Damm indes nicht so gut gefällt: In den vergangenen Spielen hat sich die TG viele Karten eingehandelt. In Dürkheim musste sie in der Schlussphase in Unterzahl agieren, weil Alexander Cunningham lautstark reklamiert hatte. Auch das könne mit den vergebenen Chancen zusammenhängen, meint Damm. Vielleicht sei da auch die Unzufriedenheit über die eigene Sturmleistung durchgekommen. „Gegen eine bessere Mannschaft wie nun Obermenzing können solche Situationen jedoch spielentscheidend sein“, warnt Hans-Christian Damm. Sein Appell ans Team: „Wir müssen diese Karten vermeiden und zwingender auftreten.“
Auf einer Position wird es am Wochenende eine Veränderung geben: Für Noah Frank, der sich in Mainz einen Muskelbündelriss zuzog, ist die Saison beendet. Für ihn rückt Sebastian Firsching ins Team.
Natürlich hat sich Damm auch Gedanken über das „Was wäre wenn …“ gemacht. Er rechnet damit, dass der heutige Gegner Obermenzing das Spiel so lange wie möglich offen halten will, um die TG möglicherweise hinten heraus nervös zu machen. Dass der Zweitplatzierte die Partie gewinnen muss, um im Titelrennen zu bleiben, das könnte wiederum den Frankenthalern in die Karten spielen. Denn so könnten sich für die Gastgeber Räume ergeben, die genutzt werden können.
Vieles sei nun auch Kopfsache, meint der TG-Coach nicht zuletzt mit Blick auf die zweite Partie morgen gegen den Tabellenletzten Wacker München. Man gehe aber als klarer Tabellenführer ins Wochenende. Die TG hat somit auch den Anspruch, dass sich die Gegner nach der Spielweise der Frankenthaler richten müssen und nicht umgekehrt. „Wir wollen mit der nötigen Lockerheit in die Spiele gehen“, betont Damm.

Rheinpfalz: „TG-Herren legen drei Punkte nach“ (17.06.2019)

MAINZ. Nach dem Derbyerfolg beim Dürkheimer HC am Freitagabend haben sich die ersten Herren der TG Frankenthal in der Ersten Feldhockey-Regionalliga Süd gestern auch beim TSV Schott Mainz mit 3:2 (2:1) durchgesetzt. Die TG kann nun schon am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den TuS Obermenzing den Aufstieg in die Zweite Bundesliga klarmachen.
Das Hinspiel gegen Mainz auf dem heimischen Jahnplatz hatten die Frankenthaler souverän 4:0 gewonnen. Und auch gestern hätte es zu einem ebenso klaren Ergebnis kommen können, berichtete Hans-Christian Damm. „Dazu hätten wir allerdings unsere vielen Chancen nutzen müssen.“ So sei es am Ende einmal wieder unnötigerweise knapp gewesen, meinte der TG-Trainer. Insbesondere aus den Strafecken – in dieser Runde sonst eher eine Stärke der Mannschaft – habe man in Mainz kein Kapital geschlagen. „Die Kurzen Ecken waren diesmal alle nicht gut geschossen“, räumte Damm ein.

Mainzer Anschlusstor
bringt TG aus der RuheDabei habe alles nach Plan begonnen. Nach einem laut Damm „schönen Angriff“ brachte Sandro Reinhard die Gäste in der ersten Minute in Führung. Auch das 2:0 aus TG-Sicht sei hervorragend herausgespielt worden, berichtete der Übungsleiter. „Marius Haber musste nur noch ins leere Tor einschieben. So stellt man sich das als Trainer vor.“ Was die Freude bald trübte: Kurz vor der Halbzeitpause erzielte der TSV Schott, der auf dem vorletzten Tabellenplatz steht, den Anschlusstreffer. „Mainz hat um jeden Ball gekämpft. Wir waren da etwas zu nachlässig“, haderte Damm.
Für großen Jubel aufseiten der mitgereisten Frankenthaler Fans sorgte nach dem Seitenwechsel Alexander Cunningham. Nach einem Dribbling von der Mittellinie in den gegnerischen Schusskreis gelang dem Stürmer per Argentinischer Rückhand das 3:1 aus Frankenthaler Sicht. „Ein Traumtor“, kommentierte Damm.
Es blieb jedoch spannend: Per Siebenmeter verkürzten die Mainzer auf 3:2. Da habe man sich aus der Ruhe bringen lassen, ärgerte sich der TG-Trainer. „Anstatt nach dem 3:1 alles klar zu machen, waren wir viel zu lässig. Da müssen wir noch abgeklärter werden und konzentrierter zu Werke gehen. Auch spielerisch kann das noch besser werden.“ Zum Schluss habe man die Führung aber gut über die Zeit gebracht, meinte Damm. „Aufgrund der vielen Chancen, die wir hatten, war der Sieg auf jeden Fall verdient.“ Das Wichtigste: Das Ziel, am Wochenende sechs Punkte zu holen, habe man erreicht.
Mit nunmehr 27 Zählern führt die TG die Tabelle in der Ersten Regionalliga Süd an. Der Vorsprung auf den Zweiten und nächsten Gegner TuS Obermenzing beträgt sechs Punkte. Mit einem weiteren Sieg am kommenden Samstag, 14 Uhr, zu Hause gegen die Münchner können die Frankenthaler vorzeitig den direkten Wiederaufstieg in die Zweite Bundesliga besiegeln.

Rheinpfalz: „TG weiter auf Titelkurs“ (15.06.2019)

2:0 heißt es in Sachen Derby in dieser Saison für die TG Frankenthal. Nach dem 4:1 im Hinspiel gewann die TG auch gestern Abend das Rückspiel beim Dürkheimer HC 3:2 (2:0). Die Frankenthaler bleiben damit weiter auf Titelkurs, während der DHC gegen den Abstieg kämpft.

Bad Dürkheim. Die Partie unter Flutlicht begann ausgeglichen, die erste Chance verzeichnete der DHC mit einem noch eher als Schüsschen zu bezeichnenden Versuch von Lasse Nehrdich, der rechts am Tor vorbei strich (2.). Zwei Minuten später hatte auch die TG ihre erste Gelegenheit. Timo Schmietenknop passte von der Grundlinie auf Lauritz Fuchs, Frankenthals Stürmer verpasste aber vorm DHC-Kasten.Es entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem erst nach dem 0:1 der Frankenthaler zu erkennen war, dass sich der wahrscheinliche Meister und ein Abstiegskandidat gegenüber stehen. Der Treffer fiel in der 22. Minute. Alexander Cunningham war an der Schusskreisgrenze an den Ball gekommen und ließ Alexander Riedle im DHC-Tor keine Chance. Wieder zwei Minuten später hatte Nehrdich nach beeindruckendem Sprint übers ganze Feld von Jonathan Strauß die Kugel zum DHC-Ausgleich auf dem Schläger, scheiterte aber am stark reagierenden Thimo Bernet. Die erste Strafecke für Frankenthal nutzte Johannes Gans in der 29. Minute zum 2:0. Dürkheim wirkte nervös und ließ in der Folge zwei Kurze Ecken ungenutzt.
Der DHC kam etwas besser aus der Pause. In der 38. Minute legte Nehrdich gut auf Sturmkollege Richard Neu ab, TG-Keeper Bernet war jedoch wieder zur Stelle. Sein Gegenüber war nach einer erneuten Strafecke ohne jede Abwehrchance (40.). Sandro Reinhard hatte sie hereingegeben, der Ball wurde mustergültig für Gans gestoppt, der die Kugel ins Netz donnerte. In der Folge hielt ein gut aufgelegter Torwart Riedle den DHC im Spiel, warf sich vor den Ball, den die TG mit blitzschnellem Konter in den Schusskreis gebracht hatte (43.), und parierte auch gegen Timo Schmietenknop (50.).
Zuvor hatte sich der manchmal unglücklich agierende Torben Förster durch die TG-Abwehr gekämpft, war schon im Fallen, als er den Ball noch über TG-Keeper Bernet lupfen konnte. Plötzlich kam Dürkheim, Frankenthal schien nicht mehr so siegessicher wie zuvor. Prompt fiel der Anschlusstreffer. Nach einigem Hin und Her im TG-Schusskreis hob Strauß die Kugel über Bernet ins Netz (58.). Doch das Dürkheimer Aufbäumen kam zu spät, auch die doppelte Überzahl nach einer Gelben Karte kurz vor Schluss für Cunningham wegen ständigen Reklamierens konnten die Gastgeber nicht nutzen. „Das haben wir nicht gut gespielt am Ende“, kommentierte DHC-Coach Andreas Schanninger die Schlussphase. Davor war er mit Willen und Mentalität seines Teams zufrieden – ab dem Anschlusstreffer. Deutlich kritisierte er dagegen Halbzeit eins: „Wir waren zu weit weg, hatten nicht den nötigen Biss.“ Gleichzeitig trauerte der Dürkheimer Trainer vergebenen Chancen hinterher, unter anderem dem Strauß-Konter und einem Schuss nach einer Strafecke, der vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang (33.). „Dann steht es vielleicht 1:1 oder nur 1:2 und alles sieht anders aus“, sagte Schanninger. Wieder hatte seine Mannschaft Pech mit Verletzungen, kurz vor der Partie fiel Patrick Schappert aus, während des Spiels verletzten sich noch Leon Franken und Jens Paul.
Wesentlich besser war die Laune nach dem Abpfiff bei Schanningers Gegenüber Hans-Christian Damm. Der TG-Trainer, von Volker Schwindt fröhlich im Vorbeilaufen „Erfolgscoach“ genannt, hatte von seiner Truppe „phasenweise ein gutes Spiel gesehen“. Allerdings habe es das Team nach dem 1:3 der Dürkheimer nochmal unnötig spannend gemacht. „So nervenaufreibend hätte ich das zum Ende hin nicht gebraucht, aber so ist es halt im Derby“, sagte Damm, der mit seiner Mannschaft am Sonntag gleich wieder ran muss. Es geht zum TSV Schott Mainz, der einen Punkt hinter dem DHC steht, aber vier Spiele weniger hat. Die Dürkheimer könnten Nachbarschaftshilfe vom Titelaspiranten brauchen.
So spielten sie
Dürkheimer HC: Riedle (Pacyna) – Mehrain, Richard Neu, Julius Neu, Dörr, Dopp, Nehrdich, Strauß, Franken, Förster, Schmitt, Paul, Sturm, Schappert, Crossett, Stiefenhöfer
TG Frankenthal: Bernet (Scharfenberger) – Becker, Cunningham, Hayn, Fuchs, Gans, Schmietenknop, Lüschen, Beck, Zurke, Haber, Schwindt, Kohlmann, Schneider, Frank, Reinhard
Tore: 0:1 Cunningham (22.), 0:2 Gans (29., Strafecke), 0:3 Gans (40., Strafecke), 1:3 Förster (45.), 2:3 Strauß (58.) – Strafecken: 2/0 – 3/2 – Grüne Karten: Dopp – Zurke – Gelbe Karte: Cunningham – Beste Spieler: Riedle, Nehrdich – Bernet, Gans – Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Lubrich (Ludwigshafen)/Metz (Kaiserslautern).

Rheinpfalz:“Das ist eine Psychonummer“ (14.06.2019)

Interview: Wenn heute Abend um 20 Uhr der Dürkheimer HC zu Hause auf die TG Frankenthal trifft, ist Derbyzeit in der Ersten Hockey-Regionaliga Süd. Wir haben mit den Trainern Andreas Schanninger und Hans-Christian Damm über Nachbarschaftsduelle, die schiefe Tabelle und den Kampf gegen die finanzstarken Vereine in Mannheim gesprochen.

Herr Schanninger, Herr Damm, welchen Stellenwert hat das Derby? Schanninger: Derby ist Derby, unabhängig von Liga oder Situation. Auch wenn ein paar Tabellenplätze dazwischen liegen: Es geht für beide Mannschaften um was. Ich freu’ mich drauf.
Damm: Das sehe ich genauso. Ich habe von genug Frankenthaler Fans gehört, wie wichtig das Spiel für sie ist.

Was sind Ihre persönlichen Derby-Höhepunkte aus der Vergangenheit? Damm: In der Zweiten Bundesliga auswärts in Dürkheim in der Aufstiegssaison. Beim Hinspiel war ich verletzt, im Rückspiel habe ich mitgespielt. Es war mein letztes Derby.
Schanninger: Es sind so viele. Ich will keins rausnehmen, aber die gewonnenen waren immer interessanter. In den Teams ist aber so viel Fluktuation, selten treffen gleiche Mannschaften aufeinander. Anfang der 1990er-Jahre bist du mit den Jungs groß geworden und hast dich in der ersten Herrenmannschaft immer noch „bekämpft“. Jetzt sind wir zwei Pfälzer Teams, die versuchen, die Fahne hochzuhalten.

Man darf ja jetzt straffrei zwischen TG und DHC hin- und herwechseln …Schanninger: Das ist eine Mentalitätssache. Das muss jeder selbst wissen.
Damm: Das kann jeder für sich beurteilen, ob er es gut oder schlecht findet. Ich glaube, die Mentalität ist mittlerweile lockerer.
Schanninger: Früher hast du dich für einen Verein entschieden, warst mit Herzblut dabei. Heute ist das wie in allen Lebenslagen: Gefällt dir die App nicht mehr, lösch sie, nimm die nächste, such’ dir den einfachen Weg. Es ist schade, dass Clubs auf Kosten von anderen versuchen zu überleben.
Damm: Das Problem haben die Mannschaften in den unteren Ligen generell. Große Clubs kommen und holen die Spieler weg.
Schanninger: Wenn die Jungs, die in der Region spielen, noch bei uns wären, könnten wir eine, vielleicht zwei Ligen höher spielen. Aber es wird trotzdem ein gutes Derby werden.

Herr Schanninger, das Hinspiel hat der DHC verloren …Schanninger: In der Hinserie war das eine Katastrophe mit den ganzen Verletzungen. Da mussten wir wirklich tief in die Spielerkiste greifen. Jetzt sind ein paar Jungs zurückgekommen, es läuft besser. In der Hinserie hatten wir nie eine richtige Chance, nicht nur bei der TG. Hätten wir die vielen Verletzten nicht gehabt, würden wir nicht da unten rumkrebsen.

Das heißt, Christian Mayerhöfer und Uwe Krauß spielen nicht wieder?Schanninger: (lacht) Lasst euch überraschen. Wer weiß das schon?

Herr Damm, Sie können befreit in das Spiel gehen, waren beim Hinspiel noch nicht Trainer bei der TG. Damm: Wir haben ein Ziel vor Augen, unabhängig davon, ob das ein Derby ist oder nicht. Wir wollen die drei Punkte holen, wollen aufsteigen.

Sie hatten jetzt beide rund drei Wochen Pause …Schanninger: Suuuper für den Rhythmus. Aber stellen Sie Ihre Frage … (lacht)

Das war schon fast die Frage. Herr Damm, Herr Schanninger ist offenbar nicht begeistert. Wofür hat die TG die Pause genutzt? Damm: (lacht mit) Na ja, wir hatten ja Strohhutfest … Es wäre besser, die Saison wäre nicht so langgestreckt. Die Jungs wollen auch mal in Urlaub, sind berufstätig, da ist es schwer, alle beisammen zu haben fürs Training.

Wie haben Sie versucht, den Rhythmus aufrechtzuerhalten? Schanninger: Du kannst nur trainieren, versuchen, Trainingsspiele zu organisieren. Der Spielplan nervt. Diese schiefe Tabelle ist eine Katastrophe. Mal hast du vier Spiele in neun Tagen, dann wieder zwei Wochen nix, dann ein Spiel, wieder Pause. Kontinuität wäre besser. Wir sind erst Ende Juni fertig und müssten zwei, drei Wochen später wieder in die Vorbereitung.
Damm: Wir haben noch fünf Spiele, ihr noch zwei. Es kann nicht sein, dass kurz vor Saisonende noch so ein Schiefstand in der Tabelle ist. Wenn wir den Aufstieg schaffen, können wir wirklich fast direkt anfangen, uns auf die Zweite Bundesliga vorzubereiten.

Herr Schanninger, was kann die TG noch aufhalten? Außer dem DHC …Schanninger: Die TG kann sich nur selbst im Weg stehen. Das ist eine Psychonummer. In diesen Pausen hast du zu viel Zeit, nachzudenken, was du zu verlieren hast, warum plötzlich wieder alles offen sein kann. Spielerisch, individuell ist die TG das beste Team der Liga, hat eine ausgeglichene Saison gespielt. Aber die Tabelle ist schief, und das sieht alles komisch aus. Damit muss man sich auseinandersetzen, stabil sein. Das Köpfchen spielt mit.

Herr Damm, sind Ihre Jungs stabil? Damm: Wir haben in der Halle gezeigt, dass wir zum Ende der Saison unsere Leistung abrufen können. Wir können viel rausziehen, um stabil zu bleiben. Wir stehen nicht unverdient an der Tabellenspitze.

Heißt, Sie sind als Psychologe gefragt? Damm: Natürlich, wenn du beim Leistungssport im Kopf nicht klar bist, bringst du deine Leistung nicht. Da kannst du fit sein, wie du willst, du machst trotzdem Fehler.

Wie sieht es im Kader aus? Fallen Spieler verletzt aus? Schanninger: Nö.
Damm: Bei uns sind alle fit.

Gibt es etwas, womit Sie einander noch überraschen können? Schanninger: Wenn wir in Pink spielen. (lacht)
Damm: Ich sag mal: Nein… (lacht) Am Ende ist es Hockey, was wir spielen, da gibt’s nicht mehr viel, womit wir den anderen überraschen können.
Schanninger: Warum sollten die TG-Jungs was ändern, wenn sie erfolgreich gespielt haben? Das wär ja Quatsch, das würde die Mannschaft nur verunsichern.
Damm: Das ist bei euch ja ähnlich. Ihr habt in der Rückrunde gut gepunktet. Warum solltet ihr von dem Plan abweichen, der funktioniert?
Schanninger: Es wird von der Tagesform abhängen. Die Karten liegen ganz klar bei der TG, wir haben eine Chance als Underdog.

Herr Damm, Sie haben kein Problem mit der Favoritenrolle? Damm: Nein, warum? Wir sind der Favorit. Was gibt’s da groß drumrumzureden?

Sind Ihre Vereine noch die Speerspitze des Pfälzer Hockeys, … Schanninger: Eher ein Zweizack.

… oder wie beurteilen Sie die Entwicklung im Pfälzer Hockey? Damm: Die Tendenz geht nach unten, da kann man sich schon Sorgen machen, wenn man sieht, wo unsere Vereine herkommen, was für Erfolge gefeiert wurden. In beiden Vereinen ist eine Trendwende zu erkennen. Aber mit der Konkurrenz auf der anderen Rheinseite (Anm. der Red.: die Mannheimer Vereine TSV und MHC) ist es schwer.
Schanninger: Es ist schon lange absehbar, wie sich die Situation in Rheinland-Pfalz entwickelt. Da müsste sich etwas ändern. Dafür braucht es einen ganzheitlichen Gedanken, den sehe ich nicht. Viele Vereine denken nur an sich – auf Kosten der anderen, schon mit Abwerben im Kinder- und Jugendbereich. Viele kleine Vereine gibt es schon nicht mehr. Die wenigen leistungsorientierten Spieler fühlen sich gleich zu Höherem berufen und springen in Mannheim unter ferner liefen rum, statt hier eine wichtige Rolle zu spielen. Hans hat Recht, dass es bei der TG oder bei uns eine Trendwende gibt. Aber das wird nicht reichen, um in zehn Jahren noch hier Derbys zu spielen. Ich halte nichts vom Zentralisieren von Kräften. Wie Hans sagt: Der Kampf ist schwierig.

Aussichtslos? Schanninger: Wenn es aussichtslos wäre, wäre ich nicht mehr da. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, und es kostet viel Kraft. Aber ich will es nicht aufgeben.
Damm: Man muss den Kampf annehmen. Wir können beide gegen den TSV oder den MHC finanziell nicht gewinnen. Wir müssen was anders machen. Wir wollen eine Philosophie schaffen, damit die Jugendspieler bei uns bleiben. Das ist schwierig.
Schanninger lacht.

Er lacht schon …Schanninger: Nein, im Ernst, das ist richtig, es ist wirklich schwierig.
Damm: Aber wenn wir es nicht probieren, können wir den Verein abmelden. Wenn wir die Besten verlieren – gut, dann müssen wir es schaffen, dass fünf Gute dahinter sind.
Schanninger: Wobei dann wieder die Mentalität von vorhin ins Spiel kommt – die müssen bereit sein, das mitzutragen, und sich nicht den einfacheren Weg suchen.
Damm: Genau! Bei uns ist in Frankenthal in den letzten Jahren erfolgreich gearbeitet worden. Ob es die richtige Richtung ist, wird man in zehn, 15 Jahren sehen.

In der Hoffnung, dass es dann wieder Derbys in der Zweiten Liga gibt? Damm: Das wäre schön.
Schanninger: (lacht) Mal sehen, ob es dann noch ein Ligasystem gibt oder ob wir dann nur noch die Vorspiele für die FIH-Pro-League machen.

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