Monat: Juni 2019

Rheinpfalz: „Heil in Offensive suchen“ (15.06.2019)

TG-Damen in Regionalliga in Frankfurt und Mainz zu Gast

Frankenthal. Nach knapp dreiwöchiger Spielpause steht für die ersten Damen der TG Frankenthal am Wochenende in der Feldhockey-Regionalliga Süd der nächste Doppelspieltag an. Am Samstag (14 Uhr) treffen die Frankenthalerinnen auswärts auf den SC Frankfurt 1880, am Sonntag (16 Uhr) steht die Partie beim TSV Schott Mainz an. Die TG-Damen wollen weiter punkten.
Mit der Entwicklung seines Teams ist TG-Trainer Rainer Schwenk zufrieden. Vor der Pfingtspause holten die Frankenthalerinnen in zwei Heimspielen einen souveränen 1:0-Heimsieg gegen den HTC Stuttgarter Kickers und ein hart erkämpftes 3:3 gegen die HG Nürnberg, die Schwenk als Favoriten im Kampf um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga sieht. Dass seinen Schützlingen gegen den spielstarken Tabellenführer in der Schlussphase unter großem Druck noch der Ausgleich gelang, ist für den Coach Beleg dafür, dass die Mannschaft nach dem Abstieg in der Halle deutlich gefestigter auftritt.
Spielerisch habe man in den vergangenen Wochen Fortschritte erzielt, betont Schwenk. Das Team komme mit der offensiveren Ausrichtung mit drei Verteidigerinnen und einer vorgezogenen Innenverteidigerin sehr gut zurecht: „Der Spielaufbau funktioniert. Wenn wir den Ball haben, geht es schnell nach vorne.“ Einziges Manko: „Unsere Torausbeute könnte besser sein. Daran müssen wir weiter arbeiten.“ Leichte Defizite sieht der Übungsleiter auch noch im konditionellen Bereich. „Da müssen die Mädels noch etwas trainingsfleißiger werden. Wer länger läuft, gewinnt“, betont Schwenk.
Auch am Wochenende traut er seiner Mannschaft wieder einiges zu: „Wir dürfen nur nicht aufhören, zielstrebig Hockey zu spielen. Dann hat es jeder Gegner gegen uns schwer.“ Mindestens drei Punkte will er in den kommenden beiden Spielen holen, gerne natürlich auch mehr.
Weil sich die TG mit 14 Zählern im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt hat, sollte sie mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. „Wir können am Wochenende ohne Druck spielen. Das könnte ein Vorteil sein, zumal Frankfurt Ambitionen nach oben hat“, sagt Schwenk. Mit den Hessinnen haben die TG-Damen noch eine Rechnung offen: Das Hinspiel auf dem Jahnplatz ging 0:2 verloren. Gegen den TSV Schott Mainz, der am Sonntag Gegner der TG ist, holten die Frankenthalerinnen im September zu Hause ein 1:1.
Die vom ehemaligen TG-Spieler Erik Koppenhöfer trainierten Frankfurterinnen sind aktuell mit 21 Punkten Tabellenzweiter, haben aber bereits zwei Spiele mehr absolviert als Frankenthal und Mainz. Der TSV Schott rangiert mit 17 Zählern als Vierter einen Platz vor der TG.
Ob die dreiwöchige Unterbrechung so kurz vor dem Saisonende eine willkommene Ruhephase oder doch eher hinderlich war, kann Rainer Schwenk nicht sagen. „Für unsere angeschlagenen Spielerinnen war die Pause natürlich gut, um zu regenerieren. Wegen Klassenfahrten und Pfingsturlaub haben im Training aber auch immer wieder Spielerinnen gefehlt“, berichtet der TG-Trainer.
Verzichten muss er am Wochenende auf Elisa Haselmaier, die wegen eines Bänderrisses die restlichen Rückrundenspiele verpassen wird, und Jana Reither, die am Wochenende als Schiedsrichterin im Einsatz sein wird. Nachwuchsspielerin Emma Finke werde nach überstandener Oberschenkelverletzung wohl wieder spielen können. Annika Koch und Alisa Hoffmann, die in den letzten beiden Partien gesundheitlich angeschlagen waren, seien wieder fit, berichtet Schwenk.

Rheinpfalz: „TG weiter auf Titelkurs“ (15.06.2019)

2:0 heißt es in Sachen Derby in dieser Saison für die TG Frankenthal. Nach dem 4:1 im Hinspiel gewann die TG auch gestern Abend das Rückspiel beim Dürkheimer HC 3:2 (2:0). Die Frankenthaler bleiben damit weiter auf Titelkurs, während der DHC gegen den Abstieg kämpft.

Bad Dürkheim. Die Partie unter Flutlicht begann ausgeglichen, die erste Chance verzeichnete der DHC mit einem noch eher als Schüsschen zu bezeichnenden Versuch von Lasse Nehrdich, der rechts am Tor vorbei strich (2.). Zwei Minuten später hatte auch die TG ihre erste Gelegenheit. Timo Schmietenknop passte von der Grundlinie auf Lauritz Fuchs, Frankenthals Stürmer verpasste aber vorm DHC-Kasten.Es entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem erst nach dem 0:1 der Frankenthaler zu erkennen war, dass sich der wahrscheinliche Meister und ein Abstiegskandidat gegenüber stehen. Der Treffer fiel in der 22. Minute. Alexander Cunningham war an der Schusskreisgrenze an den Ball gekommen und ließ Alexander Riedle im DHC-Tor keine Chance. Wieder zwei Minuten später hatte Nehrdich nach beeindruckendem Sprint übers ganze Feld von Jonathan Strauß die Kugel zum DHC-Ausgleich auf dem Schläger, scheiterte aber am stark reagierenden Thimo Bernet. Die erste Strafecke für Frankenthal nutzte Johannes Gans in der 29. Minute zum 2:0. Dürkheim wirkte nervös und ließ in der Folge zwei Kurze Ecken ungenutzt.
Der DHC kam etwas besser aus der Pause. In der 38. Minute legte Nehrdich gut auf Sturmkollege Richard Neu ab, TG-Keeper Bernet war jedoch wieder zur Stelle. Sein Gegenüber war nach einer erneuten Strafecke ohne jede Abwehrchance (40.). Sandro Reinhard hatte sie hereingegeben, der Ball wurde mustergültig für Gans gestoppt, der die Kugel ins Netz donnerte. In der Folge hielt ein gut aufgelegter Torwart Riedle den DHC im Spiel, warf sich vor den Ball, den die TG mit blitzschnellem Konter in den Schusskreis gebracht hatte (43.), und parierte auch gegen Timo Schmietenknop (50.).
Zuvor hatte sich der manchmal unglücklich agierende Torben Förster durch die TG-Abwehr gekämpft, war schon im Fallen, als er den Ball noch über TG-Keeper Bernet lupfen konnte. Plötzlich kam Dürkheim, Frankenthal schien nicht mehr so siegessicher wie zuvor. Prompt fiel der Anschlusstreffer. Nach einigem Hin und Her im TG-Schusskreis hob Strauß die Kugel über Bernet ins Netz (58.). Doch das Dürkheimer Aufbäumen kam zu spät, auch die doppelte Überzahl nach einer Gelben Karte kurz vor Schluss für Cunningham wegen ständigen Reklamierens konnten die Gastgeber nicht nutzen. „Das haben wir nicht gut gespielt am Ende“, kommentierte DHC-Coach Andreas Schanninger die Schlussphase. Davor war er mit Willen und Mentalität seines Teams zufrieden – ab dem Anschlusstreffer. Deutlich kritisierte er dagegen Halbzeit eins: „Wir waren zu weit weg, hatten nicht den nötigen Biss.“ Gleichzeitig trauerte der Dürkheimer Trainer vergebenen Chancen hinterher, unter anderem dem Strauß-Konter und einem Schuss nach einer Strafecke, der vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang (33.). „Dann steht es vielleicht 1:1 oder nur 1:2 und alles sieht anders aus“, sagte Schanninger. Wieder hatte seine Mannschaft Pech mit Verletzungen, kurz vor der Partie fiel Patrick Schappert aus, während des Spiels verletzten sich noch Leon Franken und Jens Paul.
Wesentlich besser war die Laune nach dem Abpfiff bei Schanningers Gegenüber Hans-Christian Damm. Der TG-Trainer, von Volker Schwindt fröhlich im Vorbeilaufen „Erfolgscoach“ genannt, hatte von seiner Truppe „phasenweise ein gutes Spiel gesehen“. Allerdings habe es das Team nach dem 1:3 der Dürkheimer nochmal unnötig spannend gemacht. „So nervenaufreibend hätte ich das zum Ende hin nicht gebraucht, aber so ist es halt im Derby“, sagte Damm, der mit seiner Mannschaft am Sonntag gleich wieder ran muss. Es geht zum TSV Schott Mainz, der einen Punkt hinter dem DHC steht, aber vier Spiele weniger hat. Die Dürkheimer könnten Nachbarschaftshilfe vom Titelaspiranten brauchen.
So spielten sie
Dürkheimer HC: Riedle (Pacyna) – Mehrain, Richard Neu, Julius Neu, Dörr, Dopp, Nehrdich, Strauß, Franken, Förster, Schmitt, Paul, Sturm, Schappert, Crossett, Stiefenhöfer
TG Frankenthal: Bernet (Scharfenberger) – Becker, Cunningham, Hayn, Fuchs, Gans, Schmietenknop, Lüschen, Beck, Zurke, Haber, Schwindt, Kohlmann, Schneider, Frank, Reinhard
Tore: 0:1 Cunningham (22.), 0:2 Gans (29., Strafecke), 0:3 Gans (40., Strafecke), 1:3 Förster (45.), 2:3 Strauß (58.) – Strafecken: 2/0 – 3/2 – Grüne Karten: Dopp – Zurke – Gelbe Karte: Cunningham – Beste Spieler: Riedle, Nehrdich – Bernet, Gans – Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Lubrich (Ludwigshafen)/Metz (Kaiserslautern).

A-Mädchen Oberliga gewinnen gegen Dürkheimer HC

Am 13.06.2019 traten die A-Mädchen auf dem Jahnplatz gegen das Team aus Bad Dürkheim an.
In der ersten Halbzeit boten sich Chancen für beide Teams, die zunächst ungenutzt blieben. Kurz vor der Pause gelang Kara Ertl der Führungstreffer für die TG-Mädchen.
In der zweiten Halbzeit verlagerte sich das Spiel mehr vor das Tor der Gäste und nach einem schönen Pass von Kara Ertl auf Maja Ackermann fiel das 2:0. Mit diesem Ergebnis endete das Spiel.

Für die TG spielten:
Fiona Weißert (TW), Leonie Hornig, Maren Appel, Maja Ackermann (1), Julia El Sayed, Kara Ertl (1), Lea Janke, Emilia Nölte, Marleen Sander, Annina Schwarz, Antonia Shwarz, Sarah Schwarz, Sara Blase, Carla Zotz, Maxi Wagner und Ina Pöschl.
Trainer: Alexander Kempf, Katharina Koppel und Bastian Schneider

Rheinpfalz: „Erster Schritt auf dem Weg zum großen Ziel“ (13.06.2019)

Zwei Nachwuchsspielerinnen der TG Frankenthal haben über Pfingsten ihr erstes großes Turnier erlebt. Marie Fischer und Hannah Schiller waren für die U16-Nationalmannschaft beim Vier-Nationen-Turnier in Mannheim im Einsatz. Mitgebracht haben die beiden spannende Erfahrungen und auch den Siegerpokal.

Mannheim. Es war gar keine Frage, welche Momente die außergewöhnlichen an dem Pfingstwochenende waren. „Wenn man die Hymne hört, ist das besonders“, sagt Hannah Schiller. Marie Fischer sitzt neben ihrer Teamkollegin und nickt. Es gibt eben keine eindrücklichere Bestätigung dafür, dass ein offizielles Länderspiel ansteht – ein Kribbeln in der Magengegend und Gänsehaut inklusive. Weil es so viel Spaß macht, die Nationalhymne mitzusingen, machten das die deutschen U16-Mädels nach ihrem letzten Match während des Turniers gleich noch einmal. Als die Hymne für die Jungs gespielt wurde, trällerten Marie, Hannah und die anderen Spielerinnen die Melodie einfach noch einmal mit.Die Stimmung war prächtig, was wenig verwunderte, denn die deutschen U16 hatte gerade das traditionsreiche Pfingstturnier auf der Anlage des Mannheimer HC gewonnen. Mehr noch: Am letzten Tag gab es nicht nur den Siegerpokal, sondern zuvor auch noch einen 3:1-Erfolg gegen die Niederlande. „Das war heute euer erster Vergleich mit ihnen, in den nächsten Jahren werden noch einige hinzukommen. Ich hoffe, dass ihr auch die wichtigeren Partien gewinnt“, sagte U16-Bundestrainer Markku Slawyk nach dem Sieg im Prestigeduell gegen den Nachbarn. In den kommenden Jahren werden die deutschen Mädels bei Europa- oder Weltmeisterschaften im Juniorinnenbereich immer wieder auf die Niederlande treffen – Marie und Hannah hoffen, dass sie auch dann mit auf dem Feld stehen werden.
Beziehungsweise es erstmals tun, denn Hannah stand nur in den ersten beiden Partien des Vier-Nationen-Turniers bei den Erfolgen gegen Irland (10:0) und Australien (3:1) auf dem Feld. Gegen die Niederlande wurde die Mittelfeldspielerin geschont – sie hatte Oberschenkelprobleme. „Es war trotzdem eine tolle Erfahrung“, sagt sie.
Marie kam auf drei Einsätze und überzeugte auch im Duell gegen „Oranje“ als rechte Verteidigerin. Beide TG-Spielerinnen zeigten gute Leistungen und machten damit Werbung in eigener Sache. Die Chancen stehen gut, dass sie für den nächsten Lehrgang der Nationalmannschaft wieder eine Einladung erhalten.
Das wäre der nächste Schritt auf dem lagen Weg hin zu dem großen Ziel, das alle Akteurinnen der U16 teilen: eine Teilnahme an den Olympischen Spielen. „Einmal bei Olympia dabei sein, oder bei einer Weltmeisterschaft“, sagt Marie, und ihre Augen strahlen. Noch liegt ein langer Weg vor ihr und Hannah, ehe der große Traum in Erfüllung gehen kann. Aber die ersten Schritte sind immerhin schon gemacht.
Das erste große Turnier war der Lohn für den Aufwand, den die Hockeytalente aus Frankenthal betreiben. Die Schülerinnen trainieren zwei Mal pro Woche im Verein, hinzu kommt eine Einheit mit der Auswahl des rheinland-pfälzischen Verbands. Als I-Tüpfelchen gibt es darüber hinaus die Lehrgänge des Deutschen Hockey-Bundes (DHB). Der nächste ist schon in ein paar Wochen angesetzt, wenn Länderspiele gegen England anstehen. „Es wäre wirklich toll, wenn wir dann wieder nominiert werden“, sagt Hannah.
Für die Aussicht auf weitere Länderspiele üben sich Marie und Hannah gerne in Verzicht – und nehmen viel auf sich. Marie wohnt in Bad Kreuznach und muss zu jedem Training bei der TG von einem Elternteil nach Frankenthal gefahren werden. Die Fahrtzeit für die einfache Strecke liegt bei etwa 45 Minuten. „Die Hinfahrt ist nicht schlimm, da freue ich mich aufs Hockeyspielen“, sagt Marie. „Nur die Rückfahrt ist zäh, da bin ich meistens ausgelaugt.“ Kaputt, aber zufrieden – wie nach dem Sieg beim Vier-Nationen-Turnier in Mannheim. Inklusive eines Prestigeerfolges zum Abschluss gegen die Niederlande.

Rheinpfalz:“Das ist eine Psychonummer“ (14.06.2019)

Interview: Wenn heute Abend um 20 Uhr der Dürkheimer HC zu Hause auf die TG Frankenthal trifft, ist Derbyzeit in der Ersten Hockey-Regionaliga Süd. Wir haben mit den Trainern Andreas Schanninger und Hans-Christian Damm über Nachbarschaftsduelle, die schiefe Tabelle und den Kampf gegen die finanzstarken Vereine in Mannheim gesprochen.

Herr Schanninger, Herr Damm, welchen Stellenwert hat das Derby? Schanninger: Derby ist Derby, unabhängig von Liga oder Situation. Auch wenn ein paar Tabellenplätze dazwischen liegen: Es geht für beide Mannschaften um was. Ich freu’ mich drauf.
Damm: Das sehe ich genauso. Ich habe von genug Frankenthaler Fans gehört, wie wichtig das Spiel für sie ist.

Was sind Ihre persönlichen Derby-Höhepunkte aus der Vergangenheit? Damm: In der Zweiten Bundesliga auswärts in Dürkheim in der Aufstiegssaison. Beim Hinspiel war ich verletzt, im Rückspiel habe ich mitgespielt. Es war mein letztes Derby.
Schanninger: Es sind so viele. Ich will keins rausnehmen, aber die gewonnenen waren immer interessanter. In den Teams ist aber so viel Fluktuation, selten treffen gleiche Mannschaften aufeinander. Anfang der 1990er-Jahre bist du mit den Jungs groß geworden und hast dich in der ersten Herrenmannschaft immer noch „bekämpft“. Jetzt sind wir zwei Pfälzer Teams, die versuchen, die Fahne hochzuhalten.

Man darf ja jetzt straffrei zwischen TG und DHC hin- und herwechseln …Schanninger: Das ist eine Mentalitätssache. Das muss jeder selbst wissen.
Damm: Das kann jeder für sich beurteilen, ob er es gut oder schlecht findet. Ich glaube, die Mentalität ist mittlerweile lockerer.
Schanninger: Früher hast du dich für einen Verein entschieden, warst mit Herzblut dabei. Heute ist das wie in allen Lebenslagen: Gefällt dir die App nicht mehr, lösch sie, nimm die nächste, such’ dir den einfachen Weg. Es ist schade, dass Clubs auf Kosten von anderen versuchen zu überleben.
Damm: Das Problem haben die Mannschaften in den unteren Ligen generell. Große Clubs kommen und holen die Spieler weg.
Schanninger: Wenn die Jungs, die in der Region spielen, noch bei uns wären, könnten wir eine, vielleicht zwei Ligen höher spielen. Aber es wird trotzdem ein gutes Derby werden.

Herr Schanninger, das Hinspiel hat der DHC verloren …Schanninger: In der Hinserie war das eine Katastrophe mit den ganzen Verletzungen. Da mussten wir wirklich tief in die Spielerkiste greifen. Jetzt sind ein paar Jungs zurückgekommen, es läuft besser. In der Hinserie hatten wir nie eine richtige Chance, nicht nur bei der TG. Hätten wir die vielen Verletzten nicht gehabt, würden wir nicht da unten rumkrebsen.

Das heißt, Christian Mayerhöfer und Uwe Krauß spielen nicht wieder?Schanninger: (lacht) Lasst euch überraschen. Wer weiß das schon?

Herr Damm, Sie können befreit in das Spiel gehen, waren beim Hinspiel noch nicht Trainer bei der TG. Damm: Wir haben ein Ziel vor Augen, unabhängig davon, ob das ein Derby ist oder nicht. Wir wollen die drei Punkte holen, wollen aufsteigen.

Sie hatten jetzt beide rund drei Wochen Pause …Schanninger: Suuuper für den Rhythmus. Aber stellen Sie Ihre Frage … (lacht)

Das war schon fast die Frage. Herr Damm, Herr Schanninger ist offenbar nicht begeistert. Wofür hat die TG die Pause genutzt? Damm: (lacht mit) Na ja, wir hatten ja Strohhutfest … Es wäre besser, die Saison wäre nicht so langgestreckt. Die Jungs wollen auch mal in Urlaub, sind berufstätig, da ist es schwer, alle beisammen zu haben fürs Training.

Wie haben Sie versucht, den Rhythmus aufrechtzuerhalten? Schanninger: Du kannst nur trainieren, versuchen, Trainingsspiele zu organisieren. Der Spielplan nervt. Diese schiefe Tabelle ist eine Katastrophe. Mal hast du vier Spiele in neun Tagen, dann wieder zwei Wochen nix, dann ein Spiel, wieder Pause. Kontinuität wäre besser. Wir sind erst Ende Juni fertig und müssten zwei, drei Wochen später wieder in die Vorbereitung.
Damm: Wir haben noch fünf Spiele, ihr noch zwei. Es kann nicht sein, dass kurz vor Saisonende noch so ein Schiefstand in der Tabelle ist. Wenn wir den Aufstieg schaffen, können wir wirklich fast direkt anfangen, uns auf die Zweite Bundesliga vorzubereiten.

Herr Schanninger, was kann die TG noch aufhalten? Außer dem DHC …Schanninger: Die TG kann sich nur selbst im Weg stehen. Das ist eine Psychonummer. In diesen Pausen hast du zu viel Zeit, nachzudenken, was du zu verlieren hast, warum plötzlich wieder alles offen sein kann. Spielerisch, individuell ist die TG das beste Team der Liga, hat eine ausgeglichene Saison gespielt. Aber die Tabelle ist schief, und das sieht alles komisch aus. Damit muss man sich auseinandersetzen, stabil sein. Das Köpfchen spielt mit.

Herr Damm, sind Ihre Jungs stabil? Damm: Wir haben in der Halle gezeigt, dass wir zum Ende der Saison unsere Leistung abrufen können. Wir können viel rausziehen, um stabil zu bleiben. Wir stehen nicht unverdient an der Tabellenspitze.

Heißt, Sie sind als Psychologe gefragt? Damm: Natürlich, wenn du beim Leistungssport im Kopf nicht klar bist, bringst du deine Leistung nicht. Da kannst du fit sein, wie du willst, du machst trotzdem Fehler.

Wie sieht es im Kader aus? Fallen Spieler verletzt aus? Schanninger: Nö.
Damm: Bei uns sind alle fit.

Gibt es etwas, womit Sie einander noch überraschen können? Schanninger: Wenn wir in Pink spielen. (lacht)
Damm: Ich sag mal: Nein… (lacht) Am Ende ist es Hockey, was wir spielen, da gibt’s nicht mehr viel, womit wir den anderen überraschen können.
Schanninger: Warum sollten die TG-Jungs was ändern, wenn sie erfolgreich gespielt haben? Das wär ja Quatsch, das würde die Mannschaft nur verunsichern.
Damm: Das ist bei euch ja ähnlich. Ihr habt in der Rückrunde gut gepunktet. Warum solltet ihr von dem Plan abweichen, der funktioniert?
Schanninger: Es wird von der Tagesform abhängen. Die Karten liegen ganz klar bei der TG, wir haben eine Chance als Underdog.

Herr Damm, Sie haben kein Problem mit der Favoritenrolle? Damm: Nein, warum? Wir sind der Favorit. Was gibt’s da groß drumrumzureden?

Sind Ihre Vereine noch die Speerspitze des Pfälzer Hockeys, … Schanninger: Eher ein Zweizack.

… oder wie beurteilen Sie die Entwicklung im Pfälzer Hockey? Damm: Die Tendenz geht nach unten, da kann man sich schon Sorgen machen, wenn man sieht, wo unsere Vereine herkommen, was für Erfolge gefeiert wurden. In beiden Vereinen ist eine Trendwende zu erkennen. Aber mit der Konkurrenz auf der anderen Rheinseite (Anm. der Red.: die Mannheimer Vereine TSV und MHC) ist es schwer.
Schanninger: Es ist schon lange absehbar, wie sich die Situation in Rheinland-Pfalz entwickelt. Da müsste sich etwas ändern. Dafür braucht es einen ganzheitlichen Gedanken, den sehe ich nicht. Viele Vereine denken nur an sich – auf Kosten der anderen, schon mit Abwerben im Kinder- und Jugendbereich. Viele kleine Vereine gibt es schon nicht mehr. Die wenigen leistungsorientierten Spieler fühlen sich gleich zu Höherem berufen und springen in Mannheim unter ferner liefen rum, statt hier eine wichtige Rolle zu spielen. Hans hat Recht, dass es bei der TG oder bei uns eine Trendwende gibt. Aber das wird nicht reichen, um in zehn Jahren noch hier Derbys zu spielen. Ich halte nichts vom Zentralisieren von Kräften. Wie Hans sagt: Der Kampf ist schwierig.

Aussichtslos? Schanninger: Wenn es aussichtslos wäre, wäre ich nicht mehr da. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, und es kostet viel Kraft. Aber ich will es nicht aufgeben.
Damm: Man muss den Kampf annehmen. Wir können beide gegen den TSV oder den MHC finanziell nicht gewinnen. Wir müssen was anders machen. Wir wollen eine Philosophie schaffen, damit die Jugendspieler bei uns bleiben. Das ist schwierig.
Schanninger lacht.

Er lacht schon …Schanninger: Nein, im Ernst, das ist richtig, es ist wirklich schwierig.
Damm: Aber wenn wir es nicht probieren, können wir den Verein abmelden. Wenn wir die Besten verlieren – gut, dann müssen wir es schaffen, dass fünf Gute dahinter sind.
Schanninger: Wobei dann wieder die Mentalität von vorhin ins Spiel kommt – die müssen bereit sein, das mitzutragen, und sich nicht den einfacheren Weg suchen.
Damm: Genau! Bei uns ist in Frankenthal in den letzten Jahren erfolgreich gearbeitet worden. Ob es die richtige Richtung ist, wird man in zehn, 15 Jahren sehen.

In der Hoffnung, dass es dann wieder Derbys in der Zweiten Liga gibt? Damm: Das wäre schön.
Schanninger: (lacht) Mal sehen, ob es dann noch ein Ligasystem gibt oder ob wir dann nur noch die Vorspiele für die FIH-Pro-League machen.

Rheinpfalz: „So kann’s weitergehen“ (07.06.2019)

Interview: Nach dem Abstieg in der Halle scheinen die Damen der TG Frankenthal in der Feldhockey-Regionalliga rechtzeitig die Kurve bekommen zu haben. Kapitänin Katharina Koppel (23) geht im Gespräch mit der RHEINPFALZ auf Ursachenforschung und erzählt, was der neue Trainer Rainer Schwenk anders macht als seine Vorgänger.

Frau Koppel, wie gut hat der 3:2-Sieg gegen Hanau getan? Immerhin musste das Team fast ein Jahr auf ein Erfolgserlebnis warten …Wir waren sehr erleichtert. Das 0:8 davor gegen die HG Nürnberg war wie ein Wachrüttler. Wir wurden immer wieder gefragt: Was war da los? Vielleicht hat uns die herbe Niederlage ja auch irgendwie gutgetan. Allerdings: Wirklich sein müssen, hätte sie nicht. Die letzten Wochen läuft es super. Wir sind voll zufrieden. So kann’s weitergehen.

Als Zuschauer reibt man sich verwundert die Augen, wenn man die Damenspiele der TG in jüngster Zeit sieht. Was ist mit der Mannschaft seit der Hallenrunde passiert?Wir sind danach enorm zusammengewachsen. Wir und auch die Trainer haben viel durchgemacht. Nun harmoniert es endlich wieder – innerhalb der Mannschaft und auch mit dem neuen Trainer Rainer Schwenk. Da sind wir sehr zufrieden.

In der Halle hat es zunächst Udo Specht mit dem Team versucht, dann kam Fridolin Lüschen in Kooperation mit Timo Schmietenknop. Was macht Rainer Schwenk anders?Unser neuer Trainer Rainer Schwenk achtet sehr darauf, dass wir als Einheit auftreten. Nicht nur spielerisch und taktisch. Wir hören einfach nicht auf, Hockey zu spielen, machen trotzdem weiter, auch wenn’s mal nicht so läuft. Das ist der ausschlaggebende Punkt dafür, dass wir die Spiele jetzt gewinnen oder unentschieden spielen. Das hilft uns enorm!

Beschreiben Sie doch mal das neue Spielsystem.Wir machen gar nicht so viel anders. Wir fangen an, weiter vorne griffig zu verteidigen, spielen mit einem Vierer-Mittelfeld. Das tut uns offensichtlich ganz gut!

Man merkt auch, dass die Spielerinnen mehr Selbstvertrauen haben. Wo kommt das her? Puuh. Gute Frage. Wir trainieren gut, arbeiten auch athletisch viel. Bestes Beispiel dafür war Kim Lauer in unserem letzten Spiel. Was sie da an Laufpensum abgespult hat, war enorm. Wir haben gesehen, dass wir Hockey spielen können und merken, dass wir relativ stabil stehen, egal in welchem Mannschaftsteil. Das tut uns gut. Wir bauen uns untereinander auf, stecken nicht – wie in der Vergangenheit – gleich den Kopf in den Sand.

Rainer Schwenk lässt die Spielerinnen auch teilweise auf komplett anderen Positionen spielen. Wie schwierig war das? Hat das die Mannschaft gleich angenommen?(Lacht) Nein, natürlich haben wir das nicht gleich angenommen. Aber mittlerweile haben wir kapiert, dass wir uns auch mal was sagen lassen sollten. Es funktioniert ja offensichtlich, was Rainer da gemacht hat. (lacht)

Sie selbst spielen jetzt im Mittelfeld. Wie haben Sie sich damit arrangiert?Ich habe früher auch schon im Mittelfeld gespielt. Bin dann in die Abwehr gerückt und jetzt wieder nach vorne. Ich fühle mich im Mittelfeld extrem wohl, kann über die rechte Seite Zug nach vorne reinbringen.

Dann drängt sich die Frage auf: Warum ist da niemand früher drauf gekommen?(Lacht) Keine Ahnung. Ich denke, wir wollten einfach an unserem Standardsystem festhalten und haben nie überlegt, was man umstellen könnte. Aber es funktioniert.

Es funktioniert so gut, dass die TG jetzt auch knappe Spiele gewinnt, wie beim 1:0 gegen die Stuttgarter Kickers …Auf jeden Fall. Wir hätten auch das Hinspiel in Stuttgart nicht verlieren müssen. Vorne im Schusskreis fehlt uns manchmal noch das nötige Quäntchen Glück. Ich hoffe, dass das in den nächsten Spielen noch dazukommt.

In der Mannschaft hat es in der Vergangenheit ein paar atmosphärische Störungen gegeben. Ist alles ausgeräumt?Ja, auf jeden Fall. Es stimmt im Team, und im gesamten Verein herrscht eine super Atmosphäre.

Ihren Anteil am Erfolg haben auch die drei Jungen, Emma Finke Karolina Kneller und Annika Koch. Wie sehen Sie deren Entwicklung?Super. Emma wird uns leider die nächsten drei Wochen verletzt fehlen. Sie hat allerdings schon richtig gute Spiele gemacht und wir hoffen, dass sie noch das eine oder andere Spiel machen kann. Das gleiche gilt auch für Annika. Karo ist jetzt auch angekommen. Sie war anfangs ziemlich nervös, was sich im zweiten Spiel aber schnell gelegt hat. Jetzt hat sie auch endlich ihr erstes Tor für die Damen geschossen. Die Drei fühlen sich richtig wohl, und die Entwicklung stimmt auch.

Freuen Sie sich schon auf die Nächsten, die nachkommen?Klar, logisch. Da kommen richtig gute Mädchen nach. Gerade deshalb ist es auch wichtig, dass wir in der Regionalliga bleiben. Und in der Halle direkt wieder aufsteigen.

Werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf die Tabelle. Was ist da noch drin für die TG? Aktuell ist es Platz fünf mit 14 Punkten …Das ist ein schwieriges Thema. Ich werde immer öfter darauf angesprochen, dass zwei Teams aus unserer Gruppe aufsteigen, dass da ja noch was geht. Aber das will ich, wollen wir, gar nicht hören. Wir wollen uns im oberen Mittelfeld festsetzen, die nächsten Spiele gewinnen und mit dem Abstieg so früh wie möglich nichts mehr zu tun haben.

Rheinpfalz: „Fischer und Schiller in U16-Nationalmannschaft“ (04.06.2019)

Frankenthal. Marie Fischer und Hannah Schiller von der TG Frankenthal gehören zum Kader der deutschen U16-Hockey-Nationalmannschaft für das Vier-Länder-Turnier über Pfingsten in Mannheim. Die Gegner sind Irland (Samstag, 17 Uhr), Australien (Sonntag, 13 Uhr) und die Niederlande (Montag, 12 Uhr). Sowohl für Fischer als auch für Schiller ist es bereits die zweite Nominierung für das Team von Bundestrainer Markku Slawyk.

Die TG Frankenthal freut sich über die Nominierung seiner talentiertesten Nachwuchsspielerinnen und wünscht den beiden ein erfolgreiches Turnier!

Rheinpfalz: „Kantersieg für TG-B-Jugend in Kaiserslautern“ (04.06.2019)

Kaiserslautern. 17:0 (7:0) gewann die weibliche B-Jugend ihr Auswärtsspiel bei der TSG Kaiserslautern. Es dauerte etwas, bis die TG auf Touren kam, aber dann fielen die Tore Schlag auf Schlag. Feldspielerin Pauline Krüger, die aushilfsweise das Tor hütete, hatte nichts zu tun. Für die TG trafen Maxi Hahn (4), Laura Hilbert (3), Hannah Schiller (2), Liv Schütze (2), Sophie Hahn (2), Jasmin Lupa, Emily Behrendt, Carla Blume und Julia Fronczek.

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