Rheinpfalz: „Erster Schritt auf dem Weg zum großen Ziel“ (13.06.2019)

Zwei Nachwuchsspielerinnen der TG Frankenthal haben über Pfingsten ihr erstes großes Turnier erlebt. Marie Fischer und Hannah Schiller waren für die U16-Nationalmannschaft beim Vier-Nationen-Turnier in Mannheim im Einsatz. Mitgebracht haben die beiden spannende Erfahrungen und auch den Siegerpokal.

Mannheim. Es war gar keine Frage, welche Momente die außergewöhnlichen an dem Pfingstwochenende waren. „Wenn man die Hymne hört, ist das besonders“, sagt Hannah Schiller. Marie Fischer sitzt neben ihrer Teamkollegin und nickt. Es gibt eben keine eindrücklichere Bestätigung dafür, dass ein offizielles Länderspiel ansteht – ein Kribbeln in der Magengegend und Gänsehaut inklusive. Weil es so viel Spaß macht, die Nationalhymne mitzusingen, machten das die deutschen U16-Mädels nach ihrem letzten Match während des Turniers gleich noch einmal. Als die Hymne für die Jungs gespielt wurde, trällerten Marie, Hannah und die anderen Spielerinnen die Melodie einfach noch einmal mit.Die Stimmung war prächtig, was wenig verwunderte, denn die deutschen U16 hatte gerade das traditionsreiche Pfingstturnier auf der Anlage des Mannheimer HC gewonnen. Mehr noch: Am letzten Tag gab es nicht nur den Siegerpokal, sondern zuvor auch noch einen 3:1-Erfolg gegen die Niederlande. „Das war heute euer erster Vergleich mit ihnen, in den nächsten Jahren werden noch einige hinzukommen. Ich hoffe, dass ihr auch die wichtigeren Partien gewinnt“, sagte U16-Bundestrainer Markku Slawyk nach dem Sieg im Prestigeduell gegen den Nachbarn. In den kommenden Jahren werden die deutschen Mädels bei Europa- oder Weltmeisterschaften im Juniorinnenbereich immer wieder auf die Niederlande treffen – Marie und Hannah hoffen, dass sie auch dann mit auf dem Feld stehen werden.
Beziehungsweise es erstmals tun, denn Hannah stand nur in den ersten beiden Partien des Vier-Nationen-Turniers bei den Erfolgen gegen Irland (10:0) und Australien (3:1) auf dem Feld. Gegen die Niederlande wurde die Mittelfeldspielerin geschont – sie hatte Oberschenkelprobleme. „Es war trotzdem eine tolle Erfahrung“, sagt sie.
Marie kam auf drei Einsätze und überzeugte auch im Duell gegen „Oranje“ als rechte Verteidigerin. Beide TG-Spielerinnen zeigten gute Leistungen und machten damit Werbung in eigener Sache. Die Chancen stehen gut, dass sie für den nächsten Lehrgang der Nationalmannschaft wieder eine Einladung erhalten.
Das wäre der nächste Schritt auf dem lagen Weg hin zu dem großen Ziel, das alle Akteurinnen der U16 teilen: eine Teilnahme an den Olympischen Spielen. „Einmal bei Olympia dabei sein, oder bei einer Weltmeisterschaft“, sagt Marie, und ihre Augen strahlen. Noch liegt ein langer Weg vor ihr und Hannah, ehe der große Traum in Erfüllung gehen kann. Aber die ersten Schritte sind immerhin schon gemacht.
Das erste große Turnier war der Lohn für den Aufwand, den die Hockeytalente aus Frankenthal betreiben. Die Schülerinnen trainieren zwei Mal pro Woche im Verein, hinzu kommt eine Einheit mit der Auswahl des rheinland-pfälzischen Verbands. Als I-Tüpfelchen gibt es darüber hinaus die Lehrgänge des Deutschen Hockey-Bundes (DHB). Der nächste ist schon in ein paar Wochen angesetzt, wenn Länderspiele gegen England anstehen. „Es wäre wirklich toll, wenn wir dann wieder nominiert werden“, sagt Hannah.
Für die Aussicht auf weitere Länderspiele üben sich Marie und Hannah gerne in Verzicht – und nehmen viel auf sich. Marie wohnt in Bad Kreuznach und muss zu jedem Training bei der TG von einem Elternteil nach Frankenthal gefahren werden. Die Fahrtzeit für die einfache Strecke liegt bei etwa 45 Minuten. „Die Hinfahrt ist nicht schlimm, da freue ich mich aufs Hockeyspielen“, sagt Marie. „Nur die Rückfahrt ist zäh, da bin ich meistens ausgelaugt.“ Kaputt, aber zufrieden – wie nach dem Sieg beim Vier-Nationen-Turnier in Mannheim. Inklusive eines Prestigeerfolges zum Abschluss gegen die Niederlande.

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