Rheinpfalz: „Angespannte Personalsituation“ (13.05.2023)
Hockey: Die letzten Zweifel daran beseitigen, nicht mehr in den abstiegsgefährdeten Bereich der Zweiten Feldhockey-Bundesliga zu rutschen. Das wollen die Herren der TG Frankenthal bei ihren Gastspielen in Nürnberg. Doch es fehlen Standardschützen.
Von Stefan Tresch
Frankenthal. Johannes Zurke hat es nicht so schlimm erwischt, wie nach seinem verletzungsbedingten Abgang am vergangenen Wochenende befürchtet. „Es ist nichts gebrochen, allerdings ist sein Fuß so stark geprellt, dass er zu 90 Prozent in Nürnberg nicht mitspielen kann“, prophezeit TG-Trainer Timo Schmietenknop vor dem Abschlusstraining. Jonathan Wiemer ist im Spiel gegen die Zehlendorfer Wespen umgeknickt, somit ebenfalls angeschlagen, und Max Neumeier plagt sich mit einer Oberschenkelverletzung. Zumindest Manuel Eck werde nach seiner Rückkehr von einer Geschäftsreise voraussichtlich nach Nürnberg nachkommen, sagt der Coach. Personell also nicht ganz die optimalen Voraussetzungen bei der TG vor den Gastspielen in Franken.
Doch deshalb rückt Schmietenknop nicht von seiner Zielvorgabe ab: „Gegen die HG Nürnberg sollten wir gewinnen, auch wenn beides keine schlechten Gegner sind.“ Die HG steht mit aktuell sieben Punkten auf den vorletzten Tabellenplatz. Die Frankenthaler rangieren nach dem ersten Saisonsieg am vergangenen Wochenende gegen den SC Charlottenburg mit 18 Zählern auf einem Mittelfeldplatz. Im Prinzip dürfte da nichts mehr anbrennen. Aber es ist auch noch zu früh, um die Saison einfach ausklingen zu lassen. Dabei müsse sich die Mannschaft vom Spielerischen her auf zwei sehr unterschiedliche Mannschaften einstellen. Die HG (Anpfiff: Samstag, 16.30 Uhr) gehe sehr taktisch vor, während sich die TG am Sonntag gegen den Nürnberger HTC (Anpfiff: 12 Uhr) auf eine sehr robust spielende Mannschaft vorbereiten müsse, die sehr oft die Eins-gegen-eins-Situationen suche.
Rutschiger Platz
Genau wie bei den Zweitliga-Damen der TG, die ebenfalls zu den beiden Gastspielen in Nürnberg sind, werden es die Herren in Nürnberg mit ungewohnten Platzverhältnissen zu tun bekommen. „Da ist es extrem rutschig. Da müssen wir sehr wach sein.“ In Nürnberg habe die TG schon oft deutlich verloren. Das solle nun vermieden werden, fordert der Trainer.
Um nicht mit leeren Händen nach Hause zurückzukehren, wäre es hilfreich, wenn Strafecken öfter den Weg in des Gegners Tor finden würden. „In der vergangenen Saison haben die verwandelten Strafecken zu dem ein oder anderen Punktgewinn beigetragen“, sagt Schmietenknop. Sollten allerdings Manuel Eck, Noah Frank und Johannes Zurke tatsächlich ausfallen, dann fehlten diese auch als Schützen bei den Standards, gibt der Coach zu bedenken.
Einer, der mit Bierruhe in der Abwehr dafür sorgen soll, dass die TG wenige Gegentore kassiert, ist Sandro Reinhard. Er ist in die Fußstapfen von Marc Beck getreten, der nach 17 Jahren Erste Herren nun als Coach der Damen fungiert. Doch Abwehrspieler ist nicht die einzige Funktion von Reinhard, der einer der dienstältesten TG-Spieler ist. Er ist auch Bierwart im Team. Vielleicht muss er ja etwas aus dem Bestand loseisen, weil die TG-Mannschaften in Nürnberg übernachten. Womöglich kommt aber auch etwas in den Bestand. Zahlen in flüssiger Währung müsse unter anderem ein Keeper, wenn er kein Tor bekommt. „Das macht der dann gerne“, schmunzelt Reinhard. Aber beim ersten Einsatz ist Einzahlungstermin.
Sandro Reinhard sieht in der fehlenden Konstanz ein wenig das Problem der TG. In der Vorbereitung habe das Team Spitzenreiter Frankfurt geschlagen. „Aber in den Meisterschaftsspielen bekommen wir nicht immer 100 Prozent auf die Platte. Wir können jeden schlagen. Aber uns kann auch jeder schlagen“, fasst es Reinhard prägnant zusammen.