Monat: Juli 2020

Rheinpfalz: Abstimmen für neue Umkleide (29.07.2020)

Hintergrund: Neue Auswechselbänke, neue Kabinen – das würde die TG Frankenthal gerne vor allem den Nachwuchsmannschaften bieten. Das nötige Kleingeld für den Anfang soll über eine Aktion im Internet zusammenkommen. Die TG will im August „Verein des Monats“ werden. Dafür braucht sie viele Stimmen.

Von Christian Treptow

Frankenthal. „Wir hatten uns schon im vergangenen Jahr beworben. Da hat’s nicht geklappt“, erinnert sich Katharina Koppel. Die Kapitänin der ersten Damen der TG hat sich zusammen mit Timo Schmietenknop, Hockey-Abteilungsleiter und Trainer der ersten Herren, um die Bewerbung gekümmert. Doch diesmal kam die E-Mail mit der Zusage. Die TG hat die Chance, im August auf der Internetseite www.vereinsleben.de „Verein des Monats“ zu werden.Fünf Vereine buhlen

um Gunst der FansDie Modalitäten sind eigentlich ganz einfach: Fünf Vereine buhlen um die Gunst der Besucher der Homepage. Wer beim jeweiligen Verein – pro Monat stehen jeweils fünf zur Auswahl – auf „Details“ klickt, erfährt Näheres zu den Projekten, die die Vereine mit dem Geld finanzieren wollen. Der Verein, der die meisten Stimmen im Monat bekommt, erhält 10.000 Euro vom Gewinnsparverein der Sparda-Bank Südwest. Und die könnte die TG ganz gut brauchen. Denn durch die Corona-Krise sind dem Verein Einnahmequellen wie das Strohhutfest weggebrochen.

Bänke werden morsch„Die Auswechselbänke sind aus Holz und werden langsam morsch“, erläutert Katharina Koppel. Und vor Regen sei man trotz Überdachung auch nicht richtig geschützt. „Langsam wird’s Zeit, dass was Neues kommt“, betont Koppel. Denn immerhin haben die Auswechselbänke auf dem Jahnplatz fast ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel.

Die Kapitänin der ersten Damenmannschaft der TG hat auch schon Vorstellungen, wie eine neue Bank aussehen könnte. Etwas weiter nach hinten versetzt soll sie werden, eine Ablage für die Schlägertaschen soll sie bieten, und gepolstert könnte sie sein. „Ein größeres Dach wäre auch nicht schlecht.“ Aus Holz sollen die neuen Bänke nicht sein. Also vielleicht Schalensitze, wie man es aus vielen Fußballstadien kennt? „Ne, eher nicht“, sagt Koppel und grinst. Aber Rückenlehnen wären schon schön, vorzugsweise mit dem Logo der TG. „Der Preis für eine Bank fängt bei etwa 3000 Euro an. Nach oben ist dann offen“, sagt Koppel. Zur Not mache man eben erst mal die Auswechselbank der Heimmannschaft neu, sagt sie und lacht.

Umkleidekabinen renovierungsbedürftigRenovierungsbedürftig seien auch die Umkleidekabinen der TG. Auf die Frage, wo es da klemmt, meint Koppel vielsagend: „Überall.“ Als Ziel hat die TG formuliert, aus dem Kabinentrakt eine Mischung aus Kabine, Besprechungs- und Jugendraum zu machen. Dabei soll auch an die erfolgreiche Vergangenheit der TG mit zehn deutschen Meistertiteln und dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister erinnert werden. Gleichzeitig will der Verein aber auch die Verbindung zu einer modernen Jugendarbeit herstellen. Denn die Kabinen würden vor allem der Arbeit der Trainer im Jugendbereich nicht mehr gerecht werden. Etwa 280 Kinder jagen bei der TG derzeit mit dem Krummstock dem Ball hinterher. Den Kindern und Jugendlichen sollen nun auch entsprechende Rahmenbedingungen geboten werden.

„Machen müssen wir es früher oder später so oder so“, sagt Katharina Koppel. Tendenziell kämen wohl erst mal die Auswechselbänke dran, meint sie. Und damit das auch klappt, zählt die TG auf die Hilfe ihrer über 1000 Mitglieder. Diese sollen bei der Abstimmung im Internet helfen, dass die 10.000 Euro im August nach Frankenthal überwiesen werden.

Wer sich registriert, kann pro Tag einmal abstimmenBetrieben wird das Portal vereinsleben.de von der Rheinland-Pfälzischen Rundfunk GmbH & Co. KG in Ludwigshafen. Unterstützt wird die Aktion vom Landessportbund Rheinland-Pfalz. Abstimmen können alle, die älter als 16 Jahre sind und die sich auf der Homepage oder der App registriert haben. Pro Tag kann jeder eine Stimme abgeben.

Noch Fragen?

Die Abstimmung ist auf www.vereinsleben.de unter der Rubrik „Vorteile“ und dann „Aktuelle Aktion“ zu finden. Dort gibt es auch Details zu den Projekten der einzelnen Vereine.

Rheinpfalz: „Hauptsache auf rechte Seite“ (24.07.2020)

Gegenüber: Marie Fischer ist eines der großen Nachwuchstalente der TG Frankenthal. Schon seit einigen Monaten trainiert die Jugend-Nationalspielerin mit dem Kader des ersten Damenteams. Mit diesem will sie in der Feldhockey-Regionalliga Süd angreifen – sobald der Ball nach der Corona-Pause wieder rollt.

Von Frank Geller

 FRANKENTHAL. Eigentlich hätte Marie Fischer jetzt schon längst ihre ersten Einsätze bei den ersten Damen der TG in der Regionalliga absolviert. Die Feldsaison wäre abgeschlossen, die Vorbereitung für die neue Runde würde anlaufen. Eigentlich. Doch dann kam Corona und wirbelte alles gehörig durcheinander. Nach Abschluss der Hallenrunde haben die TG-Damen kein Spiel mehr absolviert. Im September könnten die beiden noch ausstehenden Hinrundenspiele der aktuellen Feldsaison endlich ausgetragen werden, Termine gibt es dafür aber noch nicht.

Die A-Jugend-Spielerin bleibt dennoch optimistisch. „Mein erster Einsatz in einem Regionalligaspiel kommt jetzt eben etwas später“, meint Fischer und lacht. Sie freue sich darüber, schon mit 16 Jahren zum Kreis des ersten Damenteams zu gehören. Der aktuellen Situation kann sie sogar etwas Gutes abgewinnen: „Wir haben lange in Kleingruppen trainiert. Dadurch habe ich die anderen Spielerinnen in meiner Gruppe sehr gut kennengelernt.“ Auch von den übrigen etablierten Aktiven sei sie sehr gut aufgenommen worden. Und jetzt könne ja auch endlich wieder in größeren Gruppen trainiert werden. „Das fühlt sich wieder richtig nach Hockey an“, sagt Fischer. Unterschiede zum Jugendbereich hat sie bereits ausgemacht: „Bei den Aktiven ist schon im Training alles etwas schneller und technischer.“ Wobei es ein merkwürdiges Gefühl sei, monatelang zu trainieren, ohne ein konkretes Ziel vor Augen zu haben.

Persönliche Ziele hat Fischer dagegen schon. Sie will im ersten Team Stammspielerin werden. In der Halle soll im kommenden Winter mit den TG-Damen der Wiederaufstieg in die Erste Regionalliga gelingen, und im Feld soll die Zweite Bundesliga die Perspektive sein. Fischer ist überzeugt davon, dass das Team das Zeug dazu hat, beides zu schaffen.

Für ihr sportliches Ziel nimmt die Gymnasiastin einiges auf sich. Die 16-Jährige wohnt in Hüffelsheim bei Bad Kreuznach. Eineinhalb Stunden dauert allein die Zugfahrt nach Frankenthal. „Die Hinfahrt ist überhaupt kein Problem, da freue ich mich total aufs Hockey“, sagt Fischer. Auf der Rückfahrt sei sie dann aber meist ganz schön kaputt. Zweimal pro Woche hat sie Mannschaftstraining.

Hockey spielen gelernt hat Fischer beim VfL Bad Kreuznach. Zuvor hat sie bei der SG Hüffelsheim Fußball gespielt – bis zur C-Jugend. Auch beim Kicken schaffte sie es in eine Auswahlmannschaft. Doch Hockey gefiel ihr besser. „Hockey ist ein sehr technischer Sport, und man kann mit dem Schläger viele Tricks machen“, erklärt Fischer. Bis zu den Mädchen B spielte sie in Bad Keuznach, dann kam der Wechsel zur TG Frankenthal. „Die Perspektiven hier sind viel besser“, betont die 16-Jährige.

Viele Jahre lang war Axel Schröder der Trainer von Marie Fischer. Spielerinnen wie Maja Becker und Hannah Schiller, die ebenfalls seit dem Frühjahr mit den ersten Damen trainieren, kennt sie seit frühester Jugend. Mit ihnen zusammen hat sie in der Oberliga gespielt und an den süddeutschen Meisterschaften teilgenommen. Damencoach Tobias Stumpf, der auch die weibliche Jugend A der TG trainiert, attestiert ihr sehr gute Chancen, im ersten Damenteam zum Zug zu kommen. „Marie ist defensiv sehr stark, kann aber genauso Mittelfeld spielen und offensiv Akzente setzen“, berichtet Stumpf.

Fischer sieht sich selbst als Allrounderin. „In der Rheinland-Pfalz-Auswahl habe ich auch mal im Sturm gespielt, meistens wurde ich bisher in der Abwehr eingesetzt.“ Die genaue Position sei ihr eigentlich egal. „Hauptsache, ich spiele auf der rechten Seite und kann Impulse nach vorne geben“, meint Fischer.

Das hat die Hüffelsheimerin auch schon in der Jugend-Nationalmannschaft unter Beweis gestellt. 2019 feierte sie an Ostern ihr Debüt in der U16-Nationalmannschaft – beim 5:0-Sieg gegen die USA. Im selben Jahr nahm sie zusammen mit Hannah Schiller im Nationaldress am Vier-Nationen-Turnier in Mannheim teil, bei dem Deutschland den Siegerpokal holte. Auch beim Sechs-Nationen-Cup in Eindhoven war sie dabei.

Den Athletik- und Fitnesstest für die U18-Nationalmannschaft hat Fischer bereits absolviert. Zu weiteren Einsätzen ist es Corona-bedingt aber noch nicht gekommen. In der Nationalmannschaf zu spielen, sei schon etwas ganz Besonderes, betont Fischer. Ihr großer Traum: in den Kader der A-Nationalmannschaft zu kommen und an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften teilzunehmen. Um das zu erreichen, sei aber noch viel Spielpraxis erforderlich. Deshalb hofft die 16-Jährige, dass der Ball in der Regionalliga bald wieder rollt.

Rheinpfalz: Vorbereitung mit Köpfchen (14.07.2020)

Hockey: Feld-Zweitligist TG Frankenthal startet mit Training für Rückrunde und nimmt dafür viele Auswärtsspiele in Kauf – Otto und Richter Co-Trainer

Von Christian Treptow

 Frankenthal. Mit einem Heimspiel am 6. September gegen die HG Nürnberg nehmen die ersten Herren der TG Frankenthal wieder den Spielbetrieb in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga Süd auf. Beim Training hat Coach Timo Schmietenknop Unterstützung bekommen.

6. September – das ist zumindest der Plan. Die genauen Anstoßzeiten stehen noch nicht fest. „Wir sind gerade dabei, das mit den Gegnern abzustimmen“, sagt Norbert Grimmer, Sportlicher Leiter Aktive bei der TG.

Es wäre die Fortsetzung einer Saison, die am Ende 19/20/21 heißen würde. Im Frühjahr werden Auf- und Absteiger ermittelt. Die TG ist in der Südgruppe der Zweiten Bundesliga auf Platz vier. Die ersten Fünf kommen in die Play-offs. „Klar, unser Ziel ist mindestens Platz fünf“, betont Timo Schmietenknop.

Die Hinrunde sei extrem stark gewesen. „Wir haben gute Leistungen gezeigt, hatten auch etwas Glück und eine gute Athletik, dank der wir hinten raus immer zulegen konnten.“ Es sei aber auch immer drin, ein Spiel zu verlieren.

Schmietenknop glaubt an den Re-Start am 6. September. Allerdings sei es schwierig, für jeden die gleichen Wettbewerbsbedingungen herzustellen. So darf die TG aufgrund der zehnten Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz nur maximal mit zehn Mann auf den Platz. In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen dürfe schon in vollem Umfang trainiert werden. „Klar ist das ein Nachteil. Aber wir sind ja auch nicht auf den Kopf gefallen“, meint der Trainer. Was bedeutet: Die TG wird ihre Vorbereitungsspiele hauptsächlich auswärts bestreiten, zum Beispiel in Mannheim, Mönchengladbach und Düsseldorf.

Eine Herausforderung im organisatorischen Sinne wird das Doppelwochenende in Berlin. Am 26./27. September muss die TG beim TC BW Berlin und beim TuS Lichterfelde ran. „Zugtickets und Hotel sind gebucht. Man kann ja nicht bis kurz vor knapp warten“, sagt Schmietenknop.

Der Plan für die Vorbereitung stehe, bekräftigt Schmietenknop. Diese beginnt am 14. Juli mit Athletiktraining. „Die erste Woche ist quasi eine Vorbereitung auf die Vorbereitung“, sagt Schmietenknop. Danach werde die Schlagzahl erhöht. Und auch Athletikeinheiten mit Schläger und Ball sollen dazukommen.

Apropos dazukommen: Timo Schmietenknop bekommt die von ihm so lang gewünschte Unterstützung an der Seitenlinie. Denn Benjamin Otto und Christian Richter gehen ihm als Co-Trainer zur Hand. Und noch ein alter Bekannter wird auf dem Jahnplatz zu sehen sein: Eike Bumb übernimmt laut Schmietenknop einmal pro Woche das Athletiktraining und soll dabei hauptsächlich mit den jungen Spielern arbeiten.

Von diesen hat Schmietenknop einige im Kader. Das macht die Truppe breiter, die Jungen sollen den Arrivierten bei der TG aber auch Dampf machen. Für die Torhüterposition kommt Julius Wagner vom SSV Ulm zur TG. Der 17-Jährige muss sich aber wohl noch hinter Oliver Scharfenberger und Thimo Bernet anstellen. In der Verteidigung dürfen sich Constantin Holzhauser und Alexander Eckert Hoffnung auf Einsätze machen.

Im Mittelfeld kommt mit Heinrich Reuss vom Kreuznacher HC laut Schmietenknop „eines der größten Talente in Rheinland-Pfalz“ zur TG. Auch Yannick Koch, Bruder von Annika Koch (TG-Damen), will sich in der Schaltzentrale beweisen. Ob der Pole Maksymilian Koperski wieder aufläuft, werde in den kommenden Wochen geklärt. Im Sturm hofft Luca Zerm auf Einsätze.

Der TG-Kader

 – Tor: Oliver Scharfenberger, Thimo Bernet, Julius Wagner. – Abwehr: Marc Beck, Bastian Schneider, Volker Schwindt, Christian Dopp, Constantin Holzhauser, Manuel Eck, Alexander Eckert. – Mittelfeld: Erik Kohlmann, Sven Becker, Johannes Zurke, Yannick Koch, Heinrich Reuss, Dominik Seel, Maksymilian Koperski (?). – Sturm: Fridolin Lüschen, Johannes Gans, Sandro Reinhard, Vincent Martens, Richard Henk, Jan Hitschler, Lauritz Fuchs, Noah Frank, Alexander Cunningham, Luca Zerm.Der TG-Spielplan

6. September: TG – HG Nürnberg; 12. September: Stuttgarter Kickers – TG; 26. September: TC BW Berlin – TG; 27. September: TuS Lichterfelde – TG; 3. Oktober: TG – Zehlendorfer Wespen; 4. Oktober: TG – Berliner SC; 10. Oktober: HC Ludwigsburg – TG; 18. Oktober: SC Frankfurt 1880 – TG; 25. Oktober, 12 Uhr: TG – Münchner SC.

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