Rheinpfalz: Geschenkte Tore (12.12.2023)
Hockey: Erstligist TG Frankenthal versäumt es am Wochenende, sich selbst ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk zu machen. Die Heimspiele gegen den TSV Mannheim und den Münchner SC gehen verloren. Aber es gibt auch Hoffnung.
Von Clara Holzhauser
Frankenthal. Fehler im Spielaufbau, ungenutzte Torchancen und viele Unaufmerksamkeiten in den ersten Spielminuten – das waren die Gründe, die am Sonntag zur 4:6 (1:4)-Niederlage gegen München führten. TG-Trainer Timo Schmietenknop ist enttäuscht, denn die Mannschaft hatte sich für das Spiel eigentlich viel vorgenommen: „Wenn wir dem Gegner fünf von sechs Toren schenken, können wir nicht gewinnen. Wir haben verdient verloren.“
Die Grün-Schwarzen lagen bereits nach den ersten 20 Minuten 1:4 hinten. Im zweiten und dritten Viertel kämpften sich die Frankenthaler wieder zurück, Emil Steiner (32.) und Johannes Zurke (39.) verkürzten zum 3:4. Vor dem letzten Viertel schöpften die Zuschauer Hoffnung, dass sich das Blatt für die TG wenden könnte. Leider verloren die Frankenthaler erneut die Kontrolle und die Mannschaft aus Bayern baute ihre Führung zum 3:6 aus. TG-Spieler Sandro Reinhard schoss in der letzten Spielminute noch ein Eckentor, so endete die Begegnung aus Frankenthaler Sicht mit einem ernüchternden 4:6.
„Es ist ein sehr bedrückendes Gefühl, wenn man jedes Spiel fightet und Gas gibt“, sagte Torwart Oliver Scharfenberger niedergeschlagen. Der Keeper hatte sich vor etwa zwei Wochen in der Vorbereitung den Zeh gebrochen und hat seitdem Schmerzen. Er meint: „Ich stehe die Spiele mit Schmerzmittel und Adrenalin durch.“ Eine Verletzungspause kommt für ihn nicht in Frage: Er will für seine Mannschaft da sein.
Trainer Schmietenknop ist stolz auf seinen Keeper und hebt besonders seine Leistung gegen den TSV Mannheim am Freitag hervor: „Überragend. Mit Abstand der beste Mann. Er ist für mich auch nach wie vor der beste Keeper in der Liga. Er hat bestimmt sechs bis sieben unmögliche Tore gehalten.“ Trotzdem verlor die TG am Freitag gegen die Gäste mit 3:11 (2:7). Schon im ersten Viertel fehlte den Frankenthalern die Spannung und sie kassierten vier Gegentore. In der gut gefüllten Stadtsporthalle kam leider kaum Derbystimmung auf. Der TSV war den Frankenthalern in allen Belangen überlegen „Wenn man erst so weit hinten liegt, ist es sehr schwierig, wieder zurückzukommen. Das zweite Viertel haben wir ganz gut gelöst, aber dann war die Kraft weg“, bilanzierte der Coach. Hoffnungsvolles Zeichen: Nach der hohen Niederlage am Freitag war die Moral der Mannschaft nicht gebrochen. Die Spieler haben sich erholt und konnten den Gästen aus Bayern über weite Strecken des Spiels Paroli bieten. Die TG Frankenthal hat bisher vier Partien in der Hallensaison bestritten und alle verloren. Dennoch wollen sich die Spieler nicht geschlagen geben. Der Spirit: Immer weiterkämpfen, um den Klassenverbleib zu sichern.
Spieler Yannick Koch macht Mut: „In der Halle ist es so: Wir müssen jedes Spiel Gas geben, da zählt jeder Punkt und jedes Tor. Wir geben weiter alles.“ Auch Torwart Scharfenberger appelliert an den Teamgeist: „Wenn unsere Stimmung intern kippt, können wir taktisch spielen, was wir wollen. Wenn nicht jeder für jeden da ist, verlieren wir das Spiel, bevor es angefangen hat. Wir müssen echt schauen, dass wir da alle mental zusammen stark bleiben.“ Am Freitag spielt die TG Frankenthal auswärts gegen den HC Ludwigsburg. Der Aufsteiger hat bislang ebenfalls noch nicht punkten können und hat ein wesentlich schlechteres Torverhältnis als Frankenthal. Mittelmann Sven Becker fordert: „Auf den Punkt brennen und Stimmung mit auf den Platz bringen.“ Oliver Scharfenberger sieht es ähnlich: „So wie es aktuell aussieht, wird das Spiel gegen Ludwigsburg das wichtigste. Um den Abstieg zu verhindern, müssen wir auf jeden Fall gegen Ludwigsburg gewinnen.“
Vielleicht machen sich die Hockeyherren mit einem Sieg im letzten Spiel der Hinrunde doch noch ein vorzeitiges Geschenk zu Weihnachten und können etwas beruhigter in die Rückrunde starten. Die beginnt bereits zwei Tage später gegen Titelkandidat Mannheimer HC.