Rheinpfalz: Hoffen auf Hilfe (17.06.2023)

Hockey: Gelingt den Frankenthalerinnen zum Saisonfinale in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz? Dazu ist ein Sieg gegen den Feudenheimer HC die Voraussetzung. Aber das wird nicht reichen.

Von Stefan Tresch

Frankenthal. Aus eigener Kraft kann können die Frauen der TG Frankenthal den Sprung auf den drittletzten Tabellenplatz, der eine weitere Saison in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga garantieren würde, nicht mehr schaffen. Sie sind auf fremde Hilfe angewiesen, weil sie in der vergangenen Woche „nur“ 2:2 in Leipzig gespielt haben. Es wäre die Gelegenheit gewesen, sich für das Saisonfinale die bessere Ausgangssituation zu schaffen. Am Ende war die Mannschaft froh darüber, überhaupt einen Punkt mitgenommen zu haben. Sie hatte mit 0:2 in Rückstand gelegen. Ein Remis oder gar eine Niederlage am Sonntag bedeuten für die Frankenthalerinnen, dass sie als Aufsteiger den Weg zurück in die Regionalliga antreten müssen.

Konkurrent beim MeisterUnter normalen Voraussetzungen könnte sich die Mannschaft der Hilfe Dritter sogar fast sicher sein. Denn der einzig verbliebene Konkurrent, der ATV Leipzig, spielt beim Tabellenführer Zehlendorfer Wespen. Kleiner Knackpunkt: Die Wespen sind bereits Meister, können vom Zweitplatzierten Rüsselsheimer RK auch im Falle einer Niederlage nicht mehr eingeholt werden. Die TG muss darauf vertrauen, dass der Meister vor eigenem Publikum noch einmal einen schönen Abschluss hinlegen wird.

Doch der Blick nach Berlin, alle Mannschaften spielen am Sonntag zeitgleich, er sollte vielleicht erst auf das Spielende gerichtet werden. Denn die Aufgabe, vor der die TG-Frauen am Sonntag (12 Uhr) stehen, ist alles andere als leicht. Auf dem Jahnplatz gastiert der Tabellenfünfte Feudenheimer HC.

Für die Feudenheimer geht es in diesem Spiel um nichts mehr. Mit 26 Zählern und einem Torverhältnis von 28:15 werden sie nicht mehr von nachfolgenden Mannschaften von diesem Tabellenplatz zu verdrängen sein. Selbst nach vorne wird wohl nichts mehr gehen. Zwar ist der TuS Lichterfelde nur einen Punkt voraus, doch die Berliner treten beim abgeschlagen am Tabellenende stehenden Mariendorfer HC an. Kaum anzunehmen, dass die Mariendorfer ausgerechnet jetzt ihren ersten Saisonsieg einfahren werden.

Die 15 Gegentore, die die Feudenheimerinnen bisher kassiert haben, sind der beste Wert aller Zweitligateams in der Südgruppe. Selbst der Meister hat bereits 20 Gegentore bekommen. Im Vergleich dazu: Bei den Frankenthalerinnen hat es bereits 43-mal im Tor eingeschlagen. Hoffnung macht die ordentliche Rückrunde, in der die TG auf eigenem Platz die Wespen geschlagen und dadurch Aufwind bekommen hat. Nach nur vier Zählern aus der Vorrunde, einer gewaltigen Hypothek, war es nur mit diesen Punkten möglich, noch einmal auf Schlagdistanz an die Konkurrenz heranzurücken. Doch in den jüngsten Auswärtsspielen und auch in der Heimpartie gegen den bis dato ebenfalls noch in der Abstiegsgruppe stehenden TuS Obermenzing gelang das dann nicht mehr, auf den Platz zu bringen. Nun ist der Druck auf die noch junge Mannschaft recht hoch.

Perspektivteam technisch gutDoch Frankenthals Trainer Marc Beck kann seine Schützlinge im Prinzip frei aufspielen lassen. „Was die anderen machen, muss uns egal sein. Wir müssen auf unser Spiel schauen, müssen fokussiert sein.“ Nach der Vorrunde sei es ja super, dass die TG am letzten Spieltag überhaupt noch die Chance auf den Klassenverbleib habe, auch wenn es natürlich nicht die ganz optimale Ausgangslage sei. Die Trainingsbeteiligung unter der Woche sei gut gewesen.

Feudenheim sei eine sehr junge, aber technisch beschlagene Mannschaft. Da sei schon sichtbar, dass es sich um das Perspektivteam für die Damen des Erstligisten Mannheimer HC handele. Aber auch diesem Team fehle es noch ein wenig an Erfahrung. Für eine der erfahrenen Frankenthalerinnen wird es das Abschiedsspiel in der ersten Mannschaft: Esther Peikert hört auf. Marie Sattler legt laut Marc Beck ein Auslandssemester ein.

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