Rheinpfalz: Neuer Spielmodus soll Spannung bringen (19.06.2020)
Hockey: Wie es in den Hockey-Bundesligen in der Pandemie weitergeht, in dieser Frage ist man inzwischen einen Schritt weiter. Bei einer Abstimmung hat sich die Mehrheit der Vereine für eine Doppelsaison ausgesprochen. Die Ergebnisse aus der im vergangenen Herbst absolvierten Hinrunde sollen mitgenommen werden. Die erste Herrenmannschaft der TG Frankenthal kann mit der Entscheidung gut leben.
Von Frank Geller
FRANKENTHAL. Das Abstimmungsergebnis in der für die TG Frankenthal maßgeblichen Zweiten Feldhockey-Bundesliga war eindeutig: 67,5 Prozent der Vereine haben sich laut einer Mitteilung des Deutschen Hockey-Bunds (DHB) vom Mittwochabend für die sogenannte Pool-Lösung ausgesprochen. Bis Dienstag konnten die in den Bundesligen vertretenen Clubs abstimmen. Die von der Mehrheit favorisierte Variante ist die, für die sich auch die TG ausgesprochen hat.
Und die sieht folgendes vor: Die Punkte und Tore aus der bereits gespielten Hinrunde der ursprünglichen Feldsaison 2019/20 behalten ihre Gültigkeit und werden als Ausgangswerte für die Starttabelle der Runde 2020/21 herangezogen. In der zehn Teams umfassenden Südgruppe der Zweiten Bundesliga liegen die TG-Herren aktuell mit 16 Zählern und 21:13 Toren auf dem vierten Platz.
Heimrecht wird getauschtAb September soll dann bis zur Winterpause erneut eine komplette Hinrunde im Feld gespielt werden. Demnach würde in diesem Jahr in der Nord- und in der Südgruppe jede Mannschaft noch neun Partien absolvieren. Damit nicht wieder genauso wie im vergangenen Herbst gespielt wird, wird das Heimrecht der Vorrunde 2020 im Vergleich zur Hinrunde 2019 getauscht.Einen ganz neuen Spielmodus soll es dann im kommenden Jahr geben: 2021 werden sowohl in der Nord- als auch in der Südgruppe jeweils die ersten fünf Teams eine Hin- und Rückrunde absolvieren. Die jeweils letzten fünf Teams verfahren genauso. Zu den neun Spielen aus der Hinrunde in diesem Jahr kommen dann für jede Mannschaft noch einmal vier Spiele pro Mini-Teilserie 2021 hinzu. Macht unterm Strich 17 Begegnungen in der Spielzeit 2020/21. Die Punkte und Tore aus dem vergangenen Jahr und der Runde 2020/21 werden addiert. Wer am Ende in seiner Gruppe ganz oben steht, steigt auf. Auch Absteiger wird es natürlich geben.
„Gerechte Variante“Die in der Abstimmung unter den Zweitligateams unterlegene Variante hätte in der XXL-Saison 2019/20/21 drei Teilserien vorgesehen. Zu der bereits gespielten Vorrunde wäre ab September die Rückrunde hinzugekommen. Im neuen Jahr hätten die Teams dann noch einmal eine komplette Hinrunde gespielt. So wäre jede Mannschaft auf ein Spiel mehr gekommen als in der Pool-Lösung.
Norbert Grimmer, Sportlicher Leiter Aktive bei der TG Frankenthal, kann mit der getroffenen Entscheidung gut leben. „Das bringt in die insgesamt drei Jahre umfassende Runde noch etwas mehr Spannung rein“, sagt er im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Grimmer findet die Variante auch gerechter: „Wenn 2021 noch eine weitere Vorrunde gespielt worden wäre, hätten manche Mannschaften ein Heimspiel weniger gehabt.“
Spielplan kommt im Juli Mit der Arbeit der vom Deutschen Hockey-Bund eingesetzten Task-Force Bundesliga ist Grimmer zufrieden. Diese hatte dem DHB zunächst empfohlen, den Spielbetrieb bei Damen und Herren bis 31. Juli auszusetzen (wir berichteten). Für dessen Fortsetzung wurden den Vereinen daraufhin verschiedene Varianten präsentiert. Bis zum vergangenen Dienstag lief die Abstimmung.
Norbert Grimmer ist davon überzeugt, dass der Spielplan für die Saison 2020/21 zügig ausgearbeitet wird. Er rechnet damit, dass dieser schon im Juli vorgestellt wird. „Die Teams müssen ja planen. Für die Auswärtsspiele müssen die Anreise organisiert und die Hotelzimmer gebucht werden. Auch die Trainer brauchen einen mehrwöchigen Vorlauf, um die Vorbereitung entsprechend auszurichten“, erklärt Grimmer. Trainiert werden darf im Moment nur in Kleingruppen.
Kontaktsport zulassenEinen festen Termin für den ersten Spieltag der Runde 2020/21 gibt es noch nicht. Und natürlich bleiben Restzweifel, ob die Saison im September auch tatsächlich gestartet werden kann. „Alles hängt von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab“, betont Grimmer und ergänzt: „Unbedingte Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in den Hockey-Bundesligen ist, dass die einzelnen Bundesländer Kontaktsport wieder zulassen.“ Dass sich Bund und Länder am Mittwoch auf neue Corona-Regeln verständigt haben und demnach Großveranstaltungen bis Ende Oktober verboten bleiben sollen, sorgt da bei den Hockeyteams wieder für etwas Unsicherheit.
Bei der TG Frankenthal hoffen laut Grimmer alle darauf, dass es bald wieder losgehen kann. „Die Teams wollen wieder spielen.“ Notfalls auch ohne Publikum.