Rheinpfalz: „Flaggschiff auf gutem Kurs“ (31.01.2020)

Pfalz-Sportler der Woche: Herren der TG Frankenthal sind im Hallenhockey wieder erstklassig – Ruhe im Verein zahlt sich aus
Frankenthal. Riesig war der Jubel, als die TG Frankenthal den Aufstieg in die Hallenhockey-Bundesliga perfekt machte. Doch auch in der Freude des Moments haben die Verantwortlichen schon den einen oder anderen Blick nach vorne geworfen.„Wir haben drei Spiele auswärts verloren. Das ist eigentlich zu viel, um noch an den Aufstieg denken zu dürfen“, meinte der Sportliche Leiter der Aktiven, Norbert Grimmer, am vergangenen Sonntag. Wenige Minuten zuvor hatten die TG-Herren mit einem fulminanten 15:1-Heimsieg gegen den Limburger HC den Aufstieg in die Hallenhockey-Bundesliga fix gemacht. Die HG Nürnberg hatte zwar wie die TG ebenso 21 Punkte. Frankenthal verbuchte jedoch das bessere Torverhältnis und hielt die Franken somit auf Distanz.Das lag hauptsächlich daran, dass die TG eine überragende Abwehr hatte. Nur 33-mal schlug es hinter den beiden Keepern Thimo Bernet und Oliver Scharfenberger ein. Damit stellte die TG die sicherste Defensive aller 24 Hallenzweitligisten. Im Sturm wurde die Bilanz durch den Kantersieg gegen Limburg am letzten Spieltag aufgehübscht. Frankenthal musste in der Offensive Timo Schmietenknop ersetzen, der direkt an die Seitenlinie wechselte und in seiner ersten Spielzeit als Herrencoach gleich mal eine ordentliche Duftmarke gesetzt hat. Er sprach von einer der größten Leistungen in den vergangenen zehn Jahren bei der TG. „Aber es war harte Arbeit.“ Und diese wird in den kommenden Monaten und vor allem dann im Spätjahr, wenn es zum Beispiel gegen den Mannheimer HC und den TSV Mannheim geht, nicht weniger werden. Weshalb TG-Vereinsvorsitzender Martin Schuff auch schon ein bisschen vorausschaut: „Der Kader ist jetzt gut, aber nicht der jüngste.“ Heißt: Da tut sich im Lauf des Jahres womöglich noch etwas rund um den Jahnplatz. In dem Zusammenhang hofft Schuff, dass der Erfolg den Verein attraktiv für Spieler macht, die zum Beispiel bei anderen Vereinen nicht so zum Zug kommen. Oder wie es die Frankenthaler Hockey-Ikone Peter Trump formulierte: „Es können ja nicht alle in Mannheim spielen.“Der Aufstieg ist für Schuff auch eine Bestätigung der eigenen Arbeit. Er hat den Verein vor drei Jahren in schwierigen Zeiten, vor allem in der Hockeyabteilung, übernommen. Jetzt ist wieder Ruhe eingekehrt. Als Vorsitzender ist er für den gesamten Verein zuständig, aber klar, die Hockeyabteilung ist das Aushängeschild, die erste Herrenmannschaft das Flaggschiff. „Es hat alles geklappt“, sagt Schuff. Damit meint er zum einen den sportlichen Erfolg. Zum anderen aber auch die Verwirklichung der strategischen Konzepte. Stephan Decher hat als Sportlicher Leiter den Jugendbereich auf Kurs gebracht. Norbert Grimmer macht das mit den Aktiven. Grimmer, dessen Sohn Philipp als Co-Trainer seinen Anteil am Erfolg hatte, denkt dabei langfristig und hat auch schon ein paar Ideen für die Zukunft. Einen Ernährungsberater und einen Mentaltrainer will er den Spielern zur Seite stellen. Aktive, Jugend und auch die Übungsleiter sollen von diesen Angeboten profitieren. Und auch bei der Kaderplanung hofft man bei der TG Frankenthal, dass Grimmer und Decher mit ihren Netzwerken helfen können. „Wir müssen mal schauen, wer auf dem Markt ist“, sagt Norbert Grimmer.
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