Rheinpfalz: “Ein rauschendes Hockeyfest“ (27.01.2020)
Hallenhockey: Schon relativ früh machten am Sonntag in der Halle Am Kanal die Aufstiegs-T-Shirts bei der TG Frankenthal die Runde. Das Team von Trainer Timo Schmietenknop gewann 15:1 (8:0) gegen den Limburger HC und hat den Sprung ins Oberhaus geschafft. Ein TG-Spieler hatte gleich doppelt Grund zum Jubeln. Und einer fand, dass er auch nach dem Spiel eine gute Figur gemacht hat.
Frankenthal. Am Ende war alles nur noch Jubel. Auf den Tribünen bei den Fans, und natürlich auch auf dem Spielfeld bei Mannschaft und Verantwortlichen der TG. Schon ein paar Minuten vor dem Abpfiff gab’s für Timo Schmietenknop die ersten Glückwünsche. Axel Schröder hatte die Aufstiegs-T-Shirts im Gepäck, Norbert Grimmer, der Sportliche Leiter Aktive bei der TG, hatte sie organisiert. Die Aufschrift: 1. Liga Halle 2020 – Do simmer widder.Die Mannschaft von Trainer Timo Schmietenknop und Co-Trainer Philipp Grimmer ließ im Saisonfinale nichts mehr anbrennen. Der Limburger HC hatte keine Chance, kam nur sporadisch vor das Tor von Oliver Scharfenberger. Und der hielt fast alles. Nur bei der Schlussecke der Gäste war er chancenlos. „Die war gut geschossen“, erkannte der Keeper an. Da schmeckte ihm bereits das erste Siegerbierchen.
Die TG hatte früh für Freudengesänge auf den Tribünen gesorgt, weil sie konsequent Pressing spielte, das auch bis zur letzten Minute durchzog und phasenweise tolle Kombinationen zeigte. Auch die Chancenverwertung war eines Meisters würdig.
TG-Vereinschef Martin Schuff sprach dann auch zurecht von einem Hockeyfest. Es war sogar ein rauschendes. An die Erste Bundesliga wollte er am Sonntagmittag noch nicht denken. „Damit fangen wir erst am Montag an“, sagte er und lachte.
Ein bisschen Druck sei da gewesen, meinte TG-Stürmer Alexander Cunningham. „Aber wir haben uns davon nicht verrückt machen lassen.“ Jetzt sei die Erleichterung groß. Cunningham traf gegen Limburg dreimal. Darunter war auch das Tor des Tages zum zwischenzeitlichen 12:0, als er den Ball aus spitzem Winkel hoch im kurzen Eck versenkte. Da schaute der bedauernswerte LHC-Keeper Nils Jonas ziemlich verdutzt drein.
Besonderen Grund zum Feiern hatte am Sonntag Sandro Reinhard. Der Schweizer trug sich gegen Limburg zweimal in die Torschützenliste ein und machte sich damit noch ein Geschenk zu seinem 30. Geburtstag. „Die Feier wird lang und flüssig“, kündigte er an. Und für einen kleinen Snack zwischendurch hatte er auch gesorgt – 14 Kilogramm Raclettekäse.
Den Schlusspunkt aus TG-Sicht setzte gegen Limburg Johannes Gans mit dem 15:0. Er überzeugte auf dem Feld als Ideengeber und nach der Schlusssirene als Einpeitscher bei der obligatorischen „Humba“ vor den Fans. Aber worin ist er besser? „In beidem überragend“, meinte er und lachte herzhaft. Limburg habe in der ersten Halbzeit kein Land gesehen, analysierte er dann sachlich den Auftritt der TG. Titel und Aufstieg nehmen in seinem Herzen einen besonderen Platz ein. „Das ist schon etwas anderes, wenn man mit dem Verein erfolgreich ist, bei dem man aufgewachsen ist.“
Begeistert war auch Christian Dopp. Der Neuzugang, erst vor der Hallenrunde vom Lokalrivalen Dürkheimer HC nach Frankenthal gekommen, beschrieb den Aufstieg mit: „Sehr geil! Das habe ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt, dass es gleich in die Erste Bundesliga hochgeht.“ Im Feld sei er schon mit Dürkheim in die Zweite Bundesliga aufgestiegen. „Aber das hat einen höheren Stellenwert. Jetzt gehören wir zu den sechs besten Teams im Süden.“ Die Saison im Oberhaus wolle er genießen. Da konnte er es auch verschmerzen, dass er in den letzten beiden Saisonspielen nicht zum Einsatz gekommen ist.
Und wie lange wird nun gefeiert? „Open end“, meinte Johannes Gans. „Ich hab’ am Montag frei.“
So spielten sie
TG Frankenthal: Scharfenberger – Beck, Eck, Schwindt, Schneider – Gans, Becker – Reinhard, Zurke, Cunningham, Fuchs, Frank
Limburger HC: Jonas – Lennard Schmitt, Jannis Collée, Faustmann, Lukas Schmitt, Jakob Schneider, Lars Schmitt, Wolf, Bommel, Hans-Ulrich Schneider
Tore: 1:0 Frank (3.), 2:0 Beck (7., Strafecke), 3:0 Fuchs (11.), 4:0 Zurke (14.), 5:0 Reinhard (19.), 6:0 Cunningham (20.), 7:0 Zurke (24.), 8:0 Frank (25.), 9:0 Cunningham (35.), 10:0 Zurke (41., Strafecke), 11:0 Schneider (44., Strafecke), 12:0 Cunningham (45.), 13:0 Becker (52.), 14:0 Reinhard (54.), 15:0 Gans (59.), 15:1 Faustmann (60., Strafecke) – Strafecken: 7/3 – 1/1 – Grüne Karte: Cunningham – Beste Spieler: Cunningham, Zurke, Becker, Reinhard – Zuschauer: 800 – Schiedsrichter: Jürgensen (Karlsruhe)/Ostwaldt (Erlangen).