Rheinpfalz: Alle fit fürs Finale (25.01.2020)

Hallenhockey: Die ersten Herren der TG Frankenthal haben es in der eigenen Hand: Mit einem Sieg am Sonntag (12 Uhr) zu Hause gegen den Limburger HC kann die TG die Meisterschaft in der Zweiten Bundesliga Süd perfekt machen. Bei den Gastgebern sind alle Spieler fit. Und sogar die Generalprobe ist geglückt. Doch auch für den Gegner geht es noch um etwas.

Von Christian Treptow

 Frankenthal. „Endlich sind wieder alle fit!“ TG-Trainer Timo Schmietenknop ist die Erleichterung anzuhören. Vor zwei Wochen gegen den HTC Stuttgarter Kickers waren einige angeschlagen. Doch für das Saisonfinale kann er aus dem Vollen schöpfen. Auch Lauritz Fuchs, der unter der Woche noch krank war, sei bereit für Sonntag.Die Generalprobe ist der TG auf jeden Fall schon mal geglückt. Am Mittwoch beim Testspiel über zweimal 20 Minuten gab es ein 5:3 gegen den Mannheimer HC. Doch Timo Schmietenknop relativiert das gleich mal: „Der MHC ist nicht mit der besten Aufstellung angetreten. Und wir sind trotzdem die ersten 20 Minuten ganz schön hinterhergerannt. Das war bestenfalls ein Hinweis darauf, was uns in der kommenden Saison erwartet.“

Das Spiel könnten seine Schützlinge auch getrost aus dem Gedächtnis streichen. Denn die Aufgabe Limburger HC werde eine andere. Limburg habe schon Stuttgart einen harten Kampf geliefert und mit dem Sieg vor zwei Wochen gegen Rüsselsheim gezeigt, dass man die Mannschaft nicht abschreiben dürfe.

Im Hinspiel habe sich auch die TG etwas schwer getan bei den Hessen – trotz des am Ende deutlichen 6:1-Siegs. Natürlich werde die TG überlegen sein, orakelt Schmietenknop. „Aber gegen Limburg ist es immer schwer, Chancen herauszuspielen.“

Hinzu kommt, dass Limburg zwar Tabellenschlusslicht ist, aber theoretisch noch Chancen auf den Klassenverbleib hat. Dann nämlich, wenn die Hessen in Frankenthal gewinnen und Konkurrent Rüsselsheim sein letztes Spiel beim TuS Obermenzing hoch verliert. Rüsselsheim hat ein Torverhältnis von minus zehn, Limburg minus 20.

Das Torverhältnis ist auch der entscheidende Faktor im Kampf um Platz eins. Die TG hat mit plus 17 einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Tabellenzweiten HG Nürnberg (plus sechs), der parallel beim Tabellendritten HTC Stuttgarter Kickers antreten muss.

Doch auf etwaige Rechenspielchen will sich die TG erst gar nicht einlassen. „Ich will unser Spiel gewinnen“, betont Timo Schmietenknop im RHEINPFALZ-Gespräch mehrfach. Die zwei Wochen Pause hätten seinen Spielern gut getan. In der Woche nach dem Stuttgart-Spiel habe man den Umfang im Training etwas heruntergefahren. „Doch jetzt ist wieder Zug drin“, betont der Übungsleiter.

Mit Sicherheit werde er das Hallenhockey gegen Limburg nicht neu erfinden, meint der Trainer. Das sei auch gar nicht nötig. Seine Schützlinge seien taktisch variabel, könnten im Spiel auch von Mann- auf Raumdeckung umschalten. „Wir müssen versuchen, Limburg immer wieder neue Aufgaben zu stellen“, betont Schmietenknop. Und die Defensive müsse wieder so sicher stehen, wie sie das in der bisherigen Saison gemacht hat. Mit nur 32 Gegentoren hat die TG die beste Abwehr aller 24 Zweitligavereine. Es sei beeindruckend, wie seine Jungs immer wieder ihr Programm abspulten. „Egal gegen wen.“

Für den Spielaufbau seien dann hauptsächlich wieder die beiden Rechtsverteidiger Volker Schwindt und Bastian Schneider zuständig. In der Mitte sollen Johannes Gans und Sven Becker für die nötigen Akzente setzen. „Die beiden bringen individuelle Klasse in ein gutes Kollektiv.“

Der Coach warnt aber auch vor dem Gegner. „Limburg ist sich nicht zu schade, auch mal etwas verrücktes zu probieren.“ So hätten die Hessen auch schon in einer Partie zu Beginn mit sechs Feldspielern und ohne Torwart gespielt. Überraschen werden sie die TG damit also nicht mehr. „Wir sind auf alles eingestellt“, betont Schmietenknop. Jeder wisse zu jeder Zeit, was er machen müsse. Limburg bevorzuge eine tiefe Raumdeckung. Achten müsse man vor allem auf die beiden Brüder Jannis und Julien Collée. „Das sind zwei Top-Spieler“, betont Timo Schmietenknop. Und selbstverständlich gelte es, einen frühen Rückstand zu vermeiden.

Ein überragender Torwart sei da schon die halbe Miete. Der heißt am Sonntag wieder Oliver Scharfenberger, der bereits gegen die Stuttgarter Kickers mit tollen Paraden seinen Anteil am Sieg hatte. In der Abwehr bleibt Manuel Eck im Kader. Christian Dopp sei zwar wieder fit. „Aber Manu hat ihn super vertreten. Er ist einen Tick defensiv stärker“, erläutert der Coach, warum er Eck im Finale den Vorzug gibt. Einfach sei die Entscheidung nicht gewesen. „Es ist ja nicht nur eine Entscheidung für, sondern auch gegen jemanden.“ Gleichwohl attestiert er Christian Dopp eine sehr gute erste Zweitligasaison bei der TG. Im Sturm ist Johannes Zurke nach überstandener Erkältung wieder einsatzbereit.

So spielen sie

TG Frankenthal: Scharfenberger – Beck, Eck, Schwindt, Schneider – Gans, Becker – Zurke, Cunningham, Fuchs, Frank, Reinhard.

Scroll to top