Rheinpfalz: „Von Anfang an Druck machen“ (04.01.2019)

Hallenhockey: Zweitliga-Spitzenreiter TG Frankenthal am Sonntag bei Verfolger HG Nürnberg

Von Christian Treptow

Frankenthal. Der Aufstieg in die Erste Hallenhockey-Bundesliga ist das Ziel der ersten Herren der TG Frankenthal. Der Spitzenreiter der Südgruppe der Zweiten Bundesliga ist dabei auch auf einem guten Weg. Am Sonntag (11 Uhr) kann die TG einen weiteren Schritt in Richtung Titel machen, wenn sie das Duell beim Zweiten, HG Nürnberg, für sich entscheidet.

Jetzt gilt’s: Noch vier Spiele stehen für die TG auf dem Programm. Drei Zähler Vorsprung hat die Mannschaft von Coach Timo Schmietenknop auf die Verfolger HG Nürnberg und HTC Stuttgarter Kickers. Die Franken kann die TG mit einem Sieg am Sonntag auf Distanz halten. Das Hinspiel gewann die TG 7:6.

Die Mannschaft sei gut über die Feiertage gekommen, sagt Verteidiger Bastian Schneider. „Wir hatten am 31. Dezember sogar Athletiktraining. So richtig zurücklehnen ging nicht.“ Keiner habe es irgendwie schleifen lassen. „Schließlich wollen wir alle aufsteigen“, betont die Nummer 6 der Frankenthaler.

„Wir müssen die nächsten drei Spiele gewinnen“, betont Schneider. Das wäre gegen Nürnberg, Obermenzing und Stuttgart. Dann wäre die Partie am letzten Spieltag zu Hause gegen Limburg nur noch Schaulaufen. Doch eins nach dem anderen.

Denn Nürnberg wird die Punkte nicht kampflos abgeben. „Die HG ist unangenehm zu spielen, eine aggressive Truppe, die uns fordern wird“, weiß Schneider. Doch verstecken will sich die TG bei den Franken auf keinen Fall. „Unsere Stärke ist es, vorne drauf zu gehen. Wir werden von Anfang an Druck machen“, kündigt der Verteidiger an, der laut Coach Timo Schmietenknop in den vergangenen Monaten eine herausragende Entwicklung genommen hat. „Er wird auch am Sonntag wieder gut spielen“, ist der Trainer überzeugt.

Das wird höchstwahrscheinlich auch auf Nürnbergs Top-Stürmer Cedric Nagl zutreffen. „Mit vereinten Kräften und einem guten Torwart“ will die TG laut Schmietenknop dem HG-Angreifer den Spaß nehmen. „Wenn er ins Rollen kommt, ist er nur schwer aufzuhalten“, sagt der Übungsleiter. So weit wollen es die Gäste erst gar nicht kommen lassen. Nagl wird sich wohl in der Regel zwei Bewachern gegenübersehen, die ihn in die linke Ecke drängen sollen. „Damit er mit der Rückhand schießen muss“, erklärt Schmietenknop.

Im Kader der TG wird es eine Veränderung geben. Keeper Thimo Bernet ist verhindert, weshalb Oliver Scharfenberger nach seinem Muskelbündelriss im linken Oberschenkel zum ersten Mal in dieser Saison zum Einsatz kommt. Natürlich sei er noch nicht bei 100 Prozent, werde auch noch ein paar Wochen brauchen, meint Timo Schmietenknop. „Aber er hat im Training ordentlich gehalten.“ Eine spezielle Marschroute, den Gegner vom eigenen Tor wegzuhalten, gebe es aber nicht. „Es ist immer die Vorgabe, wenig zuzulassen. Da müssen wir diesmal nicht viel anders machen“, sagt Schmietenknop. Das hat in der Runde bislang sehr gut geklappt: Mit 18 Gegentoren hat die TG die beste Abwehr aller Zweitligisten.

Diese soll mit ihrer Variabilität auch in Nürnberg wieder die Trumpfkarte sein. „Wir haben Mann- und Raumdeckung drauf“, betont Timo Schmietenknop. Sein Team könne mit verschiedenen Systemen den Gegner vor Probleme stellen. „Wir leben davon, dass wir die Bälle gut abfangen“, sagt der Coach. Bei diesem Unterfangen kann er sich auch in Nürnberg wieder auf Bastian Schneider verlassen.

So spielen sie

TG Frankenthal: Scharfenberger – Schwindt, Beck, Dopp, Schneider – Becker, Gans – Cunningham, Fuchs, Reinhard, Zurke, Frank.

Der Gegner der TG – HG Nürnberg

„Das ist super ärgerlich. Die Auftaktniederlage schmerzt“, gibt Niklas Raum, Trainer der HG Nürnberg, unumwunden zu. 6:9 verloren die Franken am ersten Spieltag beim Limburger HC. Es ist der bislang einzige Sieg der Limburger in dieser Runde. Die positive Seite: „Es war vielleicht der Warnschuss, den die junge Truppe gebraucht hat“, sinniert er.
Danach verlor die HG Nürnberg zwar 6:7 bei der TG Frankenthal, zeigte sich dabei allerdings schon als unbequemer Gegner. Fortan gewannen die Franken alle Partien und stehen nun mit drei Punkten weniger als die TG auf Platz zwei.

„Wir verteidigen jetzt strukturierter. Jeder hält sich an seinen Job. Wir haben eine stabile Strafeckenquote. Das hilft uns extrem weiter“, erläutert Raum, warum es bei der HG so gut läuft. Mit 42 Toren stellt Nürnberg den besten Sturm der Südgruppe der Zweiten Hallenhockey-Bundesliga. Mit 37 Gegentreffern stehen da allerdings auch fast 20 mehr als bei der TG. „Wir sind bereit, viel nach vorne zu investieren, drücken dafür hinten aber auch ein Auge zu“, beschreibt Raum.

Mit 18 Treffern ist Cedric Nagl der erfolgreichste Torschütze der Franken. Er ist quasi die Lebensversicherung der HG. „Er ist immer für drei bis vier Tore pro Spiel gut“, sagt Raum. Im Training werde der Stürmer deshalb aber nicht in Watte gepackt. „Das will er auch gar nicht.“

Am Sonntag soll sein Team weniger Eckengeschenke verteilen, fordert der Coach. Die TG sei mit der HG die stärkste Mannschaft in der Südgruppe. „Frankenthal kommt immer besser ins Rollen. Die Abläufe sind immer klarer. Und in der Offensive sind sie nicht nur auf einen oder zwei Spieler fokussiert.“ Niklas Raum erwartet bei der TG eine Manndeckung. „Dagegen müssen wir läuferisch mehr investieren“, betont der Übungsleiter. Verteidiger Christopher Kretzschmar ist im Urlaub. Ansonsten ist der Kader der HG Nürnberg komplett.

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