Rheinpfalz: „Spaß haben und mutig sein“ (06.12.2019)

Interview: Hockey-Coach Timo Schmietenknop vor den ersten Frankenthaler Heimspielen – Wie ein Video seine Spieler entlastete

Frankenthal. Nach dem 4:1-Auftaktsieg beim Rüsselsheimer RK empfängt Hallenhockey-Zweitligist TG Frankenthal mit der HG Nürnberg (Samstag, 15.30 Uhr) und dem TuS Obermenzing (Sonntag, 12 Uhr) zwei Gegner aus Bayern. Im Interview spricht TG-Trainer Timo Schmietenknop über individuelle Fehler, alte Hasen und frühe Warnsignale.

Herr Schmietenknop, Sie waren direkt nach dem Spiel beim Rüsselsheimer RK nicht sehr begeistert von der Leistung Ihres Teams. Wie ordnen Sie das Spiel mit etwas Abstand ein?

Ich hab mir das Spiel noch mal auf Video angeschaut. Da war mein Urteil direkt nach dem Spiel vielleicht etwas zu kritisch. Gefühlt war es schlechter, als es auf dem Video ausgesehen hat. Das heißt nicht, dass wir jetzt gut waren. Wir waren individuell einfach nicht auf der Höhe. Da waren viele individuelle Fehler. Rüsselsheim hatte aber auch nur vier oder fünf Torschüsse im ganzen Spiel. Unterm Strich war’s ein verdienter Sieg.

Einen solchen Tag muss man der Mannschaft, gerade am Anfang der Saison auch zugestehen…

Ja, speziell gegen so einen erfahrenen Gegner, der mit Mirco Fuchs, Lorenz Klee und Jan Petersen drei alte Hasen in seinen Reihen hatte. Die sind schon seit Jahren auf Erstliganiveau. Auftaktspiele auswärts sind immer schwer. Von daher haben es die Jungs, gerade Lauritz Fuchs, der dreimal getroffen hat, sehr gut gemacht.

Das Ergebnis jedenfalls hat mit 4:1 gestimmt. Die Stuttgarter Kickers, der vermeintlich schärfste Konkurrent um den Titel, sind dagegen mit einer Niederlage bei Aufsteiger Obermenzing gestartet. Ein Warnsignal, dass man keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen darf?

Absolut. Gerade Obermenzing sehe ich als eine der spielstärksten Mannschaften. Die bringen als Aufsteiger Spielfreude und Leidenschaft mit. Die Gegner nutzen jeden Zentimeter Raum, den man ihnen gibt. Das haben wir auch in der Vorbereitung gegen die HG Nürnberg gesehen. Es wird kein einfaches Spiel geben.

Am Wochenende kommen die HG Nürnberg und Obermenzing in die Halle Am Kanal. In welchen Bereichen muss sich die TG noch verbessern?

Wir müssen wieder zu dem Konzept finden, das wir in der Vorbereitung gespielt haben, unser Pressing mutig durchziehen. Wir haben in Rüsselsheim viel gepresst, hatten aber nicht den Mut, richtig vor die Männer zu gehen. Wir sind eher hintendrangestanden, um sicher in den Zweikampf zu kommen.

Taugt das Wochenende auch als Standortbestimmung?

Sicher. Man hat gemerkt, dass meine Figur vorne drin ein bisschen gefehlt hat. Da werden die Jungs noch brauchen, um lernen, die Verantwortung zu übernehmen. Aber das muss man ihnen zugestehen. Wenn wir am Wochenende wirklich sechs Punkte holen sollten, wäre es die Basis, um zu sagen, dass wir oben mitmischen können. Sind es nur drei Zähler oder einer, dann wissen wir, dass es dafür wohl noch etwas früh ist.

Welche Art von Hockey wollen Sie zeigen?

Aggressives und schnelles Hockey, bei dem man sieht, dass wir Spaß am Hockey haben und dass wir mutig sind.

Interview: Christian Treptow

Scroll to top