Rheinpfalz: „TG-Herren kassieren erste Niederlage“ (30.09.2019)

Es war ein intensives, ein gutes Spitzenspiel der Zweiten Feldhockey-Bundesliga Süd. Am Ende allerdings musste sich die TG Frankenthal dem HC Ludwigsburg 0:1 (0:1) geschlagen geben und die erste Saisonniederlage einstecken. Mit ein bisschen Glück in der ersten Halbzeit hätte das Spiel aber auch anders ausgehen können.

 
Respekt, so heißt es, muss man sich verdienen. Geht es nach dem Jubel auf Ludwigsburger Seite nach dem Schlusspfiff, dann hat sich die TG Frankenthal in den vergangenen Wochen als Aufsteiger in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga Süd jede Menge Respekt verdient und auch erarbeitet. Die Ludwigsburger waren am Samstag am Ende das etwas glücklichere Team. Sie verstanden es aber auch vor allem nach der Pause, die Gastgeber weitestgehend vom eigenen Schusskreis fernzuhalten.

Es war ein sehr intensives Hockeyspiel. Es war auch ein würdiges Spitzenspiel – zu Beginn des Spieltags war es Erster gegen Dritter. Mit dem HC Ludwigsburg war allerdings auch die bis dato beste Mannschaft auf dem Jahnplatz zu Gast. Ein Gegner, der einen klaren Plan hatte und der, wie von TG-Coach Timo Schmietenknop vorhergesagt, seine Stärken vor allem im Umschaltspiel hatte.

Fuchs vergibt Chance zum 1:0

Die TG hatte über weite Strecken der Partie mehr Ballbesitz. Allerdings gelang es ihr nur selten, gefährlich in den Schusskreis des Gegners vorzudringen. In der ersten Halbzeit war das noch eher der Fall. Und da hätten die Gastgeber auch zumindest die Weichen auf einen Punktgewinn stellen können. Die beste Möglichkeit hatte Lauritz Fuchs, der in der elften Minute nur die Latte traf.

„Wir haben zur Halbzeit glücklich geführt“, meinte dann auch HCL-Coach Daniel Weißer. Es sei beeindruckend gewesen, wie die TG den Ball habe laufen lassen. „Der Gegner hat uns alles abverlangt.“ Und trotzdem nahm er drei Punkte mit, weil Matthias Schurig als einziger Thimo Bernet im TG-Tor überwand (14.).

An diesem Rückstand biss sich die TG im weiteren Verlauf die Zähne aus. Das lag auch daran, dass die Gäste nach dem Seitenwechsel von Raum- auf Manndeckung umstellten. TG-Kapitän Johannes Gans hatte fortan ständig einen Bewacher, der ihm auf Schritt und Tritt folgte. So hatten weder er noch seine Teamkameraden die nötigen Räume zur Entfaltung. Gans hatte bei der einzigen Strafecke der TG noch die Chance, den Ausgleich zu erzielen, verzog aber knapp. Da war das letzte Viertel schon angebrochen. Noch ein Beleg für die gute Abwehrarbeit der Gäste. Thomas Vicca, der am Samstag Timo Schmietenknop (Urlaub) an der Seitenlinie vertrat, versuchte in der Schlussminute alles, brachte mit Sandro Reinhard für Keeper Bernet noch einen zusätzlichen Feldspieler – vergebens.

Einen Vorwurf machte Vicca dem Team nicht: „Wir haben eigentlich alles umgesetzt, haben gutes, engagiertes Hockey gespielt. Allerdings ist es uns nicht gelungen, öfter in den Kreis zu kommen.“ Das letzte Viertel sei dann ein offener Schlagabtausch gewesen. Dabei hätten die bei Kontern brandgefährlichen Gäste das Resultat aus ihrer Sicht auch noch beruhigender gestalten können.

TG weiterhin auf gutem Weg

Für die TG war es die erste Saisonniederlage. Stürmer Fridolin Lüschen glaubt aber nicht, dass diese dem Team einen Knacks gibt: „Ich denke, dass wir so gefestigt sind und das verarbeiten. Auch während des Höhenflugs zu Beginn war uns allen klar, dass das oberste Ziel ist, den Abstieg zu verhindern.“ In den ersten Partien habe man oft auch Spielglück gehabt. Das habe gegen den HCL gefehlt.

Die TG (16 Punkte) ist weiterhin auf einem guten Weg in Richtung Klassenverbleib, auch wenn sie die Tabellenführung an den SC Frankfurt 1880 (18) abgeben musste und Zweiter ist. Dritter ist Ludwigsburg (15). „Für Ludwigsburg und Frankenthal ist das eine klasse Situation“, meinte Daniel Weißer. 21 Punkte hätten in der Vergangenheit immer für den Klassenerhalt gereicht. Und nach den Leistungen am Samstag besteht auch irgendwie kein Zweifel daran, dass sowohl die TG als auch der HCL diese Marke früher oder später knacken werden.

So spielten sie

TG Frankenthal: Bernet (Scharfenberger) – Beck, Becker, Eck, Firsching, Fuchs, Gans, Hayn, Kohlmann, Koperski, Lüschen, Reinhard, Schneider, Schwindt, Seel, Zurke

HC Ludwigsburg: Fili (Kniebühler) – Bachmann, Baitis, Binder, Bonner, Brönnimann, Fischer, Gruber, Hanel, Josek, Mayer, Roura, Raphael Schmidt, Severin Schmidt, Lukas Schurig, Matthias Schurig

Tor: 0:1 Matthias Schurig (14.) – Strafecken: 1/0 – 1/0 – Grüne Karten: Josek, Roura – Gelbe Karte: Gans – Beste Spieler: Fuchs, Schneider, Zurke – Matthias Schurig, Baitis, Brönnimann – Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Lubrich (Ludwigshafen)/Wawersik (Frankfurt).

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