Rheinpfalz: Viele Gründe für Albträume (17.12.2018)

Hallenhockey: Erste Damen der TG Frankenthal verlieren Regionalliga-Kellerduell gegen 1. Hanauer THC 3:6 – Kim Lauer (2) und Katja Happersberger treffen

Von Christian Treptow

 Frankenthal. Für die ersten Damen der TG Frankenthal wird es im Tabellenkeller der Ersten Hallenhockey-Regionalliga Süd immer kritischer. Die Mannschaft von Udo Specht verlor gestern in eigener Halle gegen den 1. Hanauer THC 3:6 (1:4). Die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit wurde jäh gestoppt.

Es ist zu befürchten, dass die Spielerinnen der TG Frankenthal in der Nacht von Sonntag auf Montag nicht gut geschlafen haben. Das Spiel gestern Nachmittag gegen den 1. Hanauer THC, der sich mit dem Sieg vom vorletzten auf den drittletzten Platz verbesserte, dürfte ihnen reichlich Gründe für Albträume in den vergangenen Stunden geliefert haben.Ein Grund für Albträume wäre zum Beispiel Marilena Krauß gewesen. Die hoch aufgeschossene Spielerin der Hessen war mit vier Treffern, davon drei in der ersten Halbzeit, beste Schützin ihres Teams. Zudem legte sie noch das vorentscheidende 3:5 (54.) durch Alina Pillmann auf.

Pillmann hatte in der ersten Halbzeit mit dem 1:4, das mit der Pausensirene fiel, den Schlusspunkt unter eine erste Halbzeit gesetzt, die ebenfalls bei den TG-Damen für einige Schlafstörungen gesorgt haben dürfte. Die Gastgeber leisteten sich zahlreiche unnötige Fehler und luden so die Gäste zum Kontern und zum Toreschießen ein. „Das war das erste Mal in dieser Runde, dass wir solche Fehlpässe gespielt haben“, meinte TG-Coach Udo Specht etwas ratlos. „Von sechs Gegentoren haben wir bestimmt vier selbst verschuldet“, analysierte der Übungsleiter.

Specht forderte seine Spielerinnen immer wieder auf, mehr Druck auf den Aufbau der Hanauerinnen zu machen. Seine Worte verhallten jedoch zum großen Teil ungehört in der Halle Am Kanal. „Es war alles zu passiv, zu ängstlich, ohne Selbstvertrauen“, haderte Specht.

Dabei hatte es auch Momente gegeben, in denen man den Eindruck hatte, dass die TG nicht chancenlos war. Zum Beispiel, als Kim Lauer nach dem 0:1 durch Krauß (4.) postwendend der Ausgleich gelang (5.). Als Nadine Deimling einen Siebenmeter von Marilena Krauß abwehrte (18.). Oder in der ersten Viertelstunde nach der Pause, als Lauer (34.) und Katja Happersberger (44.) den Anschluss zum 3:4 schafften. Hanaus Trainer Daniel Strahn nannte es „die Angst vorm Gewinnen“, die seine junge Mannschaft da befallen hatte. Da aber kurz darauf die TG auch ihre dritte Strafecke ungenutzt ließ – noch so ein Grund für Albträume –, kamen die Gäste zum 3:5 durch Pillmann.

Nach dem 3:6 (56.) versuchte Specht noch mal alles, nahm Nadine Deimling zugunsten einer sechsten Feldspielerin vom Platz. Doch auch mit einem Akteur mehr auf dem Feld hatte man nie das Gefühl, dass die Turngemeinde noch etwas reißen könnte. Zu undurchdacht waren die Aktionen.

Freuen konnte sich Frankenthals Doppeltorschützin Kim Lauer entsprechend nicht. „Das ist schon deprimierend. Wir haben zu viele Leichtsinnsfehler gemacht.“ Sie sei trotzdem optimistisch, dass in der zweiten Saisonhälfte noch etwas gehe. „Dafür müssen wir uns zusammenreißen.“

So spielten sie

TG Frankenthal: Deimling (Main) – Delarber, Happersberger, Koppel, Lauer, Peikert, Haselmaier, Stillger, Büffor, Schopper, Hoffmann

1. Hanauer THC: Söhngen – Archner, Becker, Buntrock, Dippel, Lara Gaul, Leonie Gaul, Herkert, Krauß, Noll, Pillmann

Tore: 0:1 Krauß (4.), 1:1 Lauer (5.), 1:2 Krauß (7., Strafecke), 1:3 Krauß (27.), 1:4 Pillmann (30.), 2:4 Lauer (34.), 3:4 Happersbeger (44.), 3:5 Pillmann (54.), 3:6 Krauß (56., Strafecke) – Strafecken: 3/0 – 3/2 – Grüne Karten: Becker, Krauß – Gelbe Karten: Delarber – Krauß – Beste Spielerinnen: Lauer – Krauß, Pillmann – Zuschauer: 100 – Schiedsrichter: Krüger (Alzey)/Vossebein (Neunkirchen).

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