Rheinpfalz: Premierentreffer mit unterschiedlichen Auswirkungen (13.09.2021)

Hockey: Feld-Zweitligist TG Frankenthal kann etwas entspannter und mit den ersten drei Punkten der Saison in die kommende Trainingswoche gehen. Die TG bezwang am Sonntag auf eigenem Platz die HG Nürnberg 4:2. Dabei steigerten sich die Gastgeber im Vergleich zur 2:3-Heimniederlage am Samstag gegen die Zehlendorfer Wespen. Zwei Spieler kamen zu ihren ersten Pflichtspieltoren.
Von Christian Treptow und Frank Geller

 Frankenthal. Tim Ehret hatte am Sonntag nach dem Spiel gegen die HG Nürnberg allen Grund für gute Laune. Mit einem Doppelpack war der Neuzugang vom Mannheimer HC maßgeblich am 4:2-Heimsieg der TG gegen die Franken beteiligt. Es waren die ersten beiden Pflichtspieltreffer des Mittelfeldmotors, der auch einen starken Drang in die Spitze hat. „Ich hatte ja noch nicht so viele Pflichtspiele für die TG“, verwies er lachend darauf, dass die Aufstiegsrunde der Saison 19/20/21 abgebrochen wurde.

Also jetzt ein neuer Anlauf für Ehret, dem TG-Trainer Timo Schmietenknop ebenfalls eine sehr gute Leistung attestierte. „Jetzt ist er richtig in Frankenthal angekommen“, meinte der Übungsleiter seinen „Stabilisator“. Kritik gab’s lediglich dafür, dass Ehret auch noch bei einer Ecke den dritten Treffer hätte machen müssen, den Ball jedoch am leeren Tor vorbeischob. „Dann wäre es ein sehr geiles Spiel von ihm gewesen“, meinte Schmietenknop und lachte.

Erleichtert und zufriedenDer Trainer war zum einen erleichtert über den ersten Saisonsieg. Zum anderen war er zufrieden damit, dass sich seine Mannschaft im Vergleich zum Auftritt am Samstag gegen die Zehlendorfer Wespen auch im spielerischen Bereich steigerte. „Aber da ist immer noch Luft nach oben.“

Gegen die Berliner führten die Gastgeber nach der ersten Halbzeit 2:0 nach Treffern von Johannes Zurke und Yannick Koch. Und am Ende mussten sie doch mit hängenden Köpfen und ohne Punkte vom Platz, weil die Wespen nach dem Seitenwechsel dreimal eiskalt zustachen und so die Zähler mitnahmen.

Koch: Haben es verbockt

Und so vermochte sich Yannick Koch nicht so recht über sein erstes Tor in einem Pflichtspiel für die TG zu freuen. „Der Ärger überwiegt. Wir haben so gut gespielt, und dann haben wir es durch eine schlechte Abwehrleistung verbockt“, befand der Youngster. Die Mannschaft habe sich das Leben selbst schwer gemacht.

Nach der Partie hatte Schmietenknop noch beklagt, dass nicht genügend Führungsspieler da gewesen seien und sein Team trotz der Führung die Köpfe habe hängen lassen. „Das ist ein schmerzhafter Lernprozess. Das müssen wir schnell abhaken“, forderte er.

Ecken bleiben Manko

Das tat sein Team, auch wenn es gegen die Franken eine kleine Phase kurz vor und kurz nach der Halbzeitpause gab, in der es wieder nicht so konzentriert wie nötig agierte. Die Folge: das 1:1 der HG Nürnberg. „Da waren wir dran. Wenn wir Anfang des dritten Drittels noch mit der Ecke in Führung gehen …“, trauerte Nürnbergs Trainer Niklas Raum den ausgelassenen Chancen seines Teams nach, das jetzt nach drei Spielen noch ohne Punkt dasteht. „Wir müssen uns der Realität stellen, dass es eine ganz schwierige Saison wird.“

Es spricht für die TG, dass sie sich nach dem Nackenschlag am Samstag am Sonntag quasi am eigenen Schopf aus dem Sumpf herauszog, wieder auf dem Platz das Kommando übernahm und den Gegner niederkämpfte. Lediglich die Eckenquote gefiel Schmietenknop gegen die HG überhaupt nicht. „Wenn wir da getroffen hätten, hätten wir die Partie schon früher entschieden.“ So blieb es fast bis zum Schluss spannend, weil die Gäste nach dem 3:1 durch einen von Marc Beck souverän verwandelten Siebenmeter nicht aufgaben und noch mal rankamen. Johannes Zurke machte nach schöner Vorarbeit von Alexander Cunningham mit dem 4:2 ins leere Tor den Deckel auf die Partie.

Das war ihr am Samstag noch nicht gelungen. Entsprechend war vor allem der Zehlendorfer Trainer Leon Arnold guter Laune: „Uns war klar, dass man in Frankenthal nichts geschenkt bekommt.“ Sein Team sei in der ersten Halbzeit nicht in die Zweikämpfe gekommen. „Nach dem Seitenwechsel haben wir die nötige Aggressivität und Laufstärke gezeigt und das Spiel gedreht.“

So spielten sie

TG Frankenthal: Bernet (Scharfenberger) – Becker, Cunningham, Schneider, Dopp, Koch, Eck, Ehret, Eckert, Beck, Zurke, Schwindt, Seel, Kohlmann, Frank, Reinhard

HG Nürnberg: Matthias Raum, Grill (ein Siebenmeter) – Beck, Nagl, Zenk, Wolf, Roura, Kerckhoff, Kretzschmar, Spitzbart, Schwab, Vojtech, Rudolf, Wild, Heyer, Schmeiser, Zeiser.

Tore: 1:0 Ehret (6.), 1:1 Kerckhoff (28.), 2:1 Ehret (47.), 3:1 Beck (49., Siebenmeter), 3:2 Kerckhoff (56.), 4:2 Zurke (59.) – Strafecken: 5/0 – 2/0 – Grüne Karten: Ehret, Cunningham – Spitzbart, Rudolf – Gelbe Karte: Spitzbart – Beste Spieler: Ehret, Becker, Koch, Schneider – Kerckhoff, Matthias Raum – Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Lubrich (Ludwigshafen)/Schultz (Frankfurt).

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