Rheinpfalz: “Abschluss mit einem super Tag“ (28.01.2020)

Saisonbilanz: Mit dem Aufstieg in die Erste Hallenhockey-Bundesliga hat die TG Frankenthal die Saison gekrönt. Bei drei Niederlagen war auch etwas Glück dabei. Denn auch die Konkurrenten mussten im Lauf der Runde immer wieder Federn lassen. Der Blick geht schon mal in Richtung Spätjahr. Dann warten andere Kaliber auf die TG.

Frankenthal. Am letzten Spieltag war sie wieder da, die Spielfreude, die die TG Frankenthal schon in der Hallensaison 18/19 ausgezeichnet hatte. Mit Pressing von der ersten bis zur letzten Minute ließen die Frankenthaler dem Limburger HC nie die Möglichkeit zur Entfaltung. Das 15:1 (8:0) gegen teilweise überforderte Hessen, die sich damit auch aus der Südgruppe der Zweiten Bundesliga verabschiedeten, war eine beeindruckende Demonstration dessen, zu was die TG fähig sein kann. TG-Legende Peter Trump sprach hernach auch von einem Klassenunterschied. „Es war eine Demonstration des Aufsteigers. Alle Mannschaftsteile haben gut funktioniert“, lobte Trump.

Die Botschaft war von Anfang an deutlich: Hier geht heute nur Frankenthal als Sieger vom Platz. Weshalb so etwas wie Spannung auch gar nicht mehr aufkam im Aufstiegsrennen. Die HG Nürnberg hätte über das Torverhältnis die TG theoretisch noch abfangen können und führte bei den Stuttgarter Kickers zwischendurch auf 11:3. Aber selbst das hätte nicht gereicht. Nürnberg gewann am Ende 12:11.

Die TG musste vor der Runde den Abgang von Timo Schmietenknop verkraften. Vom einen auf den anderen Tag fehlten der TG 40 Tore. Schmietenknop wechselte an die Seitenlinie und lenkte als Trainer sehr gut die Geschicke der Mannschaft. In der Offensive wurde die Last auf viele Schultern verteilt, was auch beim Spiel gegen Limburg deutlich wurde. Den Zwischenstand von 6:0 schossen sechs verschiedene Schützen heraus. Am Ende verteilten sich die 15 Treffer auf neun Akteure. Unter den Torschützen war auch Johannes Zurke. Unter Timo Schmietenknop mauserte sich der Verteidiger im Feld zur festen Größe in der Offensive unter dem Hallendach.

Das Prunkstück in der abgelaufenen Runde war die Abwehr. Nur 33-mal mussten die Keeper Thimo Bernet und Oliver Scharfenberger hinter sich greifen. Damit stellt die TG Frankenthal die beste Defensive aller 24 Zweitligateams.

Und: In dieser Saison hatte die TG auch endlich mal das nötige Glück. Denn mit drei Niederlagen noch aufzusteigen, dazu bedurfte es auch ein bisschen fremder Hilfe. „Die anderen Teams haben so gespielt, dass es die TG immer in der eigenen Hand hatte“, analysierte es Peter Trump treffend.

Die HG Nürnberg rutschte gleich am ersten Spieltag in Limburg aus, verlor danach auch noch bei der TG und Anfang Januar in Rüsselsheim. Erstligaabsteiger Stuttgarter Kickers patzte ebenfalls zum Rundenstart – beim TuS Obermenzing. Danach verloren die Schwaben noch in Nürnberg, in Rüsselsheim, in Frankenthal und zum Schluss noch mal gegen Nürnberg.

„Es war ein super Tag für die TG und auch für das Hockey in Rheinland-Pfalz“, freute sich auch Norbert Grimmer über den Aufstieg der ersten Herren. Ja, es sei ein bisschen Glück dabei gewesen, konstatierte der Sportliche Leiter Aktive. „Man hätte es sich einfacher machen können.“ Drei Auswärtsniederlagen seien eigentlich zu viel, um noch an den Aufstieg denken zu dürfen.

Eine stabile Verteidigung wird die Mannschaft auch in der Ersten Hallenhockey-Bundesliga benötigen. Die Gegner dort, zum Beispiel der Mannheimer HC und der TSV Mannheim, sind von einem anderen Kaliber. „Es freut mich, dass die Jungs in der Ersten Liga spielen, aber es wird schwer“, meinte Peter Trump.

Schwer, aber nicht unmöglich. Die Mannschaft muss nur einen Konkurrenten hinter sich lassen, um erstklassig zu bleiben. Aber vielleicht tut sich ja bis zum Spätjahr noch was am Kader. „Der Kader ist jetzt gut, aber er ist nicht mehr der jüngste“, formulierte es TG-Vereinsvorstand Martin Schuff. Seine Hoffnung: „Erfolg zieht. Das könnte ein Anreiz sein für den einen oder anderen aus der Region, bei uns zu spielen.“ Oder wie es Peter Trump ausdrückte: „Es können ja nicht alle in Mannheim spielen.“

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