Rheinpfalz: Beste Abwehr trifft auf besten Sturm (05.01.2018)
Hallenhockey: Zweitligist TG Frankenthal morgen zu Gast beim Rüsselsheimer RK – Noah Frank kommt für Lauritz Fuchs in den Kader
Von Christian Treptow
Frankenthal. Keine Zeit zum Verschnaufen: Für Hallenhockey-Zweitligist TG Frankenthal geht am Wochenende die Saison gleich weiter. Der Zweite der Südgruppe muss am Sonntag (14 Uhr) beim Rüsselsheimer RK antreten. Das Hinspiel ging 2:2 aus. Diesmal will die TG drei Punkte mitnehmen.
Es war irgendwie ein verrücktes Spiel, das sich die TG Frankenthal und der Rüsselsheimer RK am ersten Spieltag der Hallensaison geliefert haben. Die Turngemeinde hatte Chance um Chance, lief aber zweimal einem Rückstand hinterher. Das lag zum einen daran, dass die TG sehr schludrig mit ihren Möglichkeiten umging. Auf der anderen Seite machte der RRK das Beste aus seinen Gelegenheiten, verwandelte seine beiden Strafecken. Deshalb wird beim Abschlusstraining heute auch noch mal die Verteidigung von Ecken auf dem Programm stehen. „Die Ecken schauen wir uns noch mal an, damit die Eckenabwehr Bescheid weiß“, sagt TG-Coach Hans-Christian Damm. Doch seit dem 2:2 hat sich einiges getan – auf beiden Seiten. Die TG hat sich unter Damms Leitung zu einem Titelkandidaten entwickelt. Frankenthal ist mit elf Zählern als Zweiter Verfolger von Spitzenreiter HC Ludwigsburg (13). Und auch das Thema Chancenverwertung ist keins mehr. Klammert man die erste Partie aus, hat die TG in den folgenden vier Spielen im Schnitt zehn Treffer geschossen. Und mit 25 Gegentoren hat die TG die beste Abwehr der Südgruppe.
Weniger gut lief es dagegen bei den Hessen. Der Rüsselsheimer RK ist mit vier Zählern Vorletzter, nur dank des besseren Torverhältnisses vor dem TEC Darmstadt. Mit 21 Toren hat der RRK den schwächsten Sturm der Liga.
Das 2:2 zum Saisonstart sei für die Mannschaft wie ein Hallo-wach-Effekt gewesen, meint TG-Trainer Hans-Christian Damm, der seine Mannschaft am Sonntag in der Favoritenrolle sieht. „In den Spielen danach sind wir anders aufgetreten, auch die Chancenverwertung war besser“, hat der Übungsleiter beobachtet. „Die Spieler haben gesehen, dass 90 oder 95 Prozent nicht reichen.“
Der RRK zeigte sich im Hinspiel sehr destruktiv. „Das ist ihr gutes Recht“, räumt Damm ein. Weshalb die Turngemeinde auch die Initiative ergreifen soll. Ganz wichtig sei bei dieser Konstellation, in Führung zu gehen und dann auch lange die Führung zu halten. Denn je länger Rüsselsheim hinten liege, desto mehr müsse die Mannschaft dann fürs Spiel machen. Und das spiele wiederum der TG in die Karten. „Dann können wir unser Konterspiel aufziehen“, sagt Damm. Das Ergebnis sei ihm dabei relativ egal. „Hauptsache, wir holen die drei Punkte.“ Der RRK sei grundsätzlich schwer einzuschätzen. „Man weiß nie, wer da spielt“, sagt Damm. Unterschätzen dürfe man die Mannschaft nicht. „Rüsselsheim hat einen Plan, und der hat dem RRK bei uns einen Punkt eingebracht.“
Wer morgen bei der TG auflaufen wird, entscheidet sich erst heute nach dem Abschlusstraining. Eine Personalie ist aber schon klar: Lauritz Fuchs wird für den Rest der Hallenrunde nach einer Schulteroperation ausfallen. Für ihn rückt in Rüsselsheim Noah Frank in den Kader, verrät Damm schon mal. Frank soll auch die Fuchs-Position in der Offensive einnehmen. „Im Training haben wir ihn in den vergangenen Wochen nur im Sturm eingesetzt. Und das macht er sehr gut“, lobt der Trainer. Frank könne der Mannschaft im Angriff weiterhelfen.
Johannes Zurke hat diese Woche aus privaten Gründen nicht mittrainiert. Ob es für einen Einsatz am Sonntag reicht, entscheidet sich morgen. Falls nicht, sind laut Damm Erik Kohlmann und Henry Zettler erste Anwärter auf einen Platz im TG-Kader. Marius Haber habe einen Hexenschuss. „Aber die medizinische Abteilung hat mir zugesichert, dass er am Samstag trainieren kann“, meint Damm und lacht. Habers Vater Thomas ist Mannschaftsarzt der TG.
Apropos Training: Das stand auch zwischen den Jahren auf dem Programm bei der Turngemeinde. Sogar an Neujahr. Dann seien auch noch mal Strafecken auf dem Programm gewesen. Da hat es zwar in den vergangenen Partien sehr gut geklappt. „Aber man muss das 1000-mal trainieren, um die Abläufe zu verfestigen.“