Rheinpfalz: Rückstand schnell verdaut (06.10.2018)
Hockey: Regionalligist TG Frankenthal schlägt Dürkheimer HC im Derby mit 4:1 – Gäste offensiv harmlos
Von Christian Treptow
und Frank Geller
Frankenthal. Die Erleichterung auf dem Frankenthaler Jahnplatz war fast greifbar. Die TG Frankenthal hat gestern Abend das Derby in der Ersten Feldhockey-Regionalliga Süd gegen den Dürkheimer HC mit 4:1 (0:0) für sich entschieden. Dabei ließ sich die Turngemeinde auch von einem Rückstand nicht beirren.
Es hatte was von guter alter Hockeyzeit: DHC-Coach Andreas Schanninger bot mit Christian Mayerhöfer in der Abwehr und Uwe Krauss im Sturm ob des chronischen Personalmangels zwei alte Kämpen auf. Mayerhöfer strahlte hinten viel Ruhe aus, war bester Dürkheimer und machte nach der Partie keinen erschöpften Eindruck. Seinen jüngeren Kollegen sah man die Anstrengung deutlicher an. Doch auch die beiden konnten nicht verhindern, dass die TG den lange ersehnten Derbysieg davontrug. Allerdings brauchten die Gastgeber etwas Anlaufzeit. Die Turngemeinde hatte in der ersten Halbzeit zwar mehr Ballbesitz, gefährlich wurde es vor dem DHC-Tor nur selten. Sven Beringer (7.), der lauffreudige Fridolin Lüschen (12.) und Lauritz Fuchs (31.) hatten noch die besten Chancen. Dürkheim verkaufte sich ordentlich, war offensiv aber zu harmlos. Das 0:0 zur Pause beklatschten dann auch hauptsächlich die Gästefans.
Diese hatten kurz nach dem Seitenwechsel noch mehr zu jubeln, als Julius Neu den DHC sogar in Führung brachte (38.). „Das war glücklich für uns“, meinte Mayerhöfer. Psychologisch wichtig für die TG war der schnelle Ausgleich durch Marius Haber per Strafecke (40.). „Wir bekommen das 1:1 zu schnell“, haderte DHC-Coach Andreas Schanninger. Denn danach lief das TG-Spiel besser. Vor allem konditionell hatten die Gastgeber ab Mitte der zweiten Halbzeit deutliche Vorteile.
Dominik Seel erlöste den Frankenthaler Anhang mit dem 2:1 (51.). Das Lob des Schützen ging aber an Vorbereiter Lauritz Fuchs, der dem Treffer mit einem tollen Solo den Weg geebnet hatte. Für Seel war es das erste Tor im Trikot der ersten Herren. „Das ist das beste Gefühl überhaupt“, meinte Seel. Die TG habe etwas gebraucht, den eigenen Rhythmus zu finden. Aber vier Tore in einer Halbzeit seien dann doch deutlich.
Spätestens mit dem 3:1 durch Manuel Eck (56.) war die Partie entschieden, da der DHC auch in der zweiten Halbzeit offensiv zu harmlos war. Die einzige DHC-Strafecke klärte die TG mit großem Einsatz. Für den Endstand sorgte Fuchs (70.) nach einem sehenswerten Konter in Unterzahl über Johannes Gans. „In der zweiten Halbzeit hat sich die individuelle Klasse der Frankenthaler bemerkbar gemacht. Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt“, konstatierte Christian Mayerhöfer.
TG-Trainer Thomas Merz sprach von einem erwarteten Spiel. „Aber wir sind auch nach dem Rückstand ruhig geblieben. Wir wussten, dass wir irgendwann unser Tor schießen.“ In der zweiten Halbzeit habe sein Team dann eine Schippe draufgelegt.
Dürkheims Coach Andreas Schanninger hatte „wie so oft“ eine gute erste Halbzeit des DHC gesehen. Nach der Pause habe es seinem jungen Team dann an Erfahrung gefehlt. „Die Frankenthaler sind in den Schusskreis gekommen, wir nicht.“
So spielten sie
TG Frankenthal: König (Scharfenberger) – Beck, Eck, Kohlmann, Frank, Schneider – Becker, Beringer, Fuchs, Haber, Schmietenknop, Reinhard – Lüschen, Gans, Bauer, Seel
Dürkheimer HC: Riedle, May – Mayerhöfer, Tempel, Schappert, Rübens, Behret, Crossett, Julius Neu, Richard Neu, Strauß – Dörr, Franken, Kreckel, Nehrdich, Krauss
Tore: 0:1 Julius Neu (38.), 1:1 Haber (40., Strafecke), 2:1 Seel (51.), 3:1 Eck (56.), 4:1 Fuchs (70.) – Strafecken: 4/1 – 1/0 – Grüne Karten: Schmietenknop – Franken, Crossett – Gelbe Karte: Schappert – Beste Spieler: Schmietenknop, Lüschen, Beck – Mayerhöfer, Crossett – Zuschauer: 300 – Schiedsrichter: Lubrich (Ludwigshafen)/Neideck (Neustadt).