Rheinpfalz: Zu viele Ballverluste (20.06.2023)

Hockey: Die TG Frankenthal beendet die Feldrunde der Zweiten Bundesliga mit einer Heimniederlage gegen den Wiesbadener THC. Kapitän und Trainer ahnen, wieso es für ihr Team in der Rückrunde schlecht gelaufen ist.

Von Andreas Beckmann

Frankenthal. Am letzten Spieltag der Zweiten Feldhockey-Bundesliga unterlag die TG Frankenthal auf eigenem Platz den Gästen vom Wiesbadener THC mit 1:2 (0:0). Nach langer Niederlagenserie mit dem Negativhöhepunkt einer 0:7-Pleite bei Blau-Weiß Berlin gelang dem Team von Trainer Timo Schmietenknop auch zum Abschluss keine Trendwende.

Die Gäste bestätigten dagegen ihre Erfolgsserie mit vier Siegen und einem Remis, nachdem sie zwischenzeitlich sogar in Abstiegsgefahr geraten waren. Dies blieb den TG-Herren zwar nach einer guten Vorrunde erspart. Aber die magere Ausbeute von drei Punkten in der Rückrunde wirft Fragen auf. Die TG beendet die Saison mit 18 Punkten auf dem ersten Nichtabstiegsplatz acht. Wiesbaden springt nach dem Auswärtssieg mit 22 Punkten noch auf Platz sechs.

TG-Trainer Timo Schmietenknop war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht unzufrieden. Ärgerlich seien aber die Fehler gewesen, die zur Niederlage geführt haben, sagt er. „Die Erwartungshaltung von uns war, dass wir auch bei dieser Hitze den Kampf annehmen. Insbesondere im Zweikampf wollten wir zulegen. Das ist uns aber bei der Entstehung der Gegentore nicht gelungen. Wir hatten zu viele Ballverluste im Spielaufbau. In der Zweiten Liga werden solche Fehler konsequent bestraft. Kämpferisch war es in Ordnung. Um so ein ausgeglichenes Spiel zu gewinnen, müssen wir unsere zahlreichen Strafecken besser nutzen. Ich habe das Spiel bereits als Testspiel für die Zukunft genutzt und einige Spieler auf anderen Positionen ausprobiert. Nun müssen wir unsere Lehren aus dem Spiel und der Saison ziehen.“

In der Mittagshitze auf dem Jahnplatz begannen beide Teams abwartend. Je eine Zeitstrafe für beide Seiten blieb folgenlos. Erst gegen Ende des ersten Viertels hatten die Gastgeber eine Druckphase. Innerhalb einer Minute bekam die TG vier Strafecken zugesprochen. Zweimal waren die Torschüsse von Bastian Schneider erfolglos, zwei weitere Versuche wurden vom Hauptschützen weitergespielt, führten aber ebenfalls nicht zum Torerfolg. Fast ereignislos verlief dann das zweite Viertel: Die Gäste wirkten aber bei ihren Schnellangriffen zielstrebiger. Die Gastgeber hatten oft Ballbesitz, kamen aber nicht gefährlich in den Schusskreis.

In der 36. Minute ging Frankenthal in Führung: Der starke Nachwuchsspieler Yannick Koch hatte mit einem Dribbling eine Strafecke erzwungen, die der von Schneider freigespielte Johannes Alexander Zurke hoch ins rechte Ecke verwandelte. Wenig später kassierte die Wiesbadener Bank eine Zeitstrafe. Die TG war nun fünf Minuten in Überzahl. Dennoch glich der Gast in Unterzahl per Strafecke von Fabius Bonde aus (39.). Eine weitere Strafecke der Gäste blieb folgenlos. Noch in Überzahl hatte auch Frankenthal eine Strafecke. Doch eine Variante über mehre Stationen verpasste Ludovico Meledio vor dem Tor. Im letzten Viertel erhöhten beide Teams noch einmal das Tempo. Der Wiesbadener Adrian Amon verpasste nach einem Konter knapp das von Oliver Scharfenberger gehütete Tor. Auf der Gegenseite scheiterte Stürmer Alexander Cunningham mit einem Rückhandschuss am Gästetorwart. Yannick Koch hatte mit einem starken Solo die Vorarbeit geleistet.

Viel zu schnell für die TG-Abwehr spielte Wiesbaden das Siegtor heraus. Ein Zuspiel von der rechten Seite nahm Ricardo Huber im Schusskreis unbedrängt an und vollendete ins rechte untere Eck (53.). Danach blieben die Gäste das bessere Team. Auch der Einsatz eines weiteren Feldspielers für Oliver Scharfenberger brachte nichts mehr ein. Gästespieler Amon verpasste wenige Sekunden vor Spielende das leere Tor. (60.).

Zufrieden war Gästetrainer Stefan Zeller: „Wir hatten Ende der ersten Hälfte eine Drangperiode der TG mit vielen Ecken gut überstanden. Dafür, dass wir dann nach dem Rückstand bei diesen Temperaturen noch so zurückgekommen sind, gebührt meiner Mannschaft ein großes Lob.“

TG-Mannschaftskapitän Tim Ehret: „Ich hatte den Eindruck, dass wir lange die bessere Mannschaft waren. Wir haben aber die Ecken nicht reinbekommen. Die muss man in so einem Spiel nutzen, wenn man gewinnen will. Jetzt müssen wir erst einmal abschalten und danach einen kompletten Neustart hinlegen. Ich denke, es war auch ein Fehler, in die Rückrunde ohne klar formuliertes Saisonziel zu gehen, da wir noch im gesicherten Tabellenmittelfeld lagen.“

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