Rheinpfalz: Kein Elan, kaum Tore, kein Sieg (09.03.2019)

Saisonbilanz: Erste Damen der TG Frankenthal spielen völlig verkorkste Hallenrunde und steigen in Zweite Regionalliga ab

Von Frank Geller

FRANKENTHAL. Schlechte Leistungen, zu wenige Tore und kein einziger Sieg – die ersten Damen der TG Frankenthal erlebten in der Ersten Hallenhockey-Regionalliga Süd eine total verkorkste Saison. Nach der Hinrunde trennte sich das Team von Trainer Udo Specht. Fridolin Lüschen übernahm wieder das Kommando an der Seitenlinie. In den letzten beiden Spielen lief es dann endlich besser, der Abstieg hatte da aber längst festgestanden.

Gerade einmal zwei Unentschieden in eigener Halle haben die Frankenthalerinnen in der abgelaufenen Saison erzielt. Ein Remis gab es in der Hinrunde gegen den TSV Schott Mainz (3:3), das zweite in der Rückrunde gegen Eintracht Frankfurt (2:2). Beide Spiele hätten die TG-Damen gewinnen können. Doch auch in diesen zwei Partien offenbarte sich das größte Problem des Teams: die Abschlussschwäche. „Im gegnerischen Schusskreis haben wir zu wenig Gefahr ausgestrahlt“, sagt Fridolin Lüschen. Der Stürmer der ersten Herrenmannschaft der Turngemeinde sprang nach der Trennung von Udo Specht erneut als Aushilfstrainer ein und übernahm zusammen mit Timo Schmietenknop in der Rückrunde die Betreuung der Damen.Ein weiteres Problem: Mit Unkonzentriertheiten und leichten Fehlern habe man die Gegner zu Kontern eingeladen, erklärt Lüschen. Das Resultat waren 52 Gegentore in zehn Spielen – der höchste Wert in der Liga. Auf der anderen Seite wurden lediglich 26 Treffer erzielt. Nur Eintracht Frankfurt (22) war vor dem gegnerischen Tor noch harmloser. Unterm Strich stehen für die TG, die abgeschlagen auf dem letzten Platz landete, nur zwei Punkte. „Das ist natürlich viel zu wenig, um in der Regionalliga bestehen zu können“, bekennt Lüschen. Mitabsteiger TSV Schott Mainz sammelte elf Zähler mehr.

Dabei sei klar gewesen, dass es keine leichte Runde werden würde. In der Regel gibt es in der mit nur sechs Teams besetzten Liga zwei Absteiger. Und mit dem Bietigheimer HTC, dem am Ende ein glatter Durchmarsch in die Bundesliga gelungen ist, und Rückkehrer Schott Mainz waren zwei starke Mannschaften aufgestiegen. Im Kampf um den Klassenerhalt ging es erwartet eng zu. Am vorletzten Spieltag hätte es sogar noch den Tabellenzweiten erwischen können.

Frankenthal – im Vorjahr mit 17 Punkten Dritter im Abschlusstableau – fand sich diesmal von Beginn an im Tabellenkeller wieder. In fast allen Spielen gerieten die TG-Damen schnell in Rückstand und dadurch unter Druck. „Wenn es nicht lief, haben wir uns zu leicht in einen Negativstrudel reißen lassen“, sagt Lüschen. Von Niederlage zu Niederlage sank das Selbstbewusstsein. Das war in den Spielen zu spüren.

Es zeigte sich auch, dass die Erfahrung und die Tore von Lisa Stiefenhöfer, Sophia Magura und Maike Wüsthoff, die in der Vorsaison noch zum Team gehört hatten, fehlten. Bemerkbar machten sich zudem wieder athletische und technische Defizite. Ihren Gegnern haben es die Frankenthalerinnen oft viel zu einfach gemacht. Lea Schopper, beste TG-Spielerin in dieser Saison, stand im Mittelfeld häufig auf verlorenem Posten. Ihr fehlten zu oft die Anspielstationen oder die Passgeber. Kämpferischen Einsatz zeigte Verteidigerin Esther Peikert, die auf der Linie manchen Ball klärte. Nina Büffor erwies sich im Saisonverlauf als zunehmend sichere Eckenschützin.

Doch erst als der Abstieg vorzeitig feststand und der Druck weg war, präsentierte sich das gesamte Team in besserer Verfassung. Dank einer starken Aufholjagd in der zweiten Halbzeit gegen den TuS Obermenzing (5:6) und einer überragenden ersten Spielhälfte in Hanau (4:5) waren die TG-Damen in den letzten beiden Partien nah dran am ersten Saisonsieg. Für zwei starke Halbzeiten am Stück reichte es aber jeweils nicht.

Die positiven Ansätze lassen auch Lüschen, im Feld Co-Trainer des neuen Übungsleiters Rainer Schwenk, hoffen, dass die ersten Damen in der Feld-Regionalliga den Klassenerhalt schaffen. Zum Trainingsauftakt sind Emma Finke, Annika Koch und Klara Holzhauser zum Team gestoßen, informiert Hockey-Abteilungsleiter Timo Schmietenknop. Und auch Meike Stillger ist spielberechtigt. Im Herbst sollen dann weitere Nachwuchskräfte folgen. „Die Chancen stehen nicht schlecht, dass dem Team in der kommenden Hallenrunde der Wiederaufstieg gelingen kann“, meint Lüschen.

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