Rheinpfalz: Gas geben für ein ruhigeres Fest (17.12.2021)

Hallenhockey: Die TG Frankenthal kann am Sonntag (12 Uhr) einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. Voraussetzung: ein Heimsieg gegen den Münchner SC. Bereits am Freitagabend (20 Uhr) kommt es in der Primus-Valor-Arena zum Rückspiel gegen Spitzenreiter TSV Mannheim. Schon da will die TG die Leistungssteigerung vom vergangenen Sonntag bestätigen.

Von Christian Treptow

 Frankenthal/München. „Ich gehe davon aus, dass wir mit einem spielfähigen Kader anreisen“, sagt Stefan Kermas. Der Ex-Nationaltrainer hat für die Hallenrunde die Mannschaft des Münchner SC vom eigentlichen Coach Patrick Fritsche übernommen, der als Assistenztrainer der U21-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Indien war und dort mit dem Team Silber gewann.

In der Aussage von Kermas stecken zwei wertvolle Informationen. Erstens: Das Spiel der TG am Sonntagmittag gegen den MSC wird nach derzeitigem Stand stattfinden. Zweitens: Den Münchnern sind nicht die Spieler ausgegangen. Das Hinspiel zwischen den beiden Teams hätte ursprünglich am vergangenen Samstag in der bayerischen Landeshauptstadt über die Bühne gehen sollen.

MSC-Spiele vergangenes Wochenende abgesagt

Doch der MSC meldete Ende vergangener Woche insgesamt ein halbes Dutzend Corona-Fälle aus Mannschaft und Trainerstab. Weshalb sowohl die Partie des MSC zu Hause gegen die TG als auch das Spiel beim Nürnberger HTC abgesagt wurde. Die Verläufe seien alle milder Natur, informiert Stefan Kermas. Alle seien mindestens doppelt geimpft. Ab Mittwoch vergangener Woche seien die Betroffenen in Isolation gewesen. Seitdem habe es keine weiteren Fälle beim MSC gegeben. „Wir wollen spielen“, betont Kermas.

Sein Team steht bislang noch ohne Zähler am Tabellenende, weshalb der Partie in Frankenthal schon eine wegweisende Bedeutung zukommen kann – für beide Teams. Beide Mannschaften haben in den vergangenen Wochen aufsteigende Form unter Beweis gestellt. Die TG zog sich zuletzt beim 3:8 gegen den Mannheimer HC achtbar aus der Affäre und zeigte dabei eine klare Leistungssteigerung. Vor allem die kämpferische Einstellung hat gestimmt.

München hat sich nach dem 4:9 zum Auftakt gegen den Nürnberger HTC gegen die drei Top-Mannschaften der Süd-Gruppe wacker geschlagen und nie mehr als mit zwei Toren Unterschied verloren. „Wir haben nach dem Nürnberg-Spiel die Kurve bekommen. Der Dämpfer hat gut getan“, meint Stefan Kermas. Weshalb das Torverhältnis des MSC (14:23) auch besser ist als das der TG (12:41).

Nicht wieder zweistellig gegen TSV verlieren

Für die erste Aufgabe der TG am Freitagabend in Mannheim hat Timo Schmietenknop schon nach der Partie am vergangenen Sonntag klar gemacht, was er erwartet. Er wolle auf keinen Fall, dass sein Team wieder zweistellig verliere. Und auch offensiv soll von seinen Schützlingen dann mehr kommen als bei der 1:10-Pleite in eigener Halle.

Torschütze des Frankenthaler Ehrentreffers war Johannes Zurke. Die Stimmung in der Mannschaft sei okay, berichtet er von den Eindrücken der Trainingswoche. „Wir haben noch mal mehr Tempo ins Spiel gebracht, und auch die Passqualität war besser“, erzählt er zuversichtlich. Beim TSV Mannheim, der aktuell mit einer perfekten Bilanz von sechs Siegen aus sechs Spielen als Spitzenreiter der Süd-Gruppe in das Duell gegen die TG geht, erwartet er ein ähnlich hartes Match wie jüngst gegen den Mannheimer HC. „Da dürfen wir keine unnötigen Fehler machen und leichte Tore kassieren“, erläutert er.

Frühen Gegentreffer gegen Spitzenteams vermeiden

Vor allem frühe Gegentreffer haben die TG in der jüngeren Vergangenheit schnell ins Hintertreffen geraten lassen. Gegen den TSV Mannheim stand es schon in der ersten Minute 0:1. Gegen den Mannheimer HC lag die TG nach drei Minuten durch zwei Eckentore 0:2 zurück. Gegen diese Mannschaften sind frühe Rückstände Gift. „Die Top-Teams gehen von Anfang an ein höheres Tempo, da müssen wir gleich wach sein“, betont Zurke.

Ein Schwachpunkt der TG in dieser Saison ist die Offensive. Das betreffe zwar die ganze Mannschaft. „Aber das Problem war, dass wir als Stürmer nicht gut angelaufen sind. Auch da haben wir einige Sachen geübt und verbessert, damit wir dann auch freier zum Schuss kommen“, erläutert Johannes Zurke.

Zurke: Von Anfang an hellwach sein

Das Spiel gegen München sei wahrscheinlich das wichtigere an dem Wochenende. „Aber wir dürfen uns auch in Mannheim keine unnötig hohe Niederlage erlauben wegen des Torverhältnisses.“

Gegen den MSC müsse die TG von Anfang an Gas geben. „Wir dürfen nicht leichtfertig an die Sache rangehen.“ München sei individuell sehr stark. „Da müssen wir vor allem in der Defensive gut in die Zweikämpfe kommen.“ Drei Punkte würden auf jeden Fall helfen. Dann hätte die TG mit sechs Zählern schon ein kleines Polster auf München und könnte noch beruhigter Weihnachten feiern.

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