Rheinpfalz: TG-Damen schon unter Druck (27.09.2021)

Hockey: Die Heimpremiere in der Feldhockey-Regionalliga Süd ist missglückt: Die ersten Damen der TG Frankenthal zeigten gegen den SC SaFo Frankfurt gute Ansätze, die Abschlussschwäche war aber auch am Sonntag das große Problem. 0:2 (0:1) mussten sie sich am Ende geschlagen geben.

Von Frank Geller

 
FRANKENTHAL. Die erste Partie vor heimischem Publikum seit fast einem Jahr ließ sich gut an für das Team von TG-Trainer Tobias Stumpf. Die Frankenthalerinnen hatten in den ersten beiden Vierteln mehr vom Spiel und deutliche Feldvorteile. Während sich die Frankfurterinnen schwer taten, ließen die Gastgeberinnen den Ball gut laufen. Wer die TG-Damen vor der langen Corona-Zwangspause das letzte Mal in einem Punktspiel gesehen hat, erkannte deutlich mehr Zug zum Tor und auch mehr Biss in den Zweikämpfen. Der agile Spielaufbau sorgte dafür, dass sich in der Abwehr der Gäste immer wieder Lücken ergaben. Einen ersten Akzent setzte Hannah Schiller in der fünften Spielminute, vor dem Tor war sie jedoch nicht kaltschnäuzig genug. Auch TG-Neuzugang Giovanna Di Fede (9.) und Nachwuchsspielerin Liv Schütze (12.) vergaben im ersten Viertel aus jeweils aussichtsreicher Position.

Dass es bis zum Schusskreis ordentlich lief, im Schusskreis dagegen weniger, sollte sich als Kehrseite des Spiels der stark verjüngten Mannschaft erweisen. Und als der Punkt, der sich gegenüber früheren Zeiten nicht geändert hat. „Wir spielen gut nach vorne, sind dann aber vor der gegnerischen Torhüterin zu nervös“, sagte Mittelfeldspielerin Marie Fischer, die viele Bälle holte und am Sonntag beste Frankenthalerin war. „Wir wollen den Ball ins Tor tragen“, meinte TG-Kapitänin und Stürmerin Kim Lauer. „Wir warten zu lange, anstatt einfach mal abzuziehen.“

Schneider trifft die LatteUnd genau das sollte sich rächen: Als die Frankenthalerinnen im zweiten Viertel einen Moment lang in der Abwehr unsortiert waren, gelang Corinna Zerbs die zu diesem Zeitpunkt etwas überraschende Führung der Gäste (19.). Das Abwehrverhalten seiner Mannschaft machte Tobias Stumpf nach dem Abpfiff sogar als Hauptproblem für die Heimniederlage aus: „Wir haben immer wieder Phasen, in denen die Zuordnung in der Defensive nicht stimmt. Das nutzt der Gegner dann eiskalt aus“, haderte der TG-Coach. Er sprach damit auch eine Szene aus der zweiten Halbzeit an: Vollkommen unbedrängt lief SaFo-Stürmerin Maya Höpfner in der 46. Spielminute in den Schusskreis der TG und erzielte das vorentscheidende 2:0 aus Gästesicht.

Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn Katja Schneider kurz zuvor der Ausgleich gelungen wäre. Sie hatte die beste Chance der TG Frankenthal auf dem Schläger, traf aber nur die Latte (44.). „Uns fehlt die Durchschlagskraft“, meinte Stumpf. Was ihn ebenfalls ärgerte: „Ich habe bei meinem Team den unbedingten Willen vermisst, noch den Ausgleich zu erzielen.“ Ein weiteres Manko: Während beim 1:1 vor einer Woche gegen die Stuttgarter Kickers wenigstens ein Eckentor gelang, gingen die TG-Damen diesmal bei vier Strafecken leer aus. „Unsere Ecken müssen besser werden. Bei der Ausführung sind wir zu schlampig“, sagte Liv Schütze, die ihren Pflichtspiel-Einstand bei den ersten Damen gab.

Auf Frankfurter Seite war die Freude über den Auswärtssieg groß: „Nach dem 1:3 vor einer Woche gegen Hanau hätte eine weitere Niederlage einen verkorksten Saisonstart bedeutet. Die TG hat am Anfang viel Druck gemacht, daraus haben wir uns dann aber zunehmend befreit“, berichtete SaFo-Trainer Moritz Schneider. „Am Ende hatten wir die klareren Chancen und haben deshalb auch verdient gewonnen.“

Den Druck verspürt nun TG-Coach Stumpf: „Wenn wir vor der Winterpause nicht unten in der Tabelle stehen wollen, müssen wir am kommenden Doppelspiel-Wochenende in Bayern unbedingt punkten.“

So spielten sie

TG Frankenthal: Hochstetter (Kohlmann) – Müller, Peikert, Becker, Koch, Büffor – Fischer, Haselmaier, Koppel, Schiller, Schneider – Di Fede, Finke, Hilbert, Lauer, Schütze

SC SaFo Frankfurt: Minissi (Koch) – Dützmann, Hagen, Henning, Meckbach, Von Lieven, Schneider – Gerlich, Haid, Richter, Zerbs – Höpfner, Martell, Nordt, Leiser, Schäfer

Tore: 0:1 Zerbs (19.), 0:2 Höpfner (46.) – Strafecken: 4/0 – 2/0 – Grüne Karten: Finke, Schiller – Nordt – Beste Spielerinnen: Becker, Fischer, Schiller – Höpfner, Leiser, Zerbs – Zuschauer: 80 – Schiedsrichter: Hencke (Mainz)/Lubrich (Ludwigshafen).

Scroll to top