Rheinpfalz: „Das war schon eine Ehre“ (07.09.2020)

Hockey: Feld-Zweitligist TG Frankenthal hat die ersten drei Punkte im Hinblick auf die Teilnahme an der Aufstiegsrunde im kommenden Frühjahr eingefahren. 4:2 (2:1) bezwang die TG vor 200 Zuschauern auf dem Jahnplatz die HG Nürnberg. Dabei gab es neue Gesichter auf dem Feld bei der TG zu sehen. Zum Beispiel Alexander Eckert, der bei seinem Debüt gleich mal in der Startelf ran durfte. Und dabei war er vor dem Spiel nervöser als anschließend auf dem Platz.

Von Christian Treptow

 
Frankenthal. Wenn eine Partie die Spieler schon nicht vom Hocker gerissen hat, dann ist es in der Regel schwer, die Zuschauer zu begeistern. 200 waren am Sonntag auf dem Jahnplatz und waren am Ende allerdings gar nicht mal so unzufrieden. Denn zum einen gab es endlich wieder mal Hockey in Frankenthal. Und zum anderen holte die TG Frankenthal zum Auftakt der Rückrunde in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga Süd drei Punkte.Und sie sahen auch gleich mal zwei Neue in der Anfangsformation der TG. Coach Timo Schmietenknop machte seine Ankündigung wahr und verhalf Alexander Eckert und Yannick Koch zu ihrem Debüt in der Zweiten Bundesliga.

Eckert durfte auf den Außenverteidigerpositionen ran, Koch kam im Mittelfeld zum Einsatz. Beide hatten noch den einen oder anderen Wackler drin, den man jungen Spielern aber auch zugestehen muss. „Vor dem Spiel war ich schon nervös“, sagte Eckert. „Nach den ersten fünf Minuten war’s aber weg“, erzählte der 17-Jährige, der nach eigener Aussage davon überrascht war, dass er von Beginn an ran durfte. „Das war schon eine Ehre.“ Und klar: Erste Herren ist eben noch mal ein anderes Niveau als in der Jugend. Die gute Stimmung habe geholfen, meinte der Youngster. Im Spiel habe er das Drumherum allerdings gut ausgeblendet.

In der Analyse tat sich Eckert ebenfalls relativ leicht. „Am Anfang war’s gut. Zwischendurch hatten wir ein paar Durchhänger.“ Unterm Strich sei er aber zufrieden.

Die TG kam auch besser aus der langen Corona-Vorbereitung und führte nach dem ersten Viertel verdient 2:1. Johannes Zurke nach toller Vorarbeit von Sven Becker (3.) und Manuel Eck im Baseballstil nach einer Strafecke (11.) hatten für die TG getroffen. Moritz Demmel verkürzte nach Kurzer Ecke für die Gäste.

Doch wer dachte, dass es so weiterging, sah sich getäuscht. „Wir haben die Ansagen nicht umgesetzt“, haderte TG-Coach Timo Schmietenknop. Es sei Glück gewesen, dass der Gegner nicht München geheißen habe. Am Ende seien es immer Kleinigkeiten gewesen, die nicht gepasst hätten, meinte Timo Schmietenknop.

Die HG verteidigte nach dem ersten Viertel geschickt. Die Gastgeber wussten wenig damit anzufangen. Weshalb TG-Verteidiger Christian Dopp von einem „langweiligen und pomadigen“ Spiel sprach. „Und wir haben uns dem Niveau angepasst“, meinte der Verteidiger. Vor allem der Zug nach vorne habe gefehlt. „Wir dürfen uns nicht so einlullen lassen“, meinte Dopp.

Verlass war gegen die HGN aber auch wieder auf Johannes Gans. „Er war da, als er gebraucht wurde“, lobte Schmietenknop seinen Kapitän. Gans verwandelte im letzten Viertel zwei Siebenmeter sicher zum 3:1 und 4:1. Die Gäste kamen nur noch zum 4:2 – Leon Spitzbart traf per Siebenmeter.

„Bis zum Kreis war’s ganz gut.“ war HGN-Coach Niklas Raum mit dem Auftritt seiner Truppe gar nicht mal so unzufrieden. Doch dann fehle einfach der Spieler, der mal in den Kreis gehe. „So war es schönes, aber ergebnisloses Hockey.“

So spielten sie

TG Frankenthal: Scharfenberger (Bernet) – Beck, Becker, Cunningham, Dopp, Eck, Eckert, Frank, Gans, Koch, Kohlmann, Lüschen, Reinhard, Schneider, Seel, Zurke

HG Nürnberg: Matthias Raum (Hennig) – Bauhus, Beck, Demmel, Frühling, Groß, Heyer, Hitzinger, Kerckhoff, Kokolakis, Kretzschmar, Spitzbart, Vojtech, Wild, Wolf, Zenk

Tore: 1:0 Zurke (3.), 2:0 Eck (11., Strafecke), 2:1 Demmel (14., Strafecke), 3:1 Gans (47., Siebenmeter), 4:1 Gans (49., Siebenmeter), 4:2 Spitzbart (59., Siebenmeter) – Grüne Karte: Cunningham – Strafecken: 3/1 – 1/1 – Beste Spieler: Becker, Gans, Lüschen – Matthias Raum – Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Lubrich (Ludwigshafen)/Schultz (Frankfurt).

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